Benno Pointner

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Pointner, Benno
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15957
GND 129241970
Wikidata Q817975
Geburtsdatum 22. September 1722
Geburtsort Rafing bei Pulkau
Sterbedatum 15. Februar 1807
Sterbeort Wien
Beruf Abt, Priester
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 8.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof Grabstätte im Schottenstift
Grabstelle
  • 1., Freyung 6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Pointner Benno, * 22. September 1722 Rafing bei Pulkau, Niederösterreich, † 15. Februar 1807 Wien 1, Freyung 6 (Schottenkloster; Grabstätte im Schottenstift), Abt des Schottenstifts. Pointner trat 1740 ins Stift ein, erhielt 1745 die Weihen und wurde am 27. März 1765 zum Nachfolger des Abts Robert Stadtler († 4. Jänner 1765) gewählt. In seine 42jährige Amtszeit fallen für das Wiener Klosterleben bedeutsame Ereignisse. Es gelang ihm, das Schottenstift vor der Säkularisierung durch Joseph II. zu bewahren (1782 bestätigte der Kaiser die ihm von Pointner vorgelegten Stiftsprivilegien, ausgenommen das mit der Josephinischen Reform nicht im Einklang stehende Asylrecht); da Pointner das Aufsichtsrecht über andere Orden erhielt, musste er sein Pastoralgebiet stark vergrößern. Pointner hatte bei seinem Amtsantritt eine Schuldenlast vorgefunden, die ihm, obwohl er ein guter Organisator war, schwere Probleme bereitete. Dennoch ließ er 1765 die neue Gumpendorfer Kirche und 1784-1786 die Schottenfelder Kirche sowie 1773/1774 das Prioratshaus 1, Freyung 7 (Schubladkastenhaus) erbauen, Altäre in der Schottenkirche restaurieren und 1792-1794 den Schottenhof durch den Anbau eines Trakts erweitern; 1801 gab er ein dem Schottenstift gehörendes, zwischen Hernals und Lerchenfeld gelegenes Getreidefeld (ehemals „Alsbreite"), zur Verbauung frei (Gründung der Vorstadt Breitenfeld 1802 [ Bennogasse, Bennoplatz]); er erwarb für das Stift auch den Kohlhof in Ottakring. Innenorganisatorisch ist Pointner für die Entwicklung des Benediktinerordens von Bedeutung, weil er die Ordensregeln neu festlegte, den Ordensangehörigen den Weg zu den Universitäten öffnete und eine Erneuerung des Ordens ermöglichte.

Literatur

  • Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 133
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst. Heft 18. 1961, S. 4 f.