Schweizerhof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Schweizergarde
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15121
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WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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  • 1., In der Burg

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48° 12' 24.78" N, 16° 21' 57.07" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Schweizerhof (1; auch Schweizertrakt [benannt nach der ab 1745 die Hofburg bewachenden Schweizergarde ]), ältester Teil der Hofburg (sub 1), ursprünglich ein Vierkantbau mit vier Ecktürmen neben dem Widmertor, dicht an der um 1200 errichteten babenbergischen Ringmauer, gegen Nordwesten, Nordosten und Südosten von einem Graben umgeben. Begonnen wurde der Bau 1275 im Auftrag von König Ottokar II. Pfemysl (während seiner Residenzzeit in Wien [ Interregnum ]), als er seine Verteidigung gegen Rudolf I. (Wahl zum deutschen König 1273) vorbereitete; die Entscheidung fiel 1278 allerdings nicht in Wien, sondern in der Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen im Marchfeld. Vielleicht wurde ein älteres Gebäude in den Neubau einbezogen: ein Schlitzfenster aus dem frühen 13. Jahrhundert wurde nämlich bei der Neuanlage der Schatzkammer 1984-1987 freigelegt. Vollendet wurde die Anlage 1279 unter Rudolf I. (die Annahme einer Errichtung bereits unter Herzog Leopold VI. [1198-1230], die sich auf die 1221 datumsmäßig gefälschte Gründungsurkunde von St. Michael stützte und auch noch von Adalbert Klaar vertreten wurde, ist nicht haltbar). Wohntrakte befanden sich ursprünglich nur an der Nordost-, Südost- und Südwest-Seite, wogegen die Nordwest-Seite nur durch eine Mauer mit Tor abgeschlossen war; die Burgkapelle im Eck zwischen dem Südost- und Südwest-Trakt wird erstmals 1296 erwähnt (Neubau 1423-1426, Erweiterung 1447-1449). Die Einteilung und Zweckbestimmung der Innenräume wird in einer Urkunde von 1458 überliefert, die älteste Außenansicht findet sich auf einer Tafel des Schottenaltars ("Flucht nach Ägypten") um 1470. Reste von Fresken (um 1500) wurden in einem ehemaligen auf eine Altane führenden Tor im zweiten Stock des Nordost-Trakts (heute Amtsräume des Bundesdenkmalamts) freigelegt. Unter Ferdinand I. kam es 1549-1566 zum Bau des Nordwest-Trakts mit dem Schweizertor (und wahrscheinlich auch dem Schweizerhofbrunnen) sowie zu Umbau und Erweiterung der drei übrigen Trakte durch Baumeister Pietro Ferrabosco. Der nördliche Eckturm (um 1558/1560; Abbildung von Hans Sebald Lautensack) wurde teilweise abgetragen und in die Wohntrakte einbezogen. Bis 1665 (Vollendung des Leopoldinischen Trakts) diente der Schweizerhof den habsburgischen Herrschern als Residenz; von späteren Herrschern wohnten hier Karl VI. (1711-1740), Joseph II. (1765-1790) und Franz II. (1792-1835; ab 1804 Franz I.), weiters Kronprinz Rudolf (1874-89). Der Westturm wurde 1709, der Ostturm 1756 und der Südturm 1732 teilweise abgetragen und ebenfalls in die Wohntrakte einbezogen (Schächte des Ost- und Südturms sind noch erkennbar); 1751 kam es hofseitig zur Erweiterung des Südwesttrakts (Botschafterstiege; die Zimmerfluchten im Südwesttrakt bewahren noch die Innenausstattung von circa 1770) und zur Verbauung der hofseitigen Kapellenfassade; um 1780 folgte der Einbau der Säulenstiege in den Nordost-Trakt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden der Graben an der Südost-Seite zur Gänze, der Graben an der Nordwest-Seite teilweise zugeschüttet und die ehemalige Zugbrücke des Schweizertors durch eine Steinbrücke ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die aus dem 16. Jahrhundert stammende, durch Aufschüttung im 18. Jahrhundert verdeckte Pflasterung freigelegt. Im zweiten Stock des Schweizerhofs ist seit 1948 das Bundesdenkmalamt untergebracht. Die seit dem 16. Jahrhundert im Nordost-Trakt untergebracht gewesene Schatzkammer (sub 2) wurde nach Adaptierung neuer Räume im Südwest-Trakt (1984-1987) dorthin verlegt. - Historische Ereignisse: 6. Oktober - 4. Dezember 1462: Belagerung Friedrichs III. durch die aufrührerischen Wiener. 19. - 29. Juni 1490: Belagerung der ungarischen "Schwarzen Garde" durch Maximilian I. 5. Juni 1619: Bedrängnis Ferdinands II. durch eine Protestantische Adelsabordnung (Sturmpetition, Dampierre). - Folgende Habsburger sind im Schweizerhof verstorben: Herzog Albrecht II. (20. Juli 1358), Erzherzog Albrecht VI. (2. Dezember 1463), Ferdinand I. (25. Juli 1564), Matthias (20. März 1619), Ferdinand II. (15. Februar 1637), Ferdinand III. (2. April 1657) und Franz I. (2. März 1835; die Sterbestelle im zweiten Stock wurde zur Kapelle umgestaltet [Gemälde von Kupelwieser]); außerdem starb im Schweizerhof Matthias Corvinus. In den ehemaligen Wohnräumen Franz' I. und Kronprinz Rudolfs hat sich teilweise noch die originale Ausstattung erhalten.

Literatur

Hofburg