Zirkus Busch: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | |Stadtplan Text=Zirkus Busch (Praterhütte Nummer 145) | + | |Stadtplan Text=Zirkus Busch ([[Praterhütte]] Nummer 145) am [[Generalstadtplan]] von 1912 |
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|Bildunterschrift=Grundriss des Zirkus Busch (1899). Manege und Nebengebäude mit Stall | |Bildunterschrift=Grundriss des Zirkus Busch (1899). Manege und Nebengebäude mit Stall | ||
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| − | Zirkus Busch, ab 1920 Busch-Kino (2, Volksprater). [[Praterhütten|Praterhütte]] 145. 1874 wurde an dieser Stelle von Anna Propstmayer ein Kunstkabinett mit seltenen Naturobjekten gegründet, dem wechselnde | + | Zirkus Busch, ab 1920 Busch-Kino ([[2]], [[Volksprater]]). [[Praterhütten|Praterhütte]] 145. |
| − | 1900 veranstaltete [[Gabor Steiner]] Ringkämpfe und 1900/1901 gastierte der rumänische Circus Cesar Sidoli mit der Militärpantomime "Der Krieg in China". 1905 trat dort der Circus Henry mit einer weiteren Militärpantomime über den russisch-japanischen Krieg auf. 1910 präsentierte Busch selbst die Wasserpantomime "Auf der Hallig". 1908 gab es im Zirkus Busch bereits eine Filmvorführung über den Kaiserlichen-Jubiläums-Festzug. 1911 führte [[Max Reinhardt]] "König Oedipus" von Sophokles (mit [[Alexander Moissi]] und Monumentaldekorationen von [[Alfred Roller]]) auf und in den folgenden Jahren auch das Legendenspiel "Der verlorene Sohn" und [[Hugo von Hofmannsthal|Hofmannsthals]] "Jedermann". Ab 1912 spielte unter der Direktion von C. Adler und Turl Wiener auch das Zirkus-Busch-Varieté. 1915 präsentierte der Circus Krone das Manegenschaustück "Weltbrand". 1920 erfolgte der Umbau zum | + | |
| + | 1874 wurde an dieser Stelle von Anna Propstmayer ein Kunstkabinett mit seltenen Naturobjekten gegründet, dem wechselnde Attraktionen folgten. 1881 ließ die "Societé anonyme Austro-Belge des Pan- et Diorama" von der Union-Baugesellschaft nach Plänen von Franz Ritter von Neumann einen 16-eckigen Kuppelbau (Durchmesser 39 Meter, Höhe 15 Meter) errichten, in dem Panoramen ausgestellt wurden (beispielsweise 1883 "Sobieskj mit seinen Alliierten auf dem Kahlenberg"). 1882 kaufte Paul Busch die Praterhütte und ließ diese 1892 durch die Brüder Drexler in einen [[Zirkus]] umgestalten, der rund 2.600 Personen fasste. Der "Zirkus Busch" wurde am 30. Mai 1892 eröffnet, wobei besonders die Vorführung von 40 Hengsten und die Ausstattungspantomime "Eine Walpurgisnacht auf dem Blocksberg" beeindruckten. [[Datei:Busch-Kino.jpg|390px|thumb|right|Buschkino 1927]] | ||
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| + | 1900 veranstaltete [[Gabor Steiner]] Ringkämpfe und 1900/1901 gastierte der rumänische Circus Cesar Sidoli mit der Militärpantomime "Der Krieg in China". 1905 trat dort der Circus Henry mit einer weiteren Militärpantomime über den russisch-japanischen Krieg auf. 1910 präsentierte Busch selbst die Wasserpantomime "Auf der Hallig". 1908 gab es im Zirkus Busch bereits eine Filmvorführung über den Kaiserlichen-Jubiläums-Festzug. 1911 führte [[Max Reinhardt]] "König Oedipus" von Sophokles (mit [[Alexander Moissi]] und Monumentaldekorationen von [[Alfred Roller]]) auf und in den folgenden Jahren auch das Legendenspiel "Der verlorene Sohn" und [[Hugo von Hofmannsthal|Hofmannsthals]] "Jedermann". Ab 1912 spielte unter der Direktion von C. Adler und [[Turl Wiener]] auch das Zirkus-Busch-Varieté. 1915 präsentierte der Circus Krone das Manegenschaustück "Weltbrand". | ||
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| + | 1920 erfolgte der Umbau zum [[Zirkus Busch Kino]] mit 1700 Plätzen. Damit wurde das Monopol der bis dahin existierenden [[Praterkinos]] durchbrochen. Die Eröffnung des damals größten Kinos Wiens erfolgte mit dem Varietéfilm "Alkohol". 1945 wurde das Busch-Kino stark beschädigt und danach abgetragen. | ||
| + | ==Quellen== | ||
| + | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++3a5c4e3c-386a-480c-9c47-db325616b970VERA#Akt_____3a5c4e3c-386a-480c-9c47-db325616b970VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A8: 48 - Zirkus Busch] | ||
| + | *[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1114470 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Zirkus Busch] | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
