Josef Müllner

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Josef Müllner
Daten zur Person
Personenname Müllner, Josef
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 13879
GND 117172758
Wikidata Q1490289
Geburtsdatum 1. August 1879
Geburtsort Baden bei Wien
Sterbedatum 25. Dezember 1968
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer, Medailleur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 3. Jänner 1969
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 35G, Nr. 29
Bildname Josefmüllner.jpg
Bildunterschrift Josef Müllner

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenbürger von Baden
  • Großer Staatspreis (Verleihung: 1928)
  • Großer Staatspreis (Verleihung: 1930)
  • Ehrenpreis der Stadt Wien (Verleihung: 1941)
  • Raphael-Donner-Preis (Verleihung: 1943)


Müllner Josef, * 1. August 1879 Baden bei Wien, † 25. Februar 1968 Wien (Zentralfriedhof, Gr. 35E, Gruft), Bildhauer, Medailleur, Gattin Helene.

Biografie

Studierte 1896-1903 an der Akademie der bildenden Künste (Schüler von Zumbusch und Hellmer), erhielt 1903 den Rompreis und schuf im selben Jahr sein erstes Werk in Wien, die Sandsteingruppe "Heilige Familie" im Herz-Jesu-Kloster in Döbling. Es folgten ein Minotaurus für das Wittgensteinpalais (1905), die Brunnengruppe "Meeresidyll" für die Villa Würffel in Weidlingau (1907) und die Bronzegruppe "Kampf, ein mit einem Bären ringender Mann (wieder für das Wittgensteinpalais, 1907). 1910 wurde Müllner ao., 1912 o. Prof. und Leiter der allgemeinen Bildhauerschule an der Akademie der bildenden Künste (bis 1939; Rektor 1927/1928). 1913 erhielt Müllner den Auftrag für das Luegerdenkmal (1916 fertiggestellt, jedoch erst am 19. September 1926 enthüllt). Weitere Werke Müllners sind der Forellenbrunnen in Schuberts Geburtshaus (9, Nußdorfer Straße 54; 1910), die Bronzegruppe "Scherzo" im Arenbergpark (heute 3, Modenapark, 1913; ein mit zwei Panthern spielender Jüngling), der Wehrmann in Eisen (1915), das Marmorrelief für Ernst Fuchs im Allgemeinen Krankenhaus und dessen Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien (1921), die Bronzestatue "Jugendlicher Athlet" im Volksgarten (vor dem Theseustempel, 1921), das Heldendenkmal (Sogenannter "Siegfriedskopf") für die gefallenen Studierenden der Universität Wien in der Aula der (neuen) Universität (1922) und das Heldendenkmal für die gefallenen Kunstakademiker in der Aula der Akademie (1925).

In den nächsten Jahrzehnten schuf Müllner (abgesehen von verschiedenen außerhalb Wiens befindlichen Werken, wie beispielsweise im Kurpark von Baden bei Wien) die Grabdenkmäler für Alfred Grünfeld (1928) und Clemens Pirquet (1930) sowie das Gutmann-Mausoleum (1933) auf dem Zentralfriedhof, die Denkmäler für Jakob Schipper (Bronzerelief, 1928) und Julius Wagner-Jauregg (1951) in den Arkaden der Universität, die Kutscherabüste im Volkstheater (1930), das Eiselsbergdenkmal im Allgemeinen Krankenhaus (1931), das Marmorrelief zum 80. Geburtstag Edmund Hellmers (Bildhauergebäude der Akademie, 1931) und das Hansi-Niese-Denkmal (1938). Seine Skulptur "Dame mit Panther" befindet sich (als Geschenk von Senator Prof. Dr. Franz Burda) im Foyer des Rudolfinerhauses. Müllner. war 1906-1911 Mitglied der Secession, 1926-1928 Rektor beziehungsweise bis 1948 (ab 1946 als Honorarprofessor) Leiter einer systemisierten Meisterschule für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste. Am Luegerdenkmal hat er ein Selbstporträt angebracht.

Müllner wurden zwischen 1899 und 1949 zahlreiche hohe Auszeichnungen verliehen, darunter die Ehrenbürgerschaft von Baden, der Große Staatspreis 1928 und1930, der Ehrenpreis der Stadt Wien 1941/1942 und der Raphael-Donner-Preis 1943. Er war ab 1948 Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien, diese Ehrenmitgliedschaft wurde ihm 2023 aufgrund seiner bedenklichen Rolle im Nationalsozialismus vom Senat der Akademie aberkannt.

Josef Müllner und seine Werke sind heute wegen seiner Unterstützung des Nationalsozialismus in den Jahren 1938 bis 1945 stark umstritten. Er selbst war aber kein Mitglied der NSDAP.

Literatur

  • Website der Akademie der bildenden Künste Wien: Historische Ehrungen kritisch hinterfragt, 05.2023 [Stand: 09.05.2023]
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, Reg.
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 1: Plastik in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1970 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/1), S. 216 f., S. 234
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 70, S. 92, S. 115, S. 136
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1), Register
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 369, S. 378, S. 429
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Müllner, Josef [Sign.: TP-035162]

Weblinks