Roßau (Pfarre): Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Mit kaiserlichem Dekret vom 16. September 1638 erhielt der [[Serviten]]orden die Erlaubnis, in Wien ein [[Kloster]] zu gründen ([[Servitenkloster]]). 1639 kauften die Serviten in der [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]] das Haus, den Garten und die Viehweide um 3600 [[Gulden]]. Der Stadel wurde als Kapelle eingerichtet. Diese hölzerne Notkirche wurde am 19. Mai 1639 bereits mit dem Titel "Maria Verkündigung" vom apostolischen Nuntius in Gegenwart Kaiser [[Ferdinand III. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands III.]] und dessen Bruder Erzherzog [[Leopold Wilhelm]] eingeweiht. Am 4. Mai 1640 wurden in Innsbruck ein Kapitel gehalten und der Konvent in Wien errichtet, dessen erster Prior P. Michael Rauscher war. 1651 wurde der Grundstein des heutigen Bauwerks gelegt ([[Servitenkirche]]). Die [[ | + | Mit kaiserlichem Dekret vom 16. September 1638 erhielt der [[Serviten]]orden die Erlaubnis, in Wien ein [[Klöster|Kloster]] zu gründen ([[Servitenkloster]]). 1639 kauften die Serviten in der [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]] das Haus, den Garten und die Viehweide um 3600 [[Gulden]]. Der Stadel wurde als Kapelle eingerichtet. Diese hölzerne Notkirche wurde am 19. Mai 1639 bereits mit dem Titel "Maria Verkündigung" vom apostolischen Nuntius in Gegenwart Kaiser [[Ferdinand III. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands III.]] und dessen Bruder [[Erzherzog]] [[Leopold Wilhelm]] eingeweiht. Am 4. Mai 1640 wurden in Innsbruck ein Kapitel gehalten und der Konvent in Wien errichtet, dessen erster Prior P. Michael Rauscher war. 1651 wurde der Grundstein des heutigen Bauwerks gelegt ([[Servitenkirche]]). Die [[barock]]e [[Katholische Kirche|Kirche]] wurde 1677 fertiggestellt. |
| − | Die [[Pfarre]] wurde 1783 im Zuge der [[Joseph II.|josefinischen]] Reform für die östlich der [[Währinger Straße]] liegende [[Alservorstadt (Vorstadt)|Alservorstadt]] und die [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]] errichtet. Sie wurde von den [[Serviten]] betreut. 1880 und 1900 trat die Pfarre Roßau Sprengelanteile an die [[Votivkirche (Pfarre)|Votivkirchenpfarre]] ab. Die Sprengelgrenzen bildeten anschließend: | + | Die [[Pfarren|Pfarre]] wurde 1783 im Zuge der [[Joseph II.|josefinischen]] Reform für die östlich der [[Währinger Straße]] liegende [[Alservorstadt (Vorstadt)|Alservorstadt]] und die [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]] errichtet. Sie wurde von den [[Serviten]] betreut. 1880 und 1900 trat die Pfarre Roßau Sprengelanteile an die [[Votivkirche (Pfarre)|Votivkirchenpfarre]] ab. Die Sprengelgrenzen bildeten anschließend: |
*Im Westen und Norden: [[Währinger Straße]], [[Nußdorfer Straße]]; [[Alserbachstraße]], [[Althanplatz (9)|Althanplatz]] (5-10), Alserbachstraße | *Im Westen und Norden: [[Währinger Straße]], [[Nußdorfer Straße]]; [[Alserbachstraße]], [[Althanplatz (9)|Althanplatz]] (5-10), Alserbachstraße | ||
*Im Osten und Süden: [[Donaukanal]] (linkes Ufer) von der [[Brigittabrücke]] bis zur [[Türkenstraße]]; Türkenstraße, [[Liechtensteinstraße]], [[Thurngasse]], [[Wasagasse]], Luftlinie von Wasagasse 34 bis [[Währinger Straße]] 30 | *Im Osten und Süden: [[Donaukanal]] (linkes Ufer) von der [[Brigittabrücke]] bis zur [[Türkenstraße]]; Türkenstraße, [[Liechtensteinstraße]], [[Thurngasse]], [[Wasagasse]], Luftlinie von Wasagasse 34 bis [[Währinger Straße]] 30 | ||
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Mit dem 31. August 2009 schloss der Servitenorden seinen Wiener Konvent in der Roßau.<ref>[http://www.rossau.at/chronik/20090414_Schliessung_Konvent.html Beschluss zur Schließung des Wiener Servitenkonvents vom 14.4.2009].</ref> Zwischen 1. September 2009 und 31. August 2012 war die "Kongregation der Maronitischen Libanesischen Missionare" (CML) die neue Ordensgemeinschaft im ehemaligen [[Servitenkloster]] und hat die seelsorgliche Leitung der Pfarre Roßau übernommen. Mit dem 1. September 2012 übernahm die Priesterbruderschaft der Missionare des heiligen [[Karl Borromäus]] die Pfarrseelsorge in der Roßau und bewohnt seither das ehemalige Servitenkloster. | Mit dem 31. August 2009 schloss der Servitenorden seinen Wiener Konvent in der Roßau.<ref>[http://www.rossau.at/chronik/20090414_Schliessung_Konvent.html Beschluss zur Schließung des Wiener Servitenkonvents vom 14.4.2009].</ref> Zwischen 1. September 2009 und 31. August 2012 war die "Kongregation der Maronitischen Libanesischen Missionare" (CML) die neue Ordensgemeinschaft im ehemaligen [[Servitenkloster]] und hat die seelsorgliche Leitung der Pfarre Roßau übernommen. Mit dem 1. September 2012 übernahm die Priesterbruderschaft der Missionare des heiligen [[Karl Borromäus]] die Pfarrseelsorge in der Roßau und bewohnt seither das ehemalige Servitenkloster. | ||
