Hans Bitterlich

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Daten zur Person
Personenname Bitterlich, Hans
Abweichende Namensform Bitterlich, Johannes Ferdinand
Titel o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 12648
GND 143905635
Wikidata Q1528800
Geburtsdatum 28. April 1860
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. August 1949
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 9.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 3., Rennweg 3 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Rektor der Akademie der bildenden Künste (1930 bis 1931)

  • Reichel-Preis (Verleihung: 1888)
  • Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft (Verleihung: 1943)
  • Komturkreuz des Österreichischen Verdienstordens (Verleihung: 4. September 1931)


Hans Bitterlich (Johann Ferdinand), * 28. April 1860 Wien 3, Rennweg 3, † 5. August 1949 Wien 13 (Zentralfriedhof), Bildhauer, Sohn des Malers Eduard Bitterlich. Trat 1877 in die Allgemeine Bildhauerschule der Wiener Akademie ein und besuchte anschließend die Spezialschule bei Caspar von Zumbusch; 1886 erhielt er ein Staatsreisestipendium und ging zwei Jahre nach Italien Bitterlich schuf anfangs hauptsächlich Porträtbüsten, von denen sich eine Reihe in den Arkaden der Universität befindet (Carl von Littrow und Josef Johann von Littrow, beide 1892; Adolf Exner, 1896; Ferdinand Ritter von Arlt, enthüllt 9. Juli 1896; Ferdinand Lotheissen, 1902; Viktor von Lang, 1929). Für die Neue Burg schuf Bitterlich vier große Basreliefs („Die vier Tageszeiten"), für deren Hauptfassade den „Seefahrer", für den Sitzungssaal des Parlaments die Marmorstatue des Cato und für das Kriegsministerium (Regierungsgebäude) die Giebelfeldreliefs „Kampf“ und „Sieg" (1912/1913). 1888 erhielt Bitterlich den Reichel-Preis, 1894 den Kaiserpreis, 1943 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Bitterlich wurde 1904 außerordentlicher, 1907 ordentlicher Professor an der Akademie, war 1902-1910 Leiter der Allgemeinen Bildhauerschule, 1909 Leiter einer Spezialschule für Bildhauerei, 1910-1931 Leiter einer systemisierten Spezialschule für Bildhauerei und 1930/1931 Rektor der Akademie (4. September 1931 Komturkreuz des Österreichischen Verdienstordens). Bitterlichs bedeutendste Werke in Wien sind das Gutenbergdenkmal (enthüllt 17. Dezember 1900), das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal im Volksgarten (enthüllt 4. Juni 1907; den Auftrag hatte er gemeinsam mit Friedrich Ohmann, der die Garten- und Architekturanlage schuf, im Zuge einer Konkurrenzausschreibung erhalten; Modell im Bezirksmuseum Meidling) und das Gräfin-Andrássy-Denkmal auf der Hohen Warte (1913). Bitterlich schuf auch zahlreiche Porträtbüsten (darunter Kaiserin Elisabeth, Bürgermeister Prix, Vizebürgermeister Richter, Grillparzer, Schönerer) sowie Porträtskulpturen für Grabdenkmäler. Siehe auch Bildhauerateliers.

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9,1. Wiesbaden: Steiner 1973, Register
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), Register
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 1: Plastik in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/1), S. 216 f.
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1)
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 33, 97, 118, 166, 171
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 43
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, Register
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 538, 540
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 105
  • Völkischer Beobachter, 28. und 29.04.1943