Triester Straße
48° 9' 8.74" N, 16° 20' 17.31" E zur Karte im Wien Kulturgut
Triester Straße (10, Favoriten; 23, Inzersdorf-Stadt, Siebenhirten), benannt (1883) nach der Stadt Triest (wohin [über den Wienerberg und den Semmering sowie durch die Steiermark, Kärnten, Friaul und Venetien] bereits im Mittelalter eine Fernhandelsstraße führte); als ehemalige Reichsstraße nach Triest, in der Regierungszeit (1711-1740) von Karl VI. ausgebaut. Nach 1934 wurden die beiderseits der Fahrbahn bestehenden geteerten Reitwege beseitigt und die Straße zur Bewältigung des anwachsenden Autoverkehrs bis zur Spinnerin am Kreuz verbreitert. 1962 wurde die in der Triester Straße zwischen der Troststraße und Inzersdorf (ehemaliges Linienamtsgebäude) verkehrende Straßenbahnlinie 165 eingestellt und stattdessen die Linie 65 im nördlichen Teil der Triester Straße zweigleisig ausgebaut und über die Raxstraße bis zum Stefan-Fadinger-Platz verlängert. 1967 erfolgte im Zuge des Baus der USTRAB (Untergrundstraßenbahn im Bereich Matzleinsdorfer Platz, Gürtel und Wiedner Hauptstraße) die Verlegung der Straßenbahnstrecke in die parallel verlaufende Knöllgasse. Bei diesem Umbau wurde die Fahrbahn der Triester Straße in diesem Bereich mit einem Mittelstreifen versehen. Im südlichen Abschnitt blieben das Kopfsteinpflaster und die Straßenbahnschienen noch bis in die 1980er-Jahre erhalten; ab 1989 erhielt die Straße die heutige Ausgestaltung; vorher Neustädter Poststraße
Gebäude
- Nummer 1: Matzleinsdorfer evangelischer Friedhof (Alter Evangelischer Friedhof) mit Kapelle (Evangelische Friedhofskirche).
- Nummer 33: Büro- und Bankgebäude der Creditanstalt-BV, Neubau samt Inneneinrichtung (1963-1966) durch Carl Appel. Vorgängerbau Wohnhaus des Autors 1926-1944 (Zerstört während des Zweiten Weltkriegs).
- Bei Nummer 52: Spinnerin am Kreuz.
- Nummer 57-65: Viktor-Adler-Hof; im Teil Nummer 59 wohnte 1923-1928 der spätere Bürgermeister Felix Slavik.
- Nummer 64-66: Philipshaus.
- Nummer 72 (Wienerbergstraße): Hotel Holiday Inn
- Nummer 75-77: städtische Wohnhausanlage, erbaut (1929) nach Plänen von Karl Fischl-Pirkhänfeld mit bemerkenswert Ecklösung.
- Nummer 114: ehemaliges Linienamtsgebäude, heute Forstamtsdirektion
Literatur
- Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 62 ff.
- Carl Appel: Architektur zwischen Gestern und Morgen. 1988, S. 198 f., Nummer 33
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 296
Quelle=
Stand: 18.11.2014