Buchfeld

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges Topografisches Objekt
Datum von
Datum bis 1700
Name seit 1281
Andere Bezeichnung Puchfeld
Frühere Bezeichnung Burgfeld, Pueckfeld, Puochveldt
Benannt nach
Bezirk 8
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Rottenhof, Auerspergpalais, Saliterei, Josefstädter Kaserne, Piaristenschulen, Piaristenkirche
PageID 10809
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns

Buchfeld (8; auch Puchfeld, ursprünglich Burgfeld).

Schon Anfang 14. Jahrhundert dürften die Schotten und der Deutsche Orden die beiden einzigen Grundbesitzer im heutigen 8. Bezirk gewesen sein.

1281 taucht die Bezeichnung „burcfelt" auf, die sich ursprünglich nur auf die Gegend des späteren Burgglacis bezog (Gebiet zwischen Burg- und Schottentor), später hingegen auf das Gebiet bis zur (heutigen) Westbahnstraße. Einen Teil des Lerchenfelds erwarb der Hof 1337 zu Jagdzwecken.

Das Burgfeld (erst im 17. Jahrhundert taucht die Bezeichnung Buchfeld auf, zeitgenössisch Pueckfeld, Puochveldt usw.) wurde schon frühzeitig in ein Oberes und ein Niederes Burgfeld geschieden; ersteres ist im 16. und 17. Jahrhundert ein streng umgrenztes Gebiet zwischen der (heutigen) Josefstädter und der Lerchenfelder Straße, am linken Ufer des Ottakringer Bachs gelegen, so befand sich letzteres, den Geländegegebenheiten entsprechend, in Stadtnähe.

Ende des 16. Jahrhunderts setzte eine regere Besiedlung ein. Im Buchfeld entstand der Rottenhof; aus den zu ihm gehörenden Gründen bildete sich allmählich die Josefstadt. Diese hatte mit Ausnahme jenes Teils, der bis 1861 zum Bezirk Alsergrund gehörte, „Im Lerchfeld" (Lerochveldt, urkundlich 1295) geheißen.

Man unterschied neben dem „eigentlichen" Lerchfeld noch das Dürre Lerchfeld („Strozzigrund") und das Hintere Lerchfeld (nördlich der Josefstädter Straße), das in die Rieden „In den neuen Sätzen" (auch „In den kurzen Vierteln") und „In der Plaich" zerfiel. Dazu kam nördlich der Florianigasse das ebenfalls in Rieden zerfallende „Neufeld" (auch „Neuhof').

Marchese Hippolyth von Malaspina hatte 1690 dem Freiherrn Schiedenitz den Rottenhof abgekauft, den größten Teil des Besitzes parzelliert und durch Nachlass aller Abgaben Ansiedler angeworben.

1700 kaufte die Stadt Wien dem Marchese die ganze Liegenschaft ab und benannte die nunmehrige Vorstadt zu Ehren Josefs I. (1705-1711) „Josefstadt".

Zahlreiche Adelsgeschlechter erbauten daraufhin hier ihre Sommersitze (beispielsweise Weltz: Auerspergpalais; Haugwitz: 1772-1777 wurde anstelle des Palais die Josefstädter Kavalleriekaserne erbaut).

In die Josefstadt wurde auch die k.k. Saliterei verlegt, ebenso wurden das Piaristenkollegium und die Piaristenkirche fertiggestellt. Es entstanden viele vornehme Familienhäuser, die meisten mit eigenem Garten.

Im 20. Jahrhundert wurden in der Josefstadt auch verschiedene öffentliche Gebäude errichtet.

Siehe auch: Josefstadt (Vorstadt), Josefstadt.

Literatur

  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 20 ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 485;
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 233