| − | *Christian Dewald / Werner Michael Schwarz | + | *Christian Dewald / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Prater Kino Welt. Der Wiener Prater und die Geschichte des Kinos. Wien 2005 |
| − | *Christian Dewald / Werner Michael Schwarz: Kino des Übergangs. Zur Archäologie des frühen Kinos im Wiener Prater. In: Christian Dewald / Werner Michael Schwarz | + | *Christian Dewald / Werner Michael Schwarz: Kino des Übergangs. Zur Archäologie des frühen Kinos im Wiener Prater. In: Christian Dewald / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Prater Kino Welt. Der Wiener Prater und die Geschichte des Kinos. Wien 2005, S. 11-85 |
| − | * Gerhard Eberstaller: Das Wiener Busch-Gebäude. In: Circus - gestern, heute. 3 (1982), S. 12 ff. (weitere Literatur) | + | *Gerhard Eberstaller: Das Wiener Busch-Gebäude. In: Circus - gestern, heute. 3 (1982), S. 12 ff. (weitere Literatur) |
*Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 292 f. | *Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 292 f. | ||
| − | *Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien 1993 | + | *Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien 1993 |
Aktuelle Version vom 25. Oktober 2022, 18:46 Uhr
Daten zur Organisation
48° 13' 6.54" N, 16° 23' 36.64" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zirkus Busch (Praterhütte Nummer 145) am Generalstadtplan von 1912
Zirkus Busch, ab 1920 Busch-Kino (2, Volksprater). Praterhütte 145.
1874 wurde an dieser Stelle von Anna Propstmayer ein Kunstkabinett mit seltenen Naturobjekten gegründet, dem wechselnde Attraktionen folgten. 1881 ließ die "Societé anonyme Austro-Belge des Pan- et Diorama" von der Union-Baugesellschaft nach Plänen von Franz Ritter von Neumann einen 16-eckigen Kuppelbau (Durchmesser 39 Meter, Höhe 15 Meter) errichten, in dem Panoramen ausgestellt wurden (beispielsweise 1883 "Sobieskj mit seinen Alliierten auf dem Kahlenberg"). 1882 kaufte Paul Busch die Praterhütte und ließ diese 1892 durch die Brüder Drexler in einen Zirkus umgestalten, der rund 2.600 Personen fasste. Der "Zirkus Busch" wurde am 30. Mai 1892 eröffnet, wobei besonders die Vorführung von 40 Hengsten und die Ausstattungspantomime "Eine Walpurgisnacht auf dem Blocksberg" beeindruckten.
1900 veranstaltete Gabor Steiner Ringkämpfe und 1900/1901 gastierte der rumänische Circus Cesar Sidoli mit der Militärpantomime "Der Krieg in China". 1905 trat dort der Circus Henry mit einer weiteren Militärpantomime über den russisch-japanischen Krieg auf. 1910 präsentierte Busch selbst die Wasserpantomime "Auf der Hallig". 1908 gab es im Zirkus Busch bereits eine Filmvorführung über den Kaiserlichen-Jubiläums-Festzug. 1911 führte Max Reinhardt "König Oedipus" von Sophokles (mit Alexander Moissi und Monumentaldekorationen von Alfred Roller) auf und in den folgenden Jahren auch das Legendenspiel "Der verlorene Sohn" und Hofmannsthals "Jedermann". Ab 1912 spielte unter der Direktion von C. Adler und Turl Wiener auch das Zirkus-Busch-Varieté. 1915 präsentierte der Circus Krone das Manegenschaustück "Weltbrand".
1920 erfolgte der Umbau zum Zirkus Busch Kino mit 1700 Plätzen. Damit wurde das Monopol der bis dahin existierenden Praterkinos durchbrochen. Die Eröffnung des damals größten Kinos Wiens erfolgte mit dem Varietéfilm "Alkohol". 1945 wurde das Busch-Kino stark beschädigt und danach abgetragen.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A8: 48 - Zirkus Busch
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Zirkus Busch
Literatur
- Christian Dewald / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Prater Kino Welt. Der Wiener Prater und die Geschichte des Kinos. Wien 2005
- Christian Dewald / Werner Michael Schwarz: Kino des Übergangs. Zur Archäologie des frühen Kinos im Wiener Prater. In: Christian Dewald / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Prater Kino Welt. Der Wiener Prater und die Geschichte des Kinos. Wien 2005, S. 11-85
- Gerhard Eberstaller: Das Wiener Busch-Gebäude. In: Circus - gestern, heute. 3 (1982), S. 12 ff. (weitere Literatur)
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 292 f.
- Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien 1993
