Edmund Moiret

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Daten zur Person
Personenname Moiret, Edmund
Abweichende Namensform Moiret, Ödön
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 11642
GND 139579311
Wikidata Q18198977
Geburtsdatum 2. März 1883
Geburtsort Budapest
Sterbedatum 12. Dezember 1966
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer, Zeichner, Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 16. Dezember 1966
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 10, Reihe 7, Nummer 1
  • 3., Neulinggasse 12
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldene Medaille des Künstlerhauses (Verleihung: 1948)
  • Goldener Lorbeer des Künstlerhauses
  • Kaiser-Jubiläums-Preis


Edmund Moiret,* 2. März 1883 Budapest, † 12. Dezember 1966 Wien, Bildhauer, Zeichner, Maler.

Biografie

Edmund (ungarisch Ödön) Moiret verdankte seinen französischen Familiennamen einem aus Frankreich nach Ungarn eingewanderten Großvater. Edmund Moirets Vater war Papierfabrikant. Nachdem sein Talent von seinem Onkel, dem Architekten Albert Schickedanz (dessen Grabdenkmal in Budapest er 1915 gestaltete), entdeckt worden war, erhielt Moiret seinen ersten Kunstunterricht in Budapest durch den Bildhauer Alajos Strobl. An der Wiener Akademie der bildenden Künste setzte er seine Studien bei Edmund Hellmer und Hans Bitterlich fort. Anschließend studierte er an der Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles in Brüssel. Zurück in Budapest war er als freischaffender Künstler. Hier stellte er erstmals 1905 aus. Moiret schuf Plastiken, Zeichnungen sowie Entwürfe für Medaillen und Möbel. 1910 wurde er mit dem Harkanyi-Preis und 1911 mit dem Franz-Josefs-Jubiläumspreis der Stadt Budapest ausgezeichnet. Ab 1911 war er auch als Zeichenprofessor an der Universität Budapest beziehungsweise ab 1915 an der Gewerbezeichenschule Budapest tätig. 1920 übersiedelte Moiret nach Wien. 1924 beteiligte er sich an einer Gemeinschaftsausstellung im Theseustempel, wo er 1926 auch sein Städtebauprojekt "Die Stadt des neuen Lebens", präsentierte. Auf den Weltausstellungen in Barcelona 1929 und in Brüssel 1935 wurde der Künstler ausgezeichnet. Moirets Menschendarstellungen entsprachen durchaus der Ästhetik des Nationalsozialismus, weshalb er nach dem sogenannten "Anschluss" seine Arbeit ungehindert fortsetzen und zu seinem 60. Geburtstag die Glückwünsche des damaligen Kulturamtsleiters und späteren Bürgermeisters Hanns Blaschke entgegennehmen konnte. 1941 wurde Moiret Mitglied des Künstlerhauses. 1942 stellte er gemeinsam mit Künstlern wie Wilhelm Frass, Edwin Grienauer, Alfred Hofmann, Josef Humplik, Josef Müllner, Karl Perl, Josef Franz Riedl, Karl Stemolak und Oskar Thiede anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Gesellschaft bildender Künstler Wiens aus. 1948 war er auf der Ausstellung "80 Jahre Künstlerhaus" mit einigen lebensgroßen Plastiken prominent vertreten. Der Bildhauer gestaltete auch für Wohnbauten Plastiken und Fassaden:


Das MAK besitzt einen Teilnachlass Edmund Moirets.

Literatur

  • Edmund Moiret 1883 – 1967. Möbel und frühe Plastiken. [Ausstellung des Österreichischen Museums für angewandte Kunst 6. September – 10. November 1985]. Wien: Österreichisches Museum für Angewandte Kunst 1985
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951 (Werkverzeichnis bis 1950)
  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 452
  • Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur 188/1983, S. 20 ff.
  • Susanne Panholzer – Hehenberger: Das Menschenbild in der Skulptur in Österreich zwischen 1938 und 1945. Diplomarbeit, Univ. Wien 2008

Weblinks