Speising (Vorort)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von 1355
Datum bis 1892
Name seit 1892
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 13
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 6025
GND 4808486-4
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.11.2023 durch DYN.adrian.f

Speising (13. Bezirk, heute Katastralgemeinde), selbständige Vorortgemeinde, seit 1892 mit anderen Vororten Bestandteil des 13. Bezirks (Hietzing).

Speising wird urkundlich erstmals 1355 genannt; der Ortskern ist im Zuge der heutigen Gallgasse, zu suchen. Rudolf IV. schenkte Speising der von ihm gegründeten Propstei St. Stephan. 1411 übergab Herzog Albrecht V. Speising Peter und Alexius Chrudner zu Lehen. Die Nachrichten über den Ort, der mit Lainz eine gemeinsame Pfarre bildete, jedoch zur Herrschaft Mauer gehörte, sind äußerst spärlich; Speising war schließlich über viele Jahrhunderte ein kleines Bauerndorf ohne besondere Kennzeichen. Durch die relativ ungeschützte Lage des Orts hatte die Bevölkerung unter Kriegseinwirkungen sehr zu leiden, was besonders auf die Erste Türkenbelagerung (1529) zutrifft.

Bis zur Eingemeindung 1892 war der Ort eine selbstständige Gemeinde. Nach seiner Eingemeindung setzt eine große Bautätigkeit ein. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch den Bau der Humananstalt auf dem Gebiet Speisings (Waisenhaus, Taubstummeninstitut, Rothschildstiftung und Jubiläums-Spital). In der Folge wurde fast das ganze ehemalige Ortsgebiet von Speising dicht verbaut.

Siegel

Der Vorort Speising führte ein Siegel, das einen Pelikan im Nest mit ausgebreiteten Flügeln und gegen die eigene Brust gerichtetem Schnabel zeigt, vor ihm im Nest zwei junge Pelikane. Umschrift: GEMEINDE SPEISING.

Das Siegel war 1904 eine Grundlage für die Gestaltung des Bezirkswappens Hietzing.

Bürgermeister

  • Dr. Friedrich Fehlinger, Wund- und Geburtsarzt (7. August 1864 - 9. März 1873; * 27. Jänner 1813, † 5. Jänner 1890; Fehlingergasse)
  • Ferdinand Weinrother (Amtszeit unbekannt; Weinrothergasse)

Häuser

  • 1590: 27
  • 1713: 35
  • 1751: 38
  • 1771: 39
  • 1787: 39
  • 1794: 41
  • 1823: 45
  • 1830: 49
  • 1851: 74
  • 1869: 126
  • 1880: 196
  • 1890: 203

Einwohner

  • 1783: 278
  • 1794: 235
  • 1823: 350
  • 1830: 384
  • 1846: 470
  • 1851: 575
  • 1857: 660
  • 1869: 891
  • 1880: 1.228
  • 1890: 1.481

Weblinks

Literatur

  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 47
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 99
  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 1964-1975, S. 6, 144
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 4, 349
  • Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien. Wien: Hollinek 1952 (Österreichische Heimat, 17), S. 130 f.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirk. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1925, S. 1, 299 f.
  • Schmidl: Wiens Umgebungen, 3 (1839), S. 115 f.
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. XV, Taf. I

Literatur zur Bevölkerungsgeschichte