Viktor-Adler-Markt

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Markt
Datum von 1877
Datum bis
Name seit 1919
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Eugenmarkt
Benannt nach Viktor Adler
Bezirk 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 58410
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Viktor-Adler-Markt, ehemals Eugenmarkt, liegt am Viktor-Adler-Platz (10., Favoriten)

Die Geschichte des Eugenmarktes ist eng mit der von Favoriten verbunden: Ab 1850 wurde im Süden Wiens für die in Folge der Industrialisierung massenweise benötigten Arbeitskräfte Quartiere geschaffen. Auf diese Weise entstand die Siedlung vor der Favoritner Linie. Ihr Name leitete sich vom ehemals kaiserlichen Sommerschloss Favorita, dem späteren Theresianum, her. Bald bürgerte sich für die rasch wachsende Siedlung der Name Favoriten ein.

Bereits ab 1865/66 bestand in Favoriten am Ort des heutigen Columbusplatzes ein täglich abgehaltener Viktualienmarkt, also ein Lebensmittelmarkt. 1874 wurde die Arbeitersiedlung als 10. Wiener Bezirk eingemeindet. Auf Wunsch des Bezirksausschusses wurde 1877 auf dem Eugenplatz, dem heutigen Viktor-Adler-Platz, ein neuer Lebensmittelmarkt eingerichtet.

Auf diesen Markt wurden auch die am etwas östlicher gelegenen Wielandplatz existierenden Marktstände übersiedelt. Der neu geschaffene Eugenmarkt erhielt so großen Zuspruch, dass der Markt am Columbusplatz schließlich aufgelassen wurde.

Am 16. Mai 1882 genehmigte der Gemeinderat "mit Rücksicht auf die zahlreiche Arbeiterbevölkerung im 10. Bezirk, welche erst in den Abendstunden bei der Heimkehr aus der Arbeit ihre Einkäufe an Viktualien und dergleichen zu machen pflegt", dass die Viktualien- und die Blumenhändler auf den Märkten im 10. Bezirk ihre Waren bis zum Eintritt der Abenddämmerung verkaufen dürfen. Gleichzeitig wurde das Offenhalten der Fleischverkaufsstände an Sonn- und Feiertagen bis 11 Uhr vormittags genehmigt.

Die zerstörten Stände wurden selbständig wieder aufgebaut.

Seit der Umbenennung des Eugenplatzes 1919 führt auch der Markt den Namen Viktor-Adler-Markt. Zwischen 1938 und 1945 hieß er Kleinhandelsmarkt Horst-Wessel-Platz, nach einem von der Nazipropaganda verherrlichten SA-Mann. Den Zweiten Weltkrieg überstand der Markt nicht, sämtliche Marktstände wurden durch Feuer zerstört. Die Stände, die sich alle in Privateigentum befanden, wurden jedoch bald nach Kriegsende von den Betreiberinnen und Betreibern selbst wieder aufgebaut.

Literatur