Rechter Hauptsammelkanal

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Der Regenauslass des Alserbachkanals, 1990. Durch den Bau des rechten Hauptsammel-Entlastungskanals wurden diese Regenüberfälle obsolet.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kanalisation
Datum von 1894
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 41072
GND
WikidataID
Objektbezug Kanalisation
Quelle
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Letzte Änderung am 9.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Alserbachkanal-friedensbrücke-1990.jpg
Bildunterschrift Der Regenauslass des Alserbachkanals, 1990. Durch den Bau des rechten Hauptsammel-Entlastungskanals wurden diese Regenüberfälle obsolet.

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48° 15' 31.92" N, 16° 22' 8.29" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Rechter Hauptsammelkanal (1, 3, 9, 11, 19).

Durch das starke Anwachsen der westlichen Vorstädte wie der Vororte Ende des 19. Jahrhunderts verschlechterte sich der Zustand des Donaukanals, welcher letztendlich alle Abwässer aufnehmen musste zusehends. Waren bei Niedrigwasser die Ablagerungen an den Uferböschungen das Problem, so waren es bei Hochwasser die undichten Hauskanäle, die durch den Rückstau das Grundwasser verseuchten.

Es lag also im starken Interesse der Stadt, die direkte Einmündung der Kanäle in den stadtnahen Donauarm zu beseitigen. Ein erstes Projekt für den rechtsseitigen Sammelkanal wurde 1881 vom Stadtbauamt vorgelegt. Ein Beginn der Arbeiten wurde aber erst durch die 1892 beschlossene Regulierung des Donaukanals möglich.

Die Bauarbeiten für den rechten Hauptsammelkanal begannen im Jahr 1894 und dauerten bis zu seiner vollständigen Fertigstellung bis 1904. Bei der Durchführung stieß man auf zahlreiche Schwierigkeiten, insbesondere durch ungünstige Wasserstände im Donaukanal, aber auch durch die Durchkreuzung alter Stadtmauern, die Unterfahrung des Wienflusses, sowie die Enge der unterfahrenen Straßen.

Der rechte Hauptsammelkanal entwässert ein Niederschlagsgebiet von 13.413 Hektar und als Grundlage für die abzuführenden Schmutzwassermengen wurde die beeindruckende Anzahl von knapp vier Millionen zukünftigen BewohnerInnen herangezogen, allerdings mit dem für heutige Verhältnisse knapp bemessenen Schmutzwasserverbrauch von nur 90,5 Liter pro Person.

Auch die Ableitung des Regenwassers musste bedacht werden, wobei bestimmt wurde, dass der Kanal in der Lage sein musste, die vierfache Schmutzwassermenge abzuführen, bevor der Kanal über die Regenauslassschwellen trat. Heute kommt der Übertritt von Schmutzwasser in den Donaukanal kaum mehr vor, da durch den Bau des rechten Hauptsammel-Entlastungskanals die Abfuhrkapazität auch bei extremen Wetterereignissen ausreichend ist. Bei Trockenwetter führt der Sammelkanal im Tagesmittel rund drei Kubikmeter pro Sekunde ab.

Der rechte Hauptsammelkanal beginnt am Nußdorfer Platz und führt über die Heiligenstädter Straße und Rampengasse zur Heiligenstädter Lände. Er bleibt unter dem rechten Donaukanalufer bis er schließlich rechts in die Postgasse einbiegt und über den Dr.-Karl-Lueger-Platz die Unterfahrung der Wien bei der Weiskirchnerstraße erreicht. Entlang der Marxergasse führt er wieder ans Donaukanalufer zurück. Die Länge von Beginn bis zur Kläranlage Simmering beträgt 12.340 Meter.

Zur Spülung war ursprünglich der Donaukanal vorgesehen, da dieser aber nicht wie geplant durch drei Wehre aufgestaut wurde, liegt der Wasserspiegel dafür zu tief. In den Sommermonaten wird zur Spülung Wasser aus den Spülbecken am Beginn der Nesselbach-, Lainzerbach- und Alserbacheinwölbung entnommen.


Siehe auch:

Literatur