Bankgebäude

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.09.2019 durch WIEN1.lanm09lue

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Am Hof 2: Sitz der Niederösterreichischen Eskomptegesellschaft ab 1915. Abriss des Hofkriegsratsgebäudes ab 1912 und Neubau bis 1914 durch die Architekten Ernst Gotthilf und Alexander Neumann. 1938 Kauf des Gebäudes durch die Österreichische Länderbank (ab 1991 Bank Austria). Im Jahr 2010 Verkauf an das Vienna Hyatt Hotel[1]

Am Hof 3-4: Sitz der Centralbank der deutschen Sparkassen ab 1913 nach Kauf der Nachfolgegebäude des Adam-und Eva-Hauses und des Hallweilsches Haus bzw. der Päpstlichen Nutiatur zwischen 1906 und 1913. Abriss und Neubau durch die Otto-Wagner-Schüler Otto Schönthal, Emil Hoppe und Marcel Kammerer, Sitz der Bank bis 1926. Seit 1945 auf Nr. 4 Sitz der Oesterreichischen Kontrollbank.

Am Hof 6-6A (Heidenschuß 2, Tiefer Graben 2): Sitz der Creditanstalt für Handel und Gewerbe ab 1860 nach Kauf von sieben kleinen Häusern (Konskriptionsnummern 236 und 323-328), Abriss und Neubau durch Franz Fröhlich und Baumeister Anton Oetzelt. 1921 Verbindung mit Nebengebäude Freyung 8-9 durch Fußgängerbrücke im 2./3.Stock. 1945 zerstört.

Freyung 2 und Herrengasse 14 (Palais Ferstel): Ab 1859 Sitz der Privilegierten Oesterreichischen National-Bank (ab 1878 Oesterreichisch-ungarische Bank, ab 1922 wieder Oesterreichische Nationalbank). 1857 Abriss des Palais des Franz Xaver Reichsgraf von Abensperg und Traun und Neubau unter Architekt Heinrich von Ferstel.[2] Verlegung des Hauptsitzes der Nationalbank 1925 nach 9., Otto-Wagner-Platz 3.

Freyung 8-9, Renngasse 2, Tiefer Graben 1-5: Sitz der Niederösterreichischen Escomptegesellschaft ab 1856 nach Kauf und Abriss der bestehenden Häuser und Neubau 1871. Sitzwechsel 1915 nach Am Hof 2. Zuvor 1912 Kauf und bis 1916 nochmaliger Neubau nach Plänen von Ernst Gotthilf von Miskolczy und Alexander Neumann durch die Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe. Heute Sitz des Bank Austria Kunstforums und des Verfassungsgerichtshofes[3].

Georg-Coch-Platz: seit 1906 Postsparkassenamt (PSK), Neubau Architekt Otto Wagner, seit 2005 Sitz der BAWAG-PSK[4].

Graben 21 (Tuchlauben 2, Petersplatz 7: Seit 1823 Sitz der Ersten österreichischen Spar-Casse (seit 1997 Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen). Erwerb der fünf Häuser dieses Komplexes zwischen 1823 und 1856. Ab 1835 Neubau des Hauses Graben 21 und der Nebengebäude zum Petersplatz[5]. Heute Filiale der Bank und Umbau zu einem Hotel geplant. Übersiedlung der Bank 2016 nach 10., Am Belvedere 1

Herrengasse 6-8, später auch 10 (Palais Liechtenstein): Zwischen 1869 und 1912 Sitz des Wiener Bank-Vereins. Heute befindet sich an dieser Stelle das Hochhaus Herrengasse.

Herrengasse 12: Zwischen 1945 und 1993 Sitz des Österreichischen Credit-Instituts (ÖCI). Heute Hotel.

Herrengasse 14: Siehe Freyung 2

Herrengasse 17: 1823 Kauf des bestehenden Gebäudes, Abriss und Neubau durch die Privilegierte Oesterreichische National-Bank. Zwischen 1857 und 1875 Erwerb der anderen drei Häuser des Komplexes zwischen Herrengasse / Bankgasse / Landhausgasse / Petrarcagasse und 1897 des Palais Hardegg. Verlegung des Hauptsitzes 1859 in das Palais Ferstel Freyung 2 / Herrengasse 14.[6]

Hohenstaufengasse 3 (früher Teil des Zeughauses): Sitz der Österreichischen Länderbank ab 1884 nach Kauf und Abriss der bestehenden Gebäude. Neubau durch Architekt Otto Wagner sowie Baumeister Ferdinand Dehm und Josef Olbricht. Sitz der Bank bis 1938, dann Sitzwechsel nach Am Hof 2. Heute Sitz von Bundesbehörden.[7]

Hoher Markt 9 (Berghof (1), Judengasse 1): Ab 1878 Sitz der Privilegierten oktroyierten Bank, Neubau 1794, Verkauf 1814 an Georg Freiherrn von Sina, 1945 zerstört.

