Hilde Jesser-Schmid

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Daten zur Person
Personenname Jesser-Schmid, Hilde
Abweichende Namensform Jesser, Hilda; Jesser-Schmidt, Hilde
Titel Prof.
Geschlecht weiblich
PageID 362624
GND 130671096
Wikidata
Geburtsdatum 21. Mai 1894
Geburtsort Marburg 4114985-3
Sterbedatum 22. Juli 1985
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Kunsthandwerkerin, Malerin, Grafikerin, Hochschulprofessorin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 17.01.2024 durch WIEN1.lanm09ua1
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Hütteldorf
Grabstelle Gruppe 1 G; Grab 46
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Professorin an der Wiener Kunstgewerbeschule (1935)

Hilde Jesser-Schmid, * 21. Mai 1894 Marburg, † 22. Juli 1985 Wien, Kunsthandwerkerin, Malerin, Grafikerin, Hochschulprofessorin.

Biografie

Hilde Jesser-Schmid war die Tochter von Moritz Jesser, Ingenieur und Oberinspektor der Südbahn. Nach der Matura in Baden bei Wien studierte sie von 1912 bis 1914 an der Kunstschule für Frauen und Mädchen bei Maximilian Kurzweil und war gleichzeitig Hospitantin an der Kunstgewerbeschule des K. K. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien, unter anderem bei Rosalia Rothansl (Werkstätte Textil) und Erich Mallina (Fachklasse Malerei). Von 1914 bis 1917 besuchte sie als ordentliche Studentin an der Kunstgewerbeschule auch die Fachklasse Architektur bei Josef Hoffmann und die Fachklasse Bildhauerei bei Anton Hanak.

Unter der Leitung von Dagobert Peche war Jesser-Schmid von 1916 bis 1922 Mitarbeiterin der Künstlerwerkstätte und fertigte erste Wandmalereien für die Textilabteilung der Wiener Werkstätte in der Kärntner Straße 32 an (1918). Außerdem arbeitete sie mit den Firmen Lobmeyr und Augarten zusammen. Für die Wiener Werkstätte entwarf sie mehr als 200 Spitzen und Stickereien, Stoff- und Tapetenmuster, Holz- und Glasdekore, Schmuck, Lederwaren, keramische Gefäße und Gebrauchsgrafik.

1922 übernahm Jesser-Schmid eine Lehrtätigkeit an der Wiener Kunstgewerbeschule und wurde 1935 ordentliche Professorin. 1938 kam es durch die Nationalsozialisten zu ihrer Zwangspensionierung und nach Protesten zur Wiedereinstellung. Ab 1944 war Jesser-Schmid Leiterin der Fachklasse für angewandte Malerei (Mosaik, Glasfenster, Stuck). Ab 1957 als außerordentliche Professorin tätig, emeritierte Hilde Jesser-Schmid 1966.

Jesser-Schmids Spezialisierung lag im Bereich der großflächigen Wandgestaltung, sei es durch Malerei, Sgrafitto oder Stuck, und das sowohl in privaten, wie auch in öffentlichen Räumen, etwa der Sandleitenkirche, dem Funkhaus Wien, Hotels, Kaffeehäusern etc. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs unterstützte sie Restaurierungsarbeiten in Wien (Burgtheater, Staatsoper) und in Innsbruck (Hofburg, Landestheater). Jesser-Schmid war Mitglied des Österreichischen Werkbundes, der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs und der Wiener Frauenkunst.

Seit 1924 war sie mit Dr. Hubert Schmid, einem späteren Sektionschef im Finanzministerium, verheiratet.


Literatur

Weblinks