Reumannplatz: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits 2016 wurden Meinungen und Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer im Rahmen einer Funktions- und Sozialraumanalyse abgebildet. Dabei wurden die unterschiedlichen Ansprüche der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer (zum Beispiel Stammpublikum, Passantinnen und Passanten) des Platzes eingeholt.
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Die Ergebnisse zeigen, dass der Platz bereits jetzt gut funktioniert. Seine Vielfältigkeit und Belebtheit wurden als wichtige Qualität hervorgehoben. Konkrete Anregungen für die Neugestaltung konnten ebenfalls herausgearbeitet werden.
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Wünsche an die Neugestaltung:
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*Genügend öffentliche Räume ohne Konsumzwang - die Gestaltung soll die verschiedenen Bedürfnisse gerade von Frauen und Männern, Mädchen und Buben berücksichtigen.
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*Bessere Anbindung an das Radwegenetz - zwischen den verschiedenen Einzelteilen des Reumannplatzes sollen breitere Übergangssituationen geschaffen werden.
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*wichtige Blickbeziehungen berücksichtigen - so soll die Lesbarkeit des Platzes als eine zusammenhängende Fläche wie auch eine bessere Orientierung gefördert werden.
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====Beteiligungsverfahren 2017====
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Im Herbst 2017 wurden die Wünsche und Ideen aus den verschiedenen Beteiligungsaktionen ausgewertet und daraus ein erster Gestaltungsentwurf erarbeitet.
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Folgende Vorschläge und Wünsche wurden von den Menschen vor Ort eingebracht:
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*Viel Grün
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*Sichere Gehwege
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*Zwei Plätze
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*Orte der Identität
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*Viele verschiedene Sitzmöbel
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*Wasser zum Erleben
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*Bewegung und Spiel für Alt und Jung
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*Sauberkeit ist wichtig
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*Weniger Autoverkehr
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*Rad- und Lieferverkehr berücksichtigen
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*Haltestellensituation verbessern
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Häufig diskutierte Themen:
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*Lift: Ein zusätzlicher Lift von der U1 zum Platz ist leider technisch nicht möglich.
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*WC: Für ein Öffentliches WC wird ein Platz vorgesehen. Für die Errichtung ist allerdings eine zusätzliche Finanzierung notwendig.
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*Bushaltestellen: Die Bushaltestellen waren vorgegeben, sie wurden vorab von den Wiener Linien fixiert.
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*Expedit: Das Expedit der Wiener Linien bleibt erhalten. Die Innenräume sind klein und eignen sich nicht für andere Nutzungen.
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*Radwegenetz: Die Radverkehrslösungen werden im Rahmen weiterer Verkehrsplanungen im Bezirk geklärt.
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'''Beteiligungsaktionen vor Ort'''
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Bei vielfältigen Aktionen konnten Menschen im September 2017 den Platz neu entdecken. Im Zentrum stand die ehemalige Gleistrasse der Straßenbahn mitten am Platz. Ob dichten, tanzen, spielen oder Möbel bauen, der neue Freibereich wird der Bevölkerung weiterhin zur Verfügung stehen.
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'''Planungscafé und Runder Tisch'''
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Bei einem Planungscafé direkt am Platz wurden Ende September 2017 gemeinsam Ideen für die Neugestaltung entwickelt. Planerinnen und Planer sowie Verantwortliche der Stadtverwaltung und des Bezirkes waren vor Ort. Bei einem runden Tisch im November 2017 konnten alle Interessierten neuerlich Rückmeldungen geben.
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Im Sommer 2019 begannen die ersten Bauarbeiten. 2020 wurde der Platz fertiggestellt. Der neue Reumannplatz beinhaltet mehr Grün und einen neugestalteten Spielplatz. Viele neue Sitzmöbel und Angebote für Spiel und Bewegung machen den Platz für alle Altersgruppen attraktiv. Der begehbare Wasserbogen sorgt im Sommer für Abkühlung.
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
 
* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
 
* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
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* [[https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008493.pdf|Werkstattbericht Nummer 164 : Funktions- und Sozialraumanalyse Reumannplatz]]

Version vom 23. Dezember 2020, 18:56 Uhr

Blick auf das Amalienbad nach der Neugestaltung 2020
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1925
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Bürgerplatz
Benannt nach Jakob Reumann
Bezirk 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 26296
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.12.2020 durch WIEN1.lanm53waw
Bildname Reumannplatz 1 c Fuerthner.jpg
Bildunterschrift Blick auf das Amalienbad nach der Neugestaltung 2020
Hier befindet / befand sich:

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48° 10' 26.37" N, 16° 22' 42.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Reumannplatz (10., Favoriten), benannt 1925 nach Jakob Reumann; vorher ab 1872 Bürgerplatz.

Der Platz, der die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Favoritenstraße, die Hauptstraße des 10. Bezirks, ebenso wie die in Ost-West-Richtung verlaufende Buchengasse unterbricht, wurde mit der Benennung nach dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister Wiens und mit dem Bau des 1926 eröffneten Amalienbades zu einem Symbol für das Rote Wien.

Ecke Rotenhofgasse befindet sich am Reumannplatz der bis 1999 von Kurt Tichy betriebene Eissalon, der mit Eismarillenknödeln über den Bezirk hinaus bekannt wurde.

1978 bis 2017 befand sich unter dem Reumannplatz die südliche