Pazmaneum

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Peter Pázmány von Panaz
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 6211
GND
WikidataID
Objektbezug Erzdiözese Wien, Peter Pázmány von Panaz, Kapellen, Katholiken, Sakralbauten, Kirchenmappe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Schönlaterngasse 15
  • 1., Postgasse 11-13
  • Nr.: 683

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48° 12' 34.49" N, 16° 22' 42.91" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Pazmaneum (1., Schönlaterngasse 15, Teil, Conskriptionsnummer 683; ab 1625 Postgasse 11-13), ehemals zwei Häuser. Peter Pázmány von Panaz, der 1616 Erzbischof von Gran geworden war, gründete 1623 in dem ihm gehörenden ehemaligen Kollonitschhaus (1., Johannesgasse) ein Kollegium zur Heranbildung ungarischer Geistlicher (ursprünglich nur aus dem Erzbistum Gran); die ersten Alumnen trafen 1624 ein (brauner Talar). Da sich das Haus als zu klein und zu weit von der Universität entfernt erwies, kaufte Pázmány 1625 zwei ehemalige Bursenhäuser, die Lilienburse und den Goldberg, am Alten Fleischmarkt, um hier das später nach ihm Pazmaneum genannte Priesterseminar einzurichten. 1627 wurde das Haus 1., Postgasse 15, erworben, nach Pázmánys Tod (1637) 1646 auch das benachbarte Haus 1., Schönlaterngasse 13. 1761 übersiedelten die Alumnen nach Tyrnau, kehrten jedoch 1765 nach Wien zurück. 1783 vereinigte Joseph II. das Pazmaneum mit dem neu gegründeten Generalseminar und ließ das Haus in ein Taubstummeninstitut umwandeln. Franz II. (I.) stellte das Kolleg der Pazmaniten wieder her und weitete die Studienmöglichkeit auf alle ungarischen Bistümer aus (blauer Talar). 1890 wurde das Institutsgebäude verkauft, 1899 begann der Neubau 9., Boltzmanngasse 14 (bezogen 1901).

Der Bau der im Pazmaneum erbauten Kapelle wird von Anton Behsel fälschlich in das Jahr 1613 verortet, obwohl das Kollegium erst 1623 gegründet wurde.

Quelle

Literatur

  • Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Herzberg [u.a.]: Bautz 1975 - lfd. Band 3, S. 176
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Band 2. Wien: [o. V.] 1846, S. 238 f.
  • Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund. Wien: Museumsverein Alsergrund 1960 - lfd. Heft 49, 1971, S. 5 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 453
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 101
  • Carolus Rimely: Historia collegii Pazmaniani quam ex tabularis conscripsit. 1865