Renngasse 3

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1847
Datum bis
Andere Bezeichnung Palais Rothschild
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ludwig Förster
Prominente Bewohner Gottfried van Swieten, Clemens Wenzel Lothar Metternich, Salomon Mayer Rothschild, Anselm Salomon Rothschild, Louis Nathaniel Rothschild
PageID 40063
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Renngasse 3
  • Nr.: 139 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 146 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 389 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)


1., Renngasse 3, (Konskriptionsnummer 139).

An dieser Stelle standen einst zwei Häuser:

Haus A

Das Haus A liegt näher bei der Freyung und wird 1343 erstmal erwähnt. Nach vielfachem Besitzerwechsel kaufte es, am 24. Juni 1795 um 54.000 Gulden der Gelehrte Gottfried Freiherr van Swieten, Sohn des bekannten Leibarztes des Kaiserin Maria Theresia, Gerhard Freiherrn van Swieten.

Am 8. März erwarb es der Haus,- Hof- und Staatskanzler Clemens Wenzel Lothar Freiherr von Metternich und von ihm am 15. November 1844 um 160.000 Gulden Salomon Mayer von Rothschild.

Haus B

Erstmals erwähnt im Jahr 1290. Nach vielfachem Besitzerwechsel kaufte es am 3. Oktober des Jahres 1383 um 88 Pfund Wiener Pfennig Oswald Pauch. Im Jahr 1444 kam das Haus B in den Besitz des Schottenstiftklosters, im Schottengrundbuch ist dazu vermerkt: "Johann IV. von Ochsenhausen und der Konvent zu den Schotten zu Wien haben empfangen zu Nucz und Gwer ains haus, gelegen auf der Renngasse zu Wienn an aim tail zneachst der von Salczpurg haus, als das mit geschefft von Fraun Elsbeten Oswalts Pauch des goltsmidt wittiben nach abgang Jorgen des Aiher und Agnesen seiner hausfrauen lediglich an si kommen ist" (Zitat aus dem Schottengrundbuch: WStLA, Grundbuch Schotten, B 29: 21, fol. 597).

Im gleichen Jahr erlaubte der Abt dem Stadtschreiber Ulrich Hirssauer und dessen Frau nächst seines Gartens einen Stadel zu bauen, wobei er ihnen gleichzeitig den Durchgang zum Haus gestattete. Der Stadel scheint auch im Jahr 1453 auf, als die Frau des Veit Willerstorfer an Nutz und Gewer geschrieben "eines Hauses und Staldel hinden daran samt dem halben Brunnen zwischen diesem und dem Haus des Friedrich Harrer und dem Wasserlauf, der aus Haus und Stadel in den Garten der Schotten geht" (Zitat aus dem Schottengrundbuch: WStLA, Grundbuch Schotten, B 29: 24, fol. 97).

Im Hofquartierbuch des Jahres 1563 scheint dieses Haus nicht mehr auf, dies lässt daraus schließen, dass es zu jener Zeit bereits mit dem Haus A vereinigt, beziehungsweise verbaut worden war.

Neubau

Im Jahr 1847 wurde ein Neubau/Umbau (Architekt Ludwig Förster) ausgeführt. Der Besitzer Salomon Mayer von Rothschild ließ dort ein Bankhaus einrichten. Anfang 1938 musste das Bankhaus Rothschild schließen, das Haus selbst verfiel der Beschlagnahme und Louis Nathaniel Rothschild wurde in Haft genommen. Am 5. April 1938 wurde das Gebäude, auf Antrag der geheimen Staatspolizei, Eigentum des Deutschen Reiches. Aufgrund der Erkenntnisse der Rückstellungskommission beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien vom 9. Juli 1948 wurde es wieder dem früheren Eigentümer zurückgeben, der im Grundbuch als Louis Nathaniel Rothschild eingetragen ist.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Bankhaus Rothschild (1847-1938)

Siehe auch

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 4. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 698-703