Margarethe Strauss

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Daten zur Person
Personenname Strauss, Margarethe
Abweichende Namensform Fridezko, Margarethe; Fridezko, Gretl; Strauss, Gretl
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 369099
GND 1324379731
Wikidata
Geburtsdatum 2. April 1884
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum unbekannt
Sterbeort
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Karl Kraus (Portal)
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 26.03.2024 durch WIEN1.lanm09kka


  • 1., Schottenring 24 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Margarethe Strauss, * 2. April 1884 Wien, † unbekannt.

Biografie

Margarethe "Gretl" Strauss, geborene Fridezko, wurde 1884 in Wien als erstes Kind von Emma Fridezko, geborene Kraus, und dem Schuhwarenfabrikant Julius Fridezko (1851–1935) geboren. Ihr Bruder Stefan war ein Jahr jüngerer. 1899 wurde die Ehe der Eltern aufgelöst und Margarethe und Stefan lebten fortan mit der Mutter zwischen London und Wien. Über ihre Ausbildung ist nichts bekannt. Am 23. August 1908 hätte sie den Zahnarzt Dr. Moriz Hader/Hacker (1876–1950/1973) heiraten sollen. Die Trauung wurde jedoch abgesagt. Am 14. November 1909 ehelichte sie schließlich Julius Strauss (1873–unbekannt). Das Ehepaar hatte keine Kinder.

Wie auch andere Mitglieder der Familie Kraus war Margarethe Strauss Leserin der "Fackel", die ihr Onkel Karl Kraus herausgab. Auf einer Ansichtskarte aus London vom 26. September 1913 an diesen ließ sie ihn wissen: "Ich lese jetzt hier eifrig Deine Fackel!"[1] Ihre Unterschrift mit "Gretl" lässt auf eine gute Beziehung zu ihrem berühmten Onkel schließen. Außerdem hielt sie sich scheinbar mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in London auf. Beide senden auf der erwähnten Postkarte Grüße an Karl Kraus. Ob ihr Ehemann oder andere Personen sie begleiteten ist nicht dokumentiert.

Wie und wo Margarethe Strauss den Nationalsozialismus überlebte – nach den "Nürnberger Gesetzen" galt sie als Jüdin – ist nicht bekannt. Ihr Bruder und Vater waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Leben. Stefan Fridezko fiel 1918 im Ersten Weltkrieg und Julius Fridezko starb 1935. Ihre Mutter wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und schließlich im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Quellen

Literatur

  • Katharina Prager / Simon Ganahl [Hg.]: Karl Kraus-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Berlin: J.B. Metzler 2022

Weblinks

Referenzen