Waisenhaus (9): Unterschied zwischen den Versionen

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Waisenhaus (9, Waisenhausgasse 3-5 und 14; seit 1913 Boltzmanngasse 9-9a [zuvor [[Spanisches Spital]]], zugehörig auch Nummer 7 [Strudlhofgasse 7-9; "Zum schwarzen Adler"], 14 [ [[Pazmaneum]] ] und 16 [ [[Botschaft der USA]] ]; "kaiserlich-königliches Waisenhaus auf dem Alsergrund").  
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Waisenhaus ([[9]]., [[Waisenhausgasse (9)|Waisenhausgasse]] 3-5 und 14; seit 1913 [[Boltzmanngasse]] 9-9a (zuvor [[Spanisches Spital]]), zugehörig auch Nummer 7 [[Strudlhofgasse]] 7-9 ("Zum schwarzen Adler"), 14 ([[Pazmaneum]]) und 16 ([[US-amerikanische Botschaft|Botschaft der USA]]); "kaiserlich-königliches Waisenhaus auf dem Alsergrund").  
  
Nach der Auflassung des Spanischen Spitals (die Kranken kamen auf Anordnung Josephs II. ins Allgemeine Krankenhaus Wien) wurden 1785 die Zöglinge aus dem [[Waisenhaus (3)]] am Rennweg hieher transferiert und dieses einer anderen Verwendung zugeführt. 1806-1827 wurde das Waisenhaus von [[Franz Michael Vierthaler]] geleitet; Schuberts Bruder Ferdinand wirkte hier als Lehrer. 1810 wurde die Knabenschule des Waisenhauses zu einer vierklassigen Hauptschule erhoben und ihr Besuch auch externen Zöglingen gestattet (ab 1840 besuchte [[Ferdinand von Saar]] diese Schule).  
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Nach der Auflassung des Spanischen Spitals (die Kranken kamen auf Anordnung [[Joseph II.|Josephs II.]] ins [[Altes Allgemeines Krankenhaus|Alte Allgemeine Krankenhaus]] Wien) wurden 1785 die Zöglinge aus dem [[Waisenhaus (3)|Waisenhaus]] am [[Rennweg]] hieher transferiert und dieses einer anderen Verwendung zugeführt. Von 1806 bis 1827 wurde das Waisenhaus von [[Franz Michael Vierthaler]] geleitet; [[Franz Schubert|Franz Schuberts]] Bruder [[Ferdinand Lukas Schubert|Ferdinand]] wirkte hier als Lehrer. 1810 wurde die Knabenschule des Waisenhauses zu einer vierklassigen [[Hauptschule]] erhoben und ihr Besuch auch externen Zöglingen gestattet (ab 1840 besuchte [[Ferdinand von Saar]] diese [[Schule]]).  
  
Die Waisenhausstiftung wurde 1857 von den aus Paris nach Wien gekommenen [[Schulbrüder|Schulbrüdern]] übernommen, die das Waisenhaus grundlegend reformierten, die Knaben in ihre Obhut nahmen, die Mädchen hingegen nach Judenau (Niederösterreich) brachten. Das Waisenhaus blieb bis 1912 im Gebäude des ehemaligen Spanischen Spitals, dann wurde dieses teilweise demoliert ([[Speising]], Orthopädisches Spital); anstelle eines ehemaligen Nebengebäudes (''Nummer 7 [Strudlhofgasse 7-9]'') entstand der Neubau für das fürsterzbischöfliche Alumnat [seit 1918 [[Erzbischöfliches Priesterseminar]]]).
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Die Waisenhausstiftung wurde 1857 von den aus Paris nach Wien gekommenen [[Schulbrüder|Schulbrüdern]] übernommen, die das Waisenhaus grundlegend reformierten, die Knaben in ihre Obhut nahmen, die Mädchen hingegen nach Judenau ([[Niederösterreich]]) brachten. Das Waisenhaus blieb bis 1912 im Gebäude des ehemaligen Spanischen Spitals, dann wurde dieses teilweise demoliert ([[Speising (Vorort)|Speising]], Orthopädisches Spital); anstelle eines ehemaligen Nebengebäudes (''Nummer 7 [Strudlhofgasse 7-9]'') entstand der Neubau für das fürsterzbischöfliche Alumnat [seit 1918 [[Erzbischöfliches Priesterseminar]]]).
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 23
 
* Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 23
 
* Robert Messner: Der Alsergrund im Vormärz. Historisch-Topographische Darstellung der nordwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verlag Notring 1970 (Topographie von Alt-Wien, 2), S. 86, 153 f.
 
* Robert Messner: Der Alsergrund im Vormärz. Historisch-Topographische Darstellung der nordwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verlag Notring 1970 (Topographie von Alt-Wien, 2), S. 86, 153 f.

Aktuelle Version vom 28. Juni 2023, 09:27 Uhr

Waisenhaus am Vasquez-Plan der Alservorstadt.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1785
Datum bis 1912
Andere Bezeichnung k.u.k. Waisenhaus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 3812
GND
WikidataID
Objektbezug Waisenhäuser, Spanisches Spital, Alsergrund, Alservorstadt
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.06.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Waisenhaus HMW 105971 00009-Vasquez groß.jpg
Bildunterschrift Waisenhaus am Vasquez-Plan der Alservorstadt.
  • 9., Boltzmanngasse 9-9a
  • 9., Boltzmanngasse 14-16

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48° 13' 20.80" N, 16° 21' 20.50" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Waisenhaus am Stadtplan von 1858

Waisenhaus (9., Waisenhausgasse 3-5 und 14; seit 1913 Boltzmanngasse 9-9a (zuvor Spanisches Spital), zugehörig auch Nummer 7 Strudlhofgasse 7-9 ("Zum schwarzen Adler"), 14 (Pazmaneum) und 16 (Botschaft der USA); "kaiserlich-königliches Waisenhaus auf dem Alsergrund").

Nach der Auflassung des Spanischen Spitals (die Kranken kamen auf Anordnung Josephs II. ins Alte Allgemeine Krankenhaus Wien) wurden 1785 die Zöglinge aus dem Waisenhaus am Rennweg hieher transferiert und dieses einer anderen Verwendung zugeführt. Von 1806 bis 1827 wurde das Waisenhaus von Franz Michael Vierthaler geleitet; Franz Schuberts Bruder Ferdinand wirkte hier als Lehrer. 1810 wurde die Knabenschule des Waisenhauses zu einer vierklassigen Hauptschule erhoben und ihr Besuch auch externen Zöglingen gestattet (ab 1840 besuchte Ferdinand von Saar diese Schule).

Die Waisenhausstiftung wurde 1857 von den aus Paris nach Wien gekommenen Schulbrüdern übernommen, die das Waisenhaus grundlegend reformierten, die Knaben in ihre Obhut nahmen, die Mädchen hingegen nach Judenau (Niederösterreich) brachten. Das Waisenhaus blieb bis 1912 im Gebäude des ehemaligen Spanischen Spitals, dann wurde dieses teilweise demoliert (Speising, Orthopädisches Spital); anstelle eines ehemaligen Nebengebäudes (Nummer 7 [Strudlhofgasse 7-9]) entstand der Neubau für das fürsterzbischöfliche Alumnat [seit 1918 Erzbischöfliches Priesterseminar]).

Literatur

  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 23
  • Robert Messner: Der Alsergrund im Vormärz. Historisch-Topographische Darstellung der nordwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verlag Notring 1970 (Topographie von Alt-Wien, 2), S. 86, 153 f.