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Bis zum Jahr 1938 fungierten die Pfarren in Österreich als konfessionelle Behörden. In ihren Händen lag die Standesführung. Daher sind für Auskünfte über Geburt, Ehe und Tod katholischer Bewohnerinnen und Bewohner des Pfarrsprengels vor 1939 die Pfarr[[matriken]] einzusehen. Dies kann online erfolgen: | Bis zum Jahr 1938 fungierten die Pfarren in Österreich als konfessionelle Behörden. In ihren Händen lag die Standesführung. Daher sind für Auskünfte über Geburt, Ehe und Tod katholischer Bewohnerinnen und Bewohner des Pfarrsprengels vor 1939 die Pfarr[[matriken]] einzusehen. Dies kann online erfolgen: | ||
*Pfarrmatriken online: [http://icar-us.eu/cooperation/online-portals/matricula Matricula]: | *Pfarrmatriken online: [http://icar-us.eu/cooperation/online-portals/matricula Matricula]: | ||
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* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, Wien 1929, S. 53 und 86 | * Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, Wien 1929, S. 53 und 86 | ||
| − | == | + | ==Referenzen== |
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Aktuelle Version vom 17. November 2023, 23:23 Uhr
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Katholische Pfarre Maria Verkündigung bei den Serviten in der Roßau (9., Servitengasse 9).
Pfarrkirche
Pfarrsprengel
Mit kaiserlichem Dekret vom 16. September 1638 erhielt der Servitenorden die Erlaubnis, in Wien ein Kloster zu gründen (Servitenkloster). 1639 kauften die Serviten in der Roßau das Haus, den Garten und die Viehweide um 3600 Gulden. Der Stadel wurde als Kapelle eingerichtet. Diese hölzerne Notkirche wurde am 19. Mai 1639 bereits mit dem Titel "Maria Verkündigung" vom apostolischen Nuntius in Gegenwart Kaiser Ferdinands III. und dessen Bruder Erzherzog Leopold Wilhelm eingeweiht. Am 4. Mai 1640 wurden in Innsbruck ein Kapitel gehalten und der Konvent in Wien errichtet, dessen erster Prior P. Michael Rauscher war. 1651 wurde der Grundstein des heutigen Bauwerks gelegt (Servitenkirche). Die barocke Kirche wurde 1677 fertiggestellt.
Die Pfarre wurde 1783 im Zuge der josefinischen Reform für die östlich der Währinger Straße liegende Alservorstadt und die Roßau errichtet. Sie wurde von den Serviten betreut. 1880 und 1900 trat die Pfarre Roßau Sprengelanteile an die Votivkirchenpfarre ab. Die Sprengelgrenzen bildeten anschließend:
- Im Westen und Norden: Währinger Straße, Nußdorfer Straße; Alserbachstraße, Althanplatz (5-10), Alserbachstraße
- Im Osten und Süden: Donaukanal (linkes Ufer) von der Brigittabrücke bis zur Türkenstraße; Türkenstraße, Liechtensteinstraße, Thurngasse, Wasagasse, Luftlinie von Wasagasse 34 bis Währinger Straße 30
Mit dem 31. August 2009 schloss der Servitenorden seinen Wiener Konvent in der Roßau.[1] Zwischen 1. September 2009 und 31. August 2012 war die "Kongregation der Maronitischen Libanesischen Missionare" (CML) die neue Ordensgemeinschaft im ehemaligen Servitenkloster und hat die seelsorgliche Leitung der Pfarre Roßau übernommen. Mit dem 1. September 2012 übernahm die Priesterbruderschaft der Missionare des heiligen Karl Borromäus die Pfarrseelsorge in der Roßau und bewohnt seither das ehemalige Servitenkloster.
Weblinks
Bis zum Jahr 1938 fungierten die Pfarren in Österreich als konfessionelle Behörden. In ihren Händen lag die Standesführung. Daher sind für Auskünfte über Geburt, Ehe und Tod katholischer Bewohnerinnen und Bewohner des Pfarrsprengels vor 1939 die Pfarrmatriken einzusehen. Dies kann online erfolgen:
- Pfarrmatriken online: Matricula:
- Taufbuch ab 1783
- Index Taufen ab 1783
- Trauungsbuch ab 1783
- Index Trauungen ab 1783
- Sterbebuch ab 1783
Literatur
- Viktor Böhm: Das Lateinische Erbe der Serviten in Wien. Beiträge zur Servitengeschichte in der Rossau. Wien: Verein "Freunde der Serviten Rossau" 2009
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, Wien 1929, S. 53 und 86
