Harri Stojka

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Daten zur Person
Personenname Stojka, Harri
Abweichende Namensform Stojka, Harald Wakar
Titel
Geschlecht männlich
PageID 39018
GND 13453185X
Wikidata Q86351
Geburtsdatum 22. Juli 1957
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Gitarrist, Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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  • Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 30. November 2013)


Harri Stojka, * 22. Juli 1957 Wien, Gitarrist, Komponist.

Biografie

Der Wiener Harri Stojka (eigentlich Harald Wakar Stojka) entstammt der weit verzweigten Lovara-Rom-Dynastie vom Stamm der Bagareschtschi. Sein Vater Mongo, seine Tante Ceija und sein Onkel Karl gehörten zu den wenigen Familienmitgliedern, die den Terror der Nationalsozialisten überlebt hatten.

Als Harri sechs Jahre alt war, schenkte ihm sein Vater eine Plastikgitarre, die er autodidaktisch erlernte. Sein Vorbild war der Beatles-Gitarrist George Harrison, aus dessen Namen er die Schreibung seines Vornamens "Harri" ableitete. Mit 13 Jahren trat er mit seinem Cousin Jano als Formation "Jano + Harri Stojka" in der Arena 70 im Rahmen der Wiener Festwochen auf und stieg bald darauf als Bassist in die Band "Gipsy Love" seines Cousins Karl Ratzer ein. In weiterer Folge spielte er in verschiedenen Formationen Fusion, Jazz, Rock und Punk. In Peter Wolfs Band "Objective Truth Orchestra" war Harri Stojka der Leadgitarrist. Außerdem arbeitete er mit Erika Pluhar und André Heller zusammen.

1978 gründete Stojka eine eigene Band, den "Harri Stojka Express", mit der er nicht nur neben Jimmi Cliff, Eric Burden, Van Morrison und Carlos Santana beim Open Air Festival im Wiener Prater Stadion auftrat, sondern auch zum "Guitar Summit" nach Montreux eingeladen wurde. Die LP "Live at Montreux" (1981) dokumentiert dieses Konzert. "Live At The Roma Wedding" wurde von der Zeitschrift "Jazz-Zeit" zur CD des Monats März 2004 gewählt. Mit der ganz in der Tradition von Django Reinhardt stehenden CD "A Tribute To Swing" gelang Stojka im selben Jahr der europaweite Durchbruch, 2005 erschien die CD unter dem Titel "A Tribute To Gipsy Swing" für den amerikanischen Markt in New York.

In der Folge trat Harri Stojka mit seiner Band unter anderem beim Jazzfestival in Montreux, beim Kahmoro Festival, beim Sziget Festival in Budapest, dem Django Reinhardt Memorial Festival in Augsburg, beim Grazer Jazz Festival und beim Salzburger Jazzfestival auf. Die Musiker wurden zum Jazzfestival nach Jakarta eingeladen und schlossen eine Tournee durch Bali an. Dabei entstand der Dokumentarfilm "Saiten auf Reisen, Harri Stojka in Indonesien". 2006 wurde Harri Stojka zum Detroiter Jazzfestival eingeladen. Weitere Konzertreisen in die USA folgten. 2017 ging Stojka mit dem Programm "A Tribute to the Beatles" auf Tour.

Gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Mosa Sisic begab sich Stojka 2010 auf die Suche nach den Wurzeln der Roma und ihrer Kultur nach Rajastan. Während dieser Reise wurde der Film "Gypsy-Spirit" gedreht, der als bester Kinodokumentarfilm 2011 mit einer Romy ausgezeichnet wurde. Die Tageszeitung "Die Presse" nominierte den Gitarristen für die Wahl zum "Österreicher des Jahres 2016" in der Sparte Kulturerbe.

Literatur

Weblinks