Michaelerplatz 2 (Palais Herberstein, erbaut 1899 an Stelle des gleichnamigen Hauses mit dem Café Griensteidl): Ab 1952 Sitz der Genossenschaftlichen Zentralbank [8] (später Raiffeisen Zentralbank und ab 2016 Raiffeisenbank International) nach Kauf des Hauses. Sitzwechsel 1989 nach 3., Am Stadtpark 9.

Michaelerplatz 3 (Looshaus, erbaut 1911 an Stelle des „Dreilauferhauses“): Kauf 1968 durch die Genossenschaftliche Zentralbank, gemeinsam mit Nr. 2 Sitz der Bank bis 1989, seither Filiale der Raiffeisenbank Wien

Renngasse 1 (ehemaliges Hotel „Zum römischen Kaiser“): Ab 1816 gemieteter Sitz des Bankhauses Rothschild, Erwerb durch die Familie 1843 und Umbau 1847 durch Ludwig von Förster. Zwischen 1855 und 1860 auch Sitz der Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe. 1874 Verkauf durch Familie Rothschild an die Union Bank, 1938 Enteignung durch NSDAP. Teilzerstörung 1945, heute Sitz des Finanzunternehmens Deloitte.

Renngasse 3: bis 1844 im Besitz des Staatskanzlers Metternich, dann Verkauf an Familie Rothschild, 1847 Umbau durch Ludwig von Förster (gemeinsam mit Renngasse 1). Bis 1938 Sitz des Bankhauses Rothschild, dann Enteignung durch NSDAP, 1948 Rückgabe an Familie Rothschild, 1952 Verkauf an Bankhaus Schoeller, seither Sitz dieser Bank.[9]

Schottengasse 1: Ab 1892 Sitz der Allgemeinen Depositenbank nach Kauf und Abriss des bestehenden Geymüllersches Hauses. Neubau durch Emil Ritter von Förster (Giebelgruppe von Rudolf Weyr). Sitz der Bank bis 1927, dann kurzfristiger Erwerb durch Allgemeine Österreichische Boden-Creditanstalt. Heute ein Bürogebäude.

Schottengasse 6-8 (Komplex zwischen Schottenring, Schottenbastei und Hessgasse): Sitz des Wiener Bankvereins ab 1912 nach Kauf (1910) und Abriss der bestehenden Gebäude durch den Wiener Bankverein, Neubau durch die Architekten Ernst Gotthilf Neumann und Alexander Neumann. Nach Fusion des Bankvereins mit der Creditanstalt ab 1934 Sitz der Creditanstalt-Bankverein und seit 1997 der Bank Austria. [10]

Komplex Schubertring / Fichtegasse / Beethovenplatz / Christinengasse: Palais Gutmann (erbaut 1869, Beethovenplatz 3/Fichtegasse 12), Adeliges Casino (erbaut 1868, Schubertring 5/Fichtegasse 10), Palais Borckenstein (erbaut 1869, Beethovenplatz 2/Christinengasse 3), Palais Ötzelt (erbaut 1865, Schubertring 7/Christinengasse 1): Erwerb des Gebäudekomplexes durch Girozentrale der österreichischen Sparkassen zwischen 1938 und 1945.Umbau Innenräume und Treppenhaus 1956-1961 durch Carl Kronfuss. Sitz der Bank zwischen 1938 und 1997. Heute teilweise Hotel.[11]

Seilergasse 6: Matschakerhof, erbaut 1845 als Hotel und Gaststätte, Kauf 1922 durch NÖ Genossenschafts-Zentralkasse, bis 1968 Sitz des Spitzeninstituts und des Verbandes des Raiffeisensektors.[12]

Seitzergasse 2-4, Komplex bis Hochholzerhof Tuchlauben 6: Zwischen 1930 und 2005 Sitz der Arbeiterbank (später Bank für Arbeit und Wirtschaft)

Singerstraße 17-19: früher Billiottesches Stiftungshaus („Armeleuthhaus"), heute Rottalpalais und Sitz der Volksanwaltschaft. 1754-1816 Sitz des Wiener Stadtbanco, dann der Privilegierten Oesterreichischen National-Bank

Strauchgasse 1-3: Montenuovosches Haus, erbaut 1851. Ab 1863 Miete durch Anglo-österreichische Bank, Kauf des Gebäudes 1871. Hauptanstalt bis 1926. Heute auf Nr. 3 Sitz der Oesterreichischen Kontrollbank

Teilfaltstraße 8 (Komplex zwischen Schreyvogelgasse, Oppolzergasse und Löwelstraße). Sitz der Allgemeinen österreichischen Boden-Creditanstalt nach schrittweisem Kauf der bestehenden Häuser, Neubau 1884 bis 1887 durch Emil von Förster. 1929 Kauf des Komplexes durch Österreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe und 1946 durch Newag, Niederösterreichische Elektrizitätswerke AG. Heute Sitz von universitären Einrichtungen.

