Gemäldegalerie (Kunsthistorisches Museum)

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Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums, um 1910
Daten zur Organisation
Art der Organisation Museum
Datum von 1891
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 54192
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg
Quelle
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Gemäldegalerie.jpg
Bildunterschrift Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums, um 1910
  • 1., Burgring 5

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48° 12' 14.94" N, 16° 21' 45.29" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gemäldegalerie, Sammlung des Kunsthistorischen Museums (1., Burgring 5 (Hauptgebäude), Eingang am Maria-Theresien-Platz). Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums ging aus den Kunstsammlungen des Hauses Habsburg hervor und zählt heute weltweit zu den größten und bedeutendsten Kollektionen Alter Meister. Sammlerpersönlichkeiten des Hauses Habsburg aus dem 16. und 17. Jahrhundert wie Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595), Kaiser Rudolf II. (1552–1612) und Erzherzog Leopold Wilhelm (1614–1662) trugen maßgeblich zu der Gestaltung der späteren Gemäldegalerie bei.

Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Gemäldegalerie in Brüssel, um 1650. Sie bildet bis heute den Kernbestand der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums.

Obwohl die meisten Gemälde aus dem Besitz Kaiser Rudolfs II. nach der schwedischen Plünderung Prags 1648 in alle Winde zerstreut worden waren, begründete seine Sammlung den Anfang der nachfolgenden habsburgischen Kunstförderung. Es blieben dem Kaiserhaus jene Bestände erhalten, die nach Rudolfs Tod nach Wien überführt wurden, wie Bruegel-Sammlung, der Dürer-Bestand und die Werke von Rudolfs Prager Hofmalern. Erzherzog Leopold Wilhelms Sammlerwille machte sich verdient, als er zwischen 1647 und 1656 Statthalter in den Niederlanden war, er nützte die politischen Wirren gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, insbesondere die Revolution in England, um einzigartige Bilderwerbungen zu machen: Neben den Sammlungen Buckingham und Hamilton, die beide bedeutende Werke an (ober-)italienischer Malerei enthielten, fielen ihm auch Meisterwerke der altniederländischen sowie der zeitgenössischen flämischen Malerei in die Hände. Ihn trieb dabei nicht nur die persönliche Sammellust, sondern es war ihm auch ein Anliegen, die Lücken, die sich durch die schwedischen Plünderungen in Prag 1648 ergeben hatten, zu schließen. So kaufte er auch im Auftrag seines Bruders, Ferdinands III., bedeutende Werke für die Prager Burggalerie. Seine eigene Sammlung von etwa 1.400 Bildern ließ er 1656 nach Wien transportieren, in der Stallburg aufstellen und vorbildlich katalogisieren. 1662 gelangte sie in den Besitz Kaiser Leopolds I.

Erst im 18. Jahrhundert kam es zu einer Zentralisierung der diversen Sammlungsbestände und einer Neuaufstellung in der Wiener Stallburg. Karl VI. hatte beschlossen, den auf verschiedene Residenzen verteilten habsburgischen Gemäldebesitz in Wien zu vereinigen. Sein eigener, zum Teil aus Spanien mitgebrachter Kunstbesitz wurde zusammen mit den Beständen Ferdinands III. aus der Prager Burg und der Sammlung Leopold Wilhelms in den aufwendig adaptierten Räumen der Stallburg nach barocken, einem dekorativen Gesamtkonzept gehorchenden Prinzipien neu aufgestellt. 50 Jahre später wurde die spätbarocke Aufstellung in der Stallburg als starr, nicht erweiterbar und unzeitgemäß empfunden. Zudem kamen unter Maria Theresia und Joseph II. in den späten 1770er und in den 1780er Jahren viele großformatige flämische und italienische Altarbilder durch die Klosteraufhebungen hinzu.

Die kaiserliche Gemäldegalerie hatte von 1776 bis 1891 ihren Sitz im Oberen Belvedere. Fotografie, um 1880

Maria Theresia und Joseph II. beschlossen daher 1776, die kaiserliche Gemäldegalerie ins Obere Belvedere, das ehemalige Gartenschloss des Prinzen Eugen von Savoyen, öffentlich zugänglich zu machen. Die Neuaufstellung war 1781 abgeschlossen. Ihre neuartige, systematische Präsentation nach kunsthistorischen Gesichtspunkten gilt als wichtiger Moment in der Geschichte des modernen Kunstmuseums. Dass hier in einer Galerie eine eigene Abteilung der deutschen Schule eingerichtet wurde, war ein Novum und erregte beträchtliches Aufsehen.

Die napoleonische Besatzung Wiens im Jahr 1809 führte zu empfindlichen Verlusten an Bildern, die Erwerbstätigkeit für die kaiserlichen Sammlungen gelangte zu einem fast vollständigen Stillstand. Zwischen 1871 und 1891 errichteten Gottfried Semper und Carl Hasenauer das Museumsgebäude am Ring, in dessen Hauptgeschoß die Gemäldegalerie seit 1891 untergebracht ist.

Die auch heute noch übliche, lockere Hängung wurde bereits ab 1912 unter der Leitung von Gustav Glück ein geführt. Glück musste 1938 seine Heimat verlassen. Rubens-Saal, 1934

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie 1918 gingen die kaiserlichen Sammlungen in das Eigentum der Republik Österreich über. Nach 1945 kam es zu neuerlichen Umstrukturierungen und Sammlungsverschiebungen. Die Österreichische Galerie bekam den gesamten Bereich der österreichischen Malerei.

Leitung

  • Eduard von Engerth, Direktor der Gemäldegalerie (1871-1892)
  • August von Schaeffer, Direktor der Gemäldegalerie (1892-1911)
  • Gustav Glück, Direktor der Gemäldegalerie (1911-1931), ab 1925 nach seiner Pensionierung mit Sondervertrag
  • Arpad Weixlgärtner, Direktor der Gemäldegalerie (1931-1933)
  • Alfred Stix, Direktor der Gemäldegalerie (1934-1938)
  • Ludwig Baldass, Direktor der Gemäldegalerie (1938-1939)
  • Bruno Grimschitz, kommissarischer Leiter und Direktor der Gemäldegalerie zugleich (1940-1941)
  • Gert Adriani, Leiter der Gemäldegalerie (1941-1945)
  • Ludwig Baldass, Leiter (1945-1946) und Direktor der Gemälde Galerie (1947-1949)
  • Ernst H. Buschbeck, Direktor der Gemälde Galerie (1949-1954)
  • Vinzenz Oberhammer, Direktor der Gemälde Galerie (1955-1966)
  • Friderike Klauner, Direktorin der Gemälde Galerie (1967-1981)
  • Hermann Fillitz, Direktor der Gemälde Galerie (1982-1990)
  • Karl Schütz, Direktor der Gemälde Galerie (1990-2010)
  • Sylvia Ferino, Direktorin der Gemälde Galerie (2010-2015)
  • Stefan Weppelmann, Direktor der Gemälde Galerie (seit 2015)

Quellen

Literatur

Weblinks