Wickerl Adam: Unterschied zwischen den Versionen

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Anfang der 1970er Jahre kehrte Adam nach Wien zurück. Als Fan von Jérôme Savary's "Le Grand Magic Circus" und Frank Zappa nährte sich in ihm die Lust und Idee etwas in Richtung Zusammenkunft von Musik und szenischer Aktion aufzubauen. Zu dieser Zeit lebte Adam in einer großen Wohngemeinschaft mit Musikern am [[Bennoplatz]] im [[8|achten Bezirk]] in der u.a. zwischenzeitlich auch Musiker aus der "Frank Zappa" Band nächtigten oder Robin Gibb von den "Bee Gees" an die Tür klopfte.  
 
Anfang der 1970er Jahre kehrte Adam nach Wien zurück. Als Fan von Jérôme Savary's "Le Grand Magic Circus" und Frank Zappa nährte sich in ihm die Lust und Idee etwas in Richtung Zusammenkunft von Musik und szenischer Aktion aufzubauen. Zu dieser Zeit lebte Adam in einer großen Wohngemeinschaft mit Musikern am [[Bennoplatz]] im [[8|achten Bezirk]] in der u.a. zwischenzeitlich auch Musiker aus der "Frank Zappa" Band nächtigten oder Robin Gibb von den "Bee Gees" an die Tür klopfte.  
  
Als in Wien 1972 das [[Dramatisches Zentrum|Dramatische Zentrum]] gegründet wurde besuchte Adam dort u.a. Workshops des polnischen Regisseurs Jerzy Grotowski, einem Pionier des experimentellen Theaters. Die Trainings die bis zu zehn Stunden Körperarbeit beinhalteten, brachten die Idee ein Rocktheater zu gründen bei Adam weiter voran. Daraus entstand schließlich die erste Formation der "Hallucination Company", dem ersten Wiener Musiktheater, gegründet von Adam gemeinsam mit Michael Jürs mit, aus heutiger Sicht, höchst prominenter Besetzung: u.a. mit [[Hansi Lang]] als Sänger, [[Falco|Hans Hölzl]] am Bass, [[Thomas Rabitsch]] am Keyboard und Harry Stojka an der Gitarre. Adam bewies immer wieder sein gutes Gespür für Musiker und deren Talente, Hans Hölzl entdeckte er in Mödling als dieser in einer "Santana"-Coverband bei einem Straßenfest spielte. Auch von Hansi Lang oder Günter "Mo" Mokesch gilt Adam als Entdecker.  
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Als in Wien 1972 das [[Dramatisches Zentrum|Dramatische Zentrum]] gegründet wurde besuchte Adam dort u.a. Workshops des polnischen Regisseurs Jerzy Grotowski, einem Pionier des experimentellen Theaters. Die Trainings die bis zu zehn Stunden Körperarbeit beinhalteten, brachten die Idee ein Rocktheater zu gründen bei Adam weiter voran. Daraus entstand schließlich die erste Formation der "Hallucination Company", dem ersten Wiener Musiktheater, gegründet von Adam gemeinsam mit Michael Jürs mit, aus heutiger Sicht, höchst prominenter Besetzung: u.a. mit [[Hansi Lang]] als Sänger, [[Falco|Hans Hölzl]] am Bass, [[Thomas Rabitsch]] am Keyboard und Harri Stojka an der Gitarre. Adam bewies immer wieder sein gutes Gespür für Musiker und deren Talente, Hans Hölzl entdeckte er in Mödling als dieser in einer "Santana"-Coverband bei einem Straßenfest spielte. Auch von Hansi Lang oder Günter "Mo" Mokesch gilt Adam als Entdecker.  
  
 
Die Band die ursprünglich "Magic Park" heißen sollte, wurde am 7. Mai 1977 gegründet und probte jeden Tag bis zu acht Stunden davon bestanden ca. drei bis vier Stunden aus Körpertraining. Ihren ersten Auftritt hatte sie im [[Haus der Begegnung (Donaustadt)|Haus der Begegnung]] in der Bernoullistraße im [[Donaustadt|22. Bezirk]]. Bis 1984 tourte die Band in dieser Formation durch Österreich und Mitteleuropa, der große kommerzielle Erfolg blieb allerdings aus. Wegen internen Differenzen kam es zum Split der Company. Im selben Jahr brachte Adam das "Arbeitslosen-Musical" "Halle IV Rost-Frei" (Ensemble Augenzeugen) auf die Bühne.  
 
