Ringstraße

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 25. September 2013, 17:59 Uhr von WIEN1.lanm08w13 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Topografisches Objekt |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien }} Ringstraße (1). Das Handbillet Franz Josephs I. vom 20. Dezember 1857, das die Schl…“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Objekt
Art des Objekts
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 26893
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.09.2013 durch WIEN1.lanm08w13
Hier befindet / befand sich:

Die Karte wird geladen …

48° 12' 19.54" N, 16° 21' 42.27" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ringstraße (1). Das Handbillet Franz Josephs I. vom 20. Dezember 1857, das die Schleifung der Festungsmauer (Basteien, Kurtinen), die bauliche Verbindung der Stadt mit den (1850 eingemeindeten) Vorstädten und damit auch die Verbauung des Glacis (ausgenommen den Exerzier- und Paradeplatz am Josefstädter Glacis und das Vorfeld der Franz-Joseph-Kaserne) anordnete, wurden umfassende Pläne für die Gestaltung der freien Fläche entworfen. Dazu gehörte die Anlage einer die Stadt polygonartigen umschließenden Straße, an der bedeutende öffentliche Gebäude errichtet werden sollten. Die Grundstücke, die bisher dem k. k. Militärärar gehört hatten, wurden zunächst dem k. k. Zivilärar und mit Entscheidung vom 14. Mai 1859 dem beim Innenministerium eingerichteten Stadterweiterungsfonds zugewiesen (ausgenommen jene Parzellen, die sich das Hofärar für eigene Bauwerke vorbehielt), der die Parzellierung des Areals und den Verkauf der Grundstücke besorgte (aus den Verkaufserlösen wurden der Bau der neuen ärarischen Gebäude finanziert); die Gemeinde Wien hatte sich zuvor erfolglos bemüht, die Abwicklung der Transaktionen selbst in die Hand zu nehmen. Zur Erlangung eines Verbauungsplans wurde am 31. Jänner 1858 ein Wettbewerb ausgeschrieben; am 31. Juli 1858 wurden 85 Projekte eingereicht, von denen die besten am 31. Dezember 1858 prämiert wurden; der zukunftweisende Grundplan wurde unter Berücksichtigung eines weiteren, nunmehr im Innenministe-

677

Ringstraßenära

rium ausgearbeiteten Projekts erstellt und am 1. September 1859 vom Kaiser genehmigt. Der Abbruch der Befestigungen begann im März 1858 beim Rotenturmtor und war 1874 im wesentlichen abgeschlossen (Basteien). Die Ringstraße, eine der hervorragendsten Schöpfungen des Historismus, die einem Zeitraum („Ringstraßenära") und einem Gebiet („Ringstraßenzone") ihren Namen gab, umgibt in mehreren Abschnitten die Innenstadt in einer Länge von rund 4 km (ihre Endpunkte am Donaukanal werden durch den Franz-Josefs-Kai verbunden); sie ist 57 m breit und wird auf weite Strecken beiderseits von Doppelalleen gesäumt (die auch Platz für Reitwege boten, die ursprüngliche die Verbindung zwischen den beiden Ringstraßenkasernen, der Franz-Joseph-Kaserne und der Kronprinz-Rudolf-Kaserne (Roßauer Kaserne) bildeten. Die zuletzt verbauten (weil am längsten in militärischer Nutzung verbliebenen) Areale waren der Exerzier- und Paradeplatz (Freigabe 1870) und die Franz-Josephs-Kaserne samt ihrem Vorfeld (Freigabe 1900, danach bis 1902 Abbruch); der Stubenring ist daher der einzige Teil der Ringstraße, bei dem teilweise auch der secessionistische Baustil Verwendung fand. – Eröffnungsjahre: Die offizielle Eröffnung der Ringstraßentrasse erfolgte am 1. Mai 1865; die Benennung der einzelnen Abschnitte erfolgte zwischen 1858 und 1870 (später mehrfach Umbenennungen).