Wipplingerstraße 8: Altes Rathaus. Hauptanstalt der Zentralsparkasse zwischen 1907 und 1965 (ab 1953 auch im neuerbauten Haus Nr.6). Sitzwechsel der Sparkasse 1965 nach 3., Vordere Zollamtsstraße 13.[13]

Wipplingerstraße 26-28, Renngasse 18: Ab 1864 Sitz der Allgemeinen Verkehrsbank nach Erwerb des Grundstückes 1864 und Neubau 1880 bis 1883 durch Architekt Friedrich Schachner. Sitz der Bank bis 1927. Heute Sitz des Stadtschulrates für Wien.

Literatur

  • Allgemeine Bauzeitung 1860
  • Karl Ausch: Als die Banken fielen : zur Soziologie der politischen Korruption, Wien-Zürich-Frankfurt: Europa Verlag 1968
  • Das Bankwesen in Alt- und Neu-Wien. In: Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache 1 (1892), S. 200 ff.
  • Das Bankwesen in Alt- und Neu-Wien. In: Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache 2 (1893), S. 14 ff.
  • Ernst Bruckmüller, Wolfgang Werner (Hg.): Raiffeisen in Österreich – Siegeszug einer Idee, St. Pölten: NP Buchverlag 1998
  • 50 Jahre Girozentrale Wien. 1937 - 1987. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1987
  • Rene Alfons Haiden (Hg.): Die Z – Eine Wiener Erfolgsgeschichte – Von der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien zur Bank Austria 1907-1991. Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 48, Innsbruck/Wien/Bozen: StudienVerlag 2007</ref>
  • Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1928, S. 26 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 355 ff.
  • Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitwirkung der Gemeinde Wien. Band 1. Wien: Elbemühl 1926, S. 366 ff.
  • Die österreichische Nationalbank. Seit 1816. Wien: Österreichische Nationalbank 2016.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 473 ff.
  • Peter Tomanek: Die ersten 100 Jahre 1898-1998 Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Raiffeisen-Landesbank Niederösterreich-Wien 1998
  • Peter Tomanek, Michael Wagner: Bankiers und Beamte – 100 Jahre Österreichische Postsparkasse. Wien 1983
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, Register (Banken).
  • Ulrike Zimmerl: Zur Ästhetik von Bankgebäuden. In: Oliver Rathkolb, Theodor Venus, Ulrike Zimmerl (Hg.): 150 Jahre österreichische Bankengeschichte im Zentrum Europas – Bank Austria Creditanstalt, Wien 2005, 101- 104.

Einzelnachweise

  1. Ulrike Zimmerl: Zur Ästhetik von Bankgebäuden. In: Oliver Rathkolb, Theodor Venus, Ulrike Zimmerl (Hg.): 150 Jahre österreichische Bankengeschichte im Zentrum Europas – Bank Austria Creditanstalt, Wien 2005, S. 101- 104.
  2. Allgemeine Bauzeitung 1860, S. 1.
  3. Zimmerl, Ästhetik, 104.
  4. Peter Tomanek, Michael Wagner: Bankiers und Beamte – 100 Jahre Österreichische Postsparkasse. Wien 1983
  5. 150 Jahre Erste Österreichische Spar-Casse, Wien am Graben 21, Wien 1969
  6. Die österreichische Nationalbank. Seit 1816. Wien: Österreichische Nationalbank 2016, S. 59-62.
  7. Zimmerl, Ästhetik, S. 93-96.
  8. Zwischen 1939 und 1952 befand sich die Bank im Haus Schauflergasse 6, davor im Matschakerhof Seilergasse 6. Heute ist der Sitz der Raiffeisenbank International Am Stadtpark
  9. Helmut Falschlehner: 175 Jahre Schoellerbank – Die Geschichte einer Familie – die Geschichte einer Bank. Schoellerbank-Aktiengesellschaft Wien 2008
  10. Zimmerl, Ästethik, S. 96-102
  11. 50 Jahre Girozentrale Wien. 1937 - 1987. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1987, S. 117-14.
  12. Ernst Bruckmüller, Wolfgang Werner (Hg.): Raiffeisen in Österreich – Siegeszug einer Idee, St. Pölten: NP Buchverlag 1998; Peter Tomanek: Die ersten 100 Jahre 1898-1998 Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Raiffeisen-Landesbank Niederösterreich-Wien 1998
  13. Rene Alfons Haiden (Hg.): Die Z – Eine Wiener Erfolgsgeschichte – Von der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien zur Bank Austria 1907-1991, Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 48, Innsbruck/Wien/Bozen: StudienVerlag 2007 S. 90