Die Band die ursprünglich "Magic Park" heißen sollte, wurde am 7. Mai 1977 gegründet und probte jeden Tag bis zu acht Stunden davon bestanden ca. drei bis vier Stunden aus Körpertraining. Ihren ersten Auftritt hatte sie im [[Haus der Begegnung (Donaustadt)|Haus der Begegnung]] in der Bernoullistraße im [[Donaustadt|22. Bezirk]]. Bis 1984 tourte die Band in dieser Formation durch Österreich und Mitteleuropa, der große kommerzielle Erfolg blieb allerdings aus. Wegen internen Differenzen kam es zum Split der Company. Im selben Jahr brachte Adam das "Arbeitslosen-Musical" "Halle IV Rost-Frei" (Ensemble Augenzeugen) auf die Bühne.  

Version vom 29. Juni 2023, 12:33 Uhr

Daten zur Person
Personenname Adam, Wickerl
Abweichende Namensform Adam, Ludwig; Adam Vickerl
Titel
Geschlecht männlich
PageID 32334
GND 1022941267
Wikidata Q1291774
Geburtsdatum 19. Jänner 1949
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Musiker, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Schauspieler, Musik, Metropol, Hallucination Company, Film, Fernsehen
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 29.06.2023 durch WIEN1.lanm09bie


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 4. April 2008)
  • Amadeus Award (Verleihung: 2006)


Ludwig „Wickerl“ Adam, * 19. Jänner 1949 Wien, Musiker, Gründer und Frontman der "Hallucination Company"

Biografie

Ludwig Adam, Sohn eines Greißlers, lernte Kaufmann im Geschäft des Vaters und sollte dieses ursprünglich übernehmen. Doch Adam wollte Musik machen, verzichtete dafür auf sein Erbe und zog lieber in eine primitive Wohnung ohne Bett und sonstiger Einrichtung um frei in seinen Entscheidungen zu sein.

Im Alter von 16 Jahren lernte er Johann „Pantschi“ Horvath, ein Cousin von Karl Ratzer und Harri Stojka, kennen und stieg bei dessen Band "Pantschi and the Thunderbirds" als Sänger ein nachdem er sich beim Vorsingen inszenierte als sänge er vor 10.000 Menschen. Mit diesem Showtalent schaffte er auch das nächste Vorsingen erfolgreich und war ab 1966 Sänger der Band "Tired People", aus der später die Band „Adam and the Onion Gook“ wurde. Mit dieser spielte Adam bei einem Open-Air-Konzert am Wiener Heumarkt als Vorgruppe von Manfred Mann und trat zum ersten Mal vor 4000 Menschen auf. Dieses Erlebnis bestärkte Adam endgültig bei seinem Vorhaben Musiker zu werden.

Mit Auftritten im HVZ, dem Hernalser Vergnügungszentrum, dem späteren Metropol, bei denen ausschließlich Coverversionen gespielt wurden, verdiente sich Adam in den nächsten Jahren seinen Unterhalt. Drei Jahre lang spielte er dort jeden Samstag und Sonntag, insgesamt waren es laut Eigenaussage 550 Auftritte im HVZ.

Ende der 1960er Jahre ging Adam für zwei Jahre nach Deutschland und spielte dort vor allem in GI-Clubs der BRD Soul und Bluesmusik, jeden Abend zwischen sieben und elf Stunden lang. Bei einem Auftritt in München lernte er die Band "Amon Düül II" kennen und ging wenig später mit ihnen als deren Conga-Spieler mit auf Tournee bei der sie u.a. auch im Vorprogramm zu "Steppenwolf" in einer riesigen Halle spielten. Im Zuge dieser Zusammenarbeit wurde Adam dazu inspiriert, nicht mehr nur Coverversionen zu spielen, sondern etwas Eigenes zu probieren.

Anfang der 1970er Jahre kehrte Adam nach Wien zurück. Als Fan von Jérôme Savary's "Le Grand Magic Circus" und Frank Zappa nährte sich in ihm die Lust und Idee etwas in Richtung Zusammenkunft von Musik und szenischer Aktion aufzubauen. Zu dieser Zeit lebte Adam in einer großen Wohngemeinschaft mit Musikern am Bennoplatz im achten Bezirk in der u.a. zwischenzeitlich auch Musiker aus der "Frank Zappa" Band nächtigten oder Robin Gibb von den "Bee Gees" an die Tür klopfte.

Als in Wien 1972 das Dramatische Zentrum gegründet wurde besuchte Adam dort u.a. Workshops des polnischen Regisseurs Jerzy Grotowski, einem Pionier des experimentellen Theaters. Die Trainings die bis zu zehn Stunden Körperarbeit beinhalteten, brachten die Idee ein Rocktheater zu gründen bei Adam weiter voran. Daraus entstand schließlich die erste Formation der "Hallucination Company", dem ersten Wiener Musiktheater, gegründet von Adam gemeinsam mit Michael Jürs mit, aus heutiger Sicht, höchst prominenter Besetzung: u.a. mit Hansi Lang als Sänger, Hans Hölzl am Bass, Thomas Rabitsch am Keyboard und Harri Stojka an der Gitarre. Adam bewies immer wieder sein gutes Gespür für Musiker und deren Talente, Hans Hölzl entdeckte er in Mödling als dieser in einer "Santana"-Coverband bei einem Straßenfest spielte. Auch von Hansi Lang oder Günter "Mo" Mokesch gilt Adam als Entdecker.

Die Band die ursprünglich "Magic Park" heißen sollte, wurde am 7. Mai 1977 gegründet und probte jeden Tag bis zu acht Stunden davon bestanden ca. drei bis vier Stunden aus Körpertraining. Ihren ersten Auftritt hatte sie im Haus der Begegnung in der Bernoullistraße im 22. Bezirk. Bis 1984 tourte die Band in dieser Formation durch Österreich und Mitteleuropa, der große kommerzielle Erfolg blieb allerdings aus. Wegen internen Differenzen kam es zum Split der Company. Im selben Jahr brachte Adam das "Arbeitslosen-Musical" "Halle IV Rost-Frei" (Ensemble Augenzeugen) auf die Bühne.

Nach einer Pause von zwei Jahren gründete Adam 1988 die "Hallucination Company" mit anderen Musikern neu.

In den letzten Jahren ließ Adam zudem mit einem Frank-Zappa-Projekt aufhorchen. Im Zuge dessen rief er die "Sex Without Nails Bros." ins Leben, die ausschließlich Kompositionen des amerikanischen Rock-Idols interpretieren. 2017 organisierte Adam ein Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bühnenjubiläum der "Hallucination Company" in der SimmCity in Simmering. Neben seiner Tätigkeit als Musiker war Adam auch als Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler tätig. In einer Folge der Fernsehserie "Julia − eine ungewöhnliche Frau" stand er 2003 mit Christiane Hörbiger vor der Kamera.

2006 wurde Adam bei den Amadeus Austrian Music Awards für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 2008 ehrte Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny Adam mit dem Goldenen Verdienstzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Nach den Folgen einer Gehirnblutung erlitt Adam 2011 einen Schlaganfall, von dem er sich 16 Monate lang ins Leben zurück kämpfte.

Mit Unterbrechungen bestand die "Hallucination Company" in vier Generationen bis 2022. Das letzte Konzert fand am 18. Februar 2023 im "Porgy & Bess" statt.

Adam ist Vater von vier Kindern, sein Sohn Sebastian "Zebo" Adam ist ebenfalls Musiker und Musikproduzent u.a. von "Bilderbuch". Als Gitarrist spielte er bei "Russkaja" und seit 2021 gehört er zur Live-Besetzung von "Wanda".

Quelle

Literatur

Links