Lili Mandl

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Visitenkarte von Lili Kraus, verheiratete Mandl, mit handgeschriebener Nachricht an ihren Onkel Karl Kraus
Daten zur Person
Personenname Mandl, Lili
Abweichende Namensform Kraus, Lilly; Kraus, Lili; Mandl, Lilly
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368755
GND 132154099X
Wikidata
Geburtsdatum 2. März 1890
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 21. Februar 1956
Sterbeort wien 4066009-6
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Karl Kraus (Portal)
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.04.2024 durch WIEN1.lanm09kka
Begräbnisdatum 16. Februar 1956
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 16, Reihe 3, Nummer 12
Bildname LiliKraus.jpg
Bildunterschrift Visitenkarte von Lili Kraus, verheiratete Mandl, mit handgeschriebener Nachricht an ihren Onkel Karl Kraus
  • 1., Opernring 7 (Wohnadresse)
  • 1., Franzensring (1) 20 (Wohnadresse)
  • 1., Beethovenplatz 2 (Wohnadresse)
  • 8., Lange Gasse 67 (Wohnadresse)
  • 1., Schubertring 8 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lili Mandl, * 2. März 1890 Wien, † 21. Februar 1956 Wien.

Biografie

Lili Mandl, geborene Kraus, war die erste Tochter von Richard und Rachella Kraus (geborene Ergas; 1868–1937). Sie kam 1890 in Wien auf die Welt und wurde römisch-katholisch getauft. Ihre Schwester Nellie war fünf Jahre jünger als sie.

Wie andere Mitglieder der Familie Kraus besuchte Lili Mandl die Vorlesungen ihres Onkels Karl Kraus und war treue Leserin der "Fackel". Auf ihre Nachfrage kümmerte sich dieser etwa per Brief an seinen Drucker und Verleger Georg Jahoda, dass seine Nichte die ihr fehlenden Nummern der Zeitung schnellstmöglich zugestellt wurden. Überhaupt dürften sowohl Lili Mandl als auch ihre Schwester Nellie eine gute Beziehung zu Karl Kraus gehabt haben, der beim Tod seiner Mutter etwa gleich alt war wie die beiden Schwestern als ihr Vater 1909 an Herzmuskelentartung starb.

Am 21. Dezember 1916 heiratete die 26-Jährige den Ingenieur Dr. Alfred Mandl (1878–1926), Verwaltungsrat der "S. Rothmüller AG" in Wien, und damit in eine der bekanntesten und schillerndsten Familien des jüdischen Bürgertum Wiens ein. Die Hochzeit fand im Tempel der Israelitischen Kultusgemeinde statt. Alfred Mandl trat am 23. Juni 1920 aus dem Judentum aus. Am 10. März 1919 kam Richard Ludwig „Dicky“, der gemeinsame Sohn des Paars, auf die Welt. Er heiratete 1948 in Bolivien und starb 1996 in Los Angeles.

Im Februar 1926 starb Alfred Mandl in Prag nach einem schweren Unfall und wurde in Wien am Döblinger Friedhof beigesetzt. Als eine der wenigen ihrer Familie überlebte Lili Mandl – wahrscheinlich in Wien – die Zeit des Nationalsozialismus. Sie starb 1956 in Wien und wurde ebenfalls am Döblinger Friedhof bestattet.

Literatur

  • Friedrich Pfäfflin (Hg.): Karl Kraus und Georg Jahoda. Der Satiriker und sein Drucker und Verleger. Göttingen: Wallstein Verlag 2023.
  • Katharina Prager / Simon Ganahl [Hg.]: Karl Kraus-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Berlin: J.B. Metzler 2022
  • Georg Gaugusch: Wer einmal war A–K. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938. 2 Bände. Wien: Amalthea 2011, S. 1545–1549, 2067–2079
  • Friedhofsdatenbank Wien: Mandl, Lili [Stand: 22.02.2024]


Lili Mandl im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks