Breitenfeld (Vorstadt)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorstadt
Datum von 1802
Datum bis 1850
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Alsbreite
Benannt nach Alsbreite (Getreidefeld)
Bezirk 8
Prominente Bewohner Karl Georg Gaber
Besondere Bauwerke Breitenfelder Kirche, Gaberschlössel, Isisbrunnen, Breitenfelder Schule
PageID 6628
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.12.2023 durch WIEN1.lanm08uns

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48° 12' 48.55" N, 16° 20' 35.51" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Breitenfeld (8.), benannt nach dem zwischen Hernals und Lerchenfeld gelegenen, seinerzeit dem Schottenstift gehörenden Getreidefeld (ehemals Alsbreite genannt), dessen oberen Teil Schottenabt Benno Pointner 1801 zur Verbauung freigab; 1802 wurde die gleichnamige Vorstadt gegründet (markiert durch die heutigen Straßenzüge Florianigasse, Bennogasse, Breitenfelder Gasse und Albertgasse).

Schon im 15. Jahrhundert lässt sich der Grund urkundlich unter der Bezeichnung „zwischen den Alsbächen und der Eselhartried" nachweisen. Hier entstand nun eine selbständige Gemeinde, deren Verbauung rasch fortschritt. Um die Vorstadt Breitenfeld erwarb sich der Josefstädter Bürger Karl Georg Gaber (1771-1854; Breitenfelder Gasse) große Verdienste; der Pädagoge Gaber wirkte als erster Grundrichter der Vorstadt (1802-1812, nochmals 1829-1840).

Die ersten drei Vorstadthäuser waren bereits 1802 fertiggestellt (Alser Straße 61, Feldgasse 11 und 23); um 1830 war der Ausbau der Vorstadt abgeschlossen. Die Begrenzung wurde durch die Häuser Florianigasse (früher Kasern- beziehungsweise Magazingasse) 48-54 und 61-75, Bennoplatz 1, 4-8, Bennogasse 7-31 und 8-30, Alser Straße 51-67 sowie Feldgasse 1-23 gebildet.

Die Rasterstraßen Albertgasse, Breitenfelder Gasse und Laudongasse mit den beiden Rechteckplätzen Albertplatz und Bennoplatz tragen noch heute den städtebaulichen Charakter ihrer Entstehungszeit.

1812 wurde das Haus für den Grundrichter errichtet (Gaberschlössel), 1823 wurde am Albertplatz 7 ein einstöckiges Gemeindehaus errichtet, 1824 folgte eine Schule (Breitenfelder Schule), für welche Grundrichter Gaber sein Haus Breitenfelder Gasse 4 kostenlos zur Verfügung stellte (die Schule wurde von seinem Bruder Benedikt begründet).

1826 erfolgte die Anschaffung von 75 Laternen zur öffentlichen Beleuchtung, 1828 der Bau von Kanälen, und 1833/1834 entstand der Isisbrunnen, dessen Wasser man zunächst aus der Albertinischen Wasserleitung und ab 1840 aus der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung bezog. Die selbständige Vorstadt Breitenfeld wurde 1850 in den damaligen 7. Bezirk (seit 1861 8. Bezirk) eingemeindet.

Häuser

  • 1808: 20
  • 1812: 54
  • 1830: 93
  • 1840: 93
  • 1851: 94

Einwohner

  • 1840: 4.645
  • 1857: 5.026

Häusernummerierungen und -schematismen

In der Vorstadt Breitenfeld wurden 1802 zum ersten Mal Konskriptionsnummern vergeben, da hier zuvor keine Häuser standen. 1821 erfolgte eine Neunummerierung, danach kam es bis zur Einführung der Orientierungsnummern zu keiner weiteren Änderung (Zur Übersicht über die Phasen der Nummerierungen der Häuser [Konskriptionsnummern] in der Vorstadt siehe: Häusernummerierung). Die folgenden Verlinkungen zu den Häuserschematismen sind chronologisch geordnet.

Nummerierung 1802

Nummerierung 1821

Ortsrichter

  • Karl Georg Gaber (1802-1812, 1829-1840)
  • Josef Ecker (1812- 1829)
  • Franz Pietsch (1840-1853)

Siehe auch

Literatur

  • Das Breitenfeld. In: Das Josefstädter Heimatmuseum 18 (1961), S. 4 ff.
  • Alfred May: 160 Jahre Breitenfeld. In: Das Josefstädter Heimatmuseum 21 (1961), S. 3 ff.
  • Topographie von Niederösterreich. 8 Bände. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929. Band 2, S. 203; Band 4, S. 189
  • Felix Olegnik [Red.]: Historisch-statistische Übersichten von Wien. Wien: Magistrat der Stadt Wien 1956-1958. Band 1 (Naturverhältnisse, Gebiet, Bevölkerung, Gesundheits- und Wohlfahrtswesen) 1956 (Statistische Mitteilungen der Stadt Wien, Jg. 1956, Sonderh. 1), S. 24 f.
  • Robert Messner: Die Josefstadt im Vormärz. Historisch-Topographische Darstellung der westlichen Vorstädte (nördliche Hälfte) und westlichen Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1973 (Topographie von Alt-Wien, 3), S. 30, 77 f., 163 ff., 254 f., 265 f.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 51 ff.
  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 1964-1975. Band 1, S. 238
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 79
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 29
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 487
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 233

Bevölkerungsgeschichte

  • Andreas Weigl: Eine Neuberechnung der Bevölkerungsentwicklung Wiens nach Bezirken 1777-1869. In: Wiener Geschichtsblätter 50 (1995), S. 219-238.
  • Johann Karl: Detaillirte Darstellung der Bevölkerung der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien und der Vorstädte ... nach der letzten Conscription im Jahre 1840.
  • Niederösterreichische Handels- und Gewerbekammer (Hg.), Statistische Übersicht der wichtigsten Productionszweige in Oesterreich unter der Enns. Wien: L. Sommer 1855.
  • G.A. Schimmer: Die Bevölkerung von Wien. In: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich 17 (1865), S. 14.