  • 1) Stubenring 1867 (Verbauung erst 1913 abgeschlossen [Reichskriegsministerium]).
  • 2) Parkring 1861 (1910-19 Kaiser-Wilhelm-Ring).
  • 3) Kolowratring 1862 (seit 1928 Schubertring).
  • 4) Kärntner Ring 1861 (1917-1919 Kaiserin-Zita-Ring).
  • 5) Opernring 1861 (1917-1919 Kaiser-Karl-Ring).
  • 6) Burgring 1863 (ein kleines Teilstück beim Dr.-Karl-Renner-Ring).
  • 7) Franzensring 1870 (mehrfach umbenannt, später geteilt [seit 1934 Dr.-Karl-Lueger-Ring beziehungsweise seit 1956 Dr.-Karl-Renner-Ring]).
  • 8) Schottenring 1870.

Gebäude und Grünanlagen:

(Auswahl im Uhrzeigersinn, einschließlich Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg):

An der äußeren Seite

An der inneren Seite

Die Ringstraße wurde am 12. Juli 1972 Einbahnstraße und besitzt einen in den 90er Jahren ausgebauten Radweg.

Literatur

  • Renate Wagner-Rieger (Hgin.): Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche, 11 Bände. 1965-1978:
  • Band I: Renate Wagner-Rieger: Das Kunstwerk im Bild. 1969
  • Band II: Elisabeth Springer: Geschichte und Kulturleben der Wiener Ringstraße. 1978
  • Band III: Rudolf Wurzer: Die Wiener Ringstraße. – Städtebauliche Planung und Verwirklichung. 1978
  • Band IV: Alois Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. 1972
  • Band V: Franz Baltzarek, Alfred Hoffmann, Hannes Stekl: Wirtschaft und Gesellschaft der Wiener Stadterweiterung. 1975
  • Band VI: Elisabeth Lichtenberger: Wirtschaftsfunktion und Sozialstruktur der Wiener Ringstraße. 1970
  • Band VII: Klaus Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus 1855-1896. 1976
  • Band VIII: Die Bauten und ihre Architekten:
    • VIII/1: Hans Christoph Hoffmann, Walter Krause, Werner Kitlitschka: Das Wiener Opernhaus. 1972
    • VIII/2: Ulrike Planner-Steiner, Klaus Eggert, Friedrich von Schmidt, Gottfried Semper, Carl von Hasenauer. 1978
    • VIII/3: Norbert Wibiral, Renata Mikula, Heinrich von Ferstel. 1974
    • VIII/4: Renate Wagner-Rieger, Mara Reißberger, Theophil von Hansen. 1978
  • Band IX: Die Plastik der Wiener Ringstraße.
    • IX/1: Gerhardt Kapner, Walter Krause, Maria Malikova, Elisabeth Springer, Alfred Ziegler: Ringstraßendenkmäler. 1973
    • IX/2: Maria Pötzl-Malikova: Künstlerische Entwicklung 1890-1918. 1976
  • Band X: Werner Kitlitschka, Fritz Novotny: Die Wiener Ringstraße. – Die Malerei. 1978
  • Band XI: Manfred Wehdorn: Die Wiener Ringstraße. – Die Bautechnik. 1978
  • L. E. Petrovits, F. W. Bader: Die Wiener Ringstraße in ihrer Vollendung und der Franz-Josefs-Quai. 1873
  • Karl Weiß: Die bauliche Neugestaltung der Stadt. In: W. 1848-88 l, S. 227 ff.
  • Kortz l, S. 61 ff.
  • Paul, S. 52 ff., S 117 f.
  • Bruno Grimschitz: Die Wiener Ringstraße. 1938
  • Reinhold Lorenz: Die Wiener Ringstraße. Ihre politische Geschichte. 1943
  • Michael Gobi, Lorenz Mikoletzky (Redaktion): Architektur zwischen Kunst und Bürokratie – 125 Jahre Ringstraße. In: Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs. Ausstellungskatalog 13. 1990
  • Georg Wacha: Um das Gesicht der Wiener Ringstraße. In: WGB11. 9 (1954), S. 62 ff.
  • Fred Hennings: Ringstraßensymphonie. 3 Bände. l963 f.
  • Klaus Eggert: Die Ringstraße. 1971
  • Lettmayer, S. 347 ff.
  • Czeike 1, Register
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, Register
  • Bibl. 3, S. 476 f.

Weitere Literatur bei den einzelnen Bauwerken