Altmannsdorfer Schloss

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1290
Datum bis
Andere Bezeichnung Augustinerhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Dagobert Frey, Moritz Kuffner
PageID 21449
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.11.2023 durch WIEN1.lanm08trj
  • 12., Khleslplatz 12
  • 12., Oswaldgasse 88
  • 12., Hoffingergasse 26-28

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48° 9' 47.69" N, 16° 19' 19.53" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Altmannsdorfer Schloss (12., Khleslplatz 12, Oswaldgasse 88, Hoffingergasse 26-28).

In einem Klosterneuburger Urbar werden 1290 eine Kapelle St. Oswald und ein Oswaldhof erwähnt. Das Gut Altmannsdorf umfasste zwei Lehen, 14 Hofstätten und dazugehörige Äcker „unterhalb des Wienerberges". Im 15. Jahrhundert bildeten Kapelle, Oswaldhof und Grundherrschaft eine Einheit; außerdem gab es ein Halterhaus. Der Besitz gehörte dem Wiener Bürger und Ratsherrn Erhart Griesser, der ihn 1443 testamentarisch den Beschuhten Augustinern auf der Landstraße vermachte; 1444 trat der Erbfall ein, und die Augustiner begannen sogleich mit der Errichtung eines Verwaltungssitzes, der nun Augustinerhof genannt wurde; die zum Hof gehörenden Grundstücke wurden nicht bewirtschaftet. Die Zerstörungen der Ersten Türkenbelagerung (1529) wurden erst 1539 notdürftig beseitigt. Aus den folgenden Jahrzehnten kennen wir die Namen verschiedener Lehensempfänger.

Die Zerstörungen der Zweiten Türkenbelagerung (1683) wurden ab den 1690er-Jahren allmählich behoben; es kam zu baulichen Veränderungen. 1805 und 1809 war im Wirtschaftshof ein französisches Lazarett untergebracht. Nach Auflösung des Ordens (13. April 1812) wurde der Gutshof zum Religionsfonds eingezogen; die Verwaltung übernahm die k. k. Niederösterreiche Staatsgüterdirektion. Am 13. Oktober 1818 erwarb Johann Baptist Hoffmann den Besitz um 52.300 Konventionsgulden und ließ den Hof zu einem biedermeierlichen Landhaus („Schloss") umgestalten; damals entstand die Steinfigur „Heilige Anna mit Kind" (Nische an der Platzfront). Als Hoffmann 1856 starb, ging der Besitz an seine Tochter Anna (Gatte Johann Baptist Ritter von Hoffinger, ihr Cousin) über; sie verkaufte ihn am 16. Mai 1899 um 400.000 Gulden an Julius Frankl († 1908).

Der Gutshof wurde ab 1905 von Frankls Sohn Robert verwaltet, der zahlreiche Veränderungen vornahm. Neben dem Eigentümer gab es im Schloss auch Mieter, darunter Dagobert Frey; die mit Frankl befreundete Familie des Besitzers der Ottakringer Brauerei, Moritz Edler von Kuffner, wohnte im Sommer ebenfalls im Schloss. 1926 überschrieb Frankl den Besitz an seine Gattin Maria. 1953 kaufte die Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft „Patria" einen Teil des Gartens, um eine Wohnhausanlage zu errichten. 1967 wurde das Altmannsdorfer Schloss samt Park unter Denkmalschutz gestellt. Am 2. Dezember 1974 erwarb die Sozialistische Partei Österreich von Maria Frankl die Realität um 8,55 Millionen Schilling und eine Leibrente für das Dr.-Karl-Renner-Institut („Haus Altmannsdorf“); die Generalsanierung kostete 38,36 Millionen Schilling. 1980 wurde die ehemalige Orangerie saniert. Am 19. Mai 1981 wurde zwischen dem Institut und der Mercur-Gesellschaft ein Vertrag über den Bau des „Gartenhotels Altmannsdorf' geschlossen.

Im Juni 2017 beschloss die SPÖ den Verkauf des Gartenhotels Altmannsdorf. Anfang Jänner 2018 wurde das Hotel an eine österreichische Gruppe verkauft und hatte seinen letzten Betriebstag.

Literatur

  • Erika Appel: Vom Oswaldhof zum Dr. Karl Renner-Institut. In: Blätter Meidling 27/1991, S. 6 ff.
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 33 f.
  • Bauten von gestern - heute erlebt. Band 1: VWGÖ 1979, S. 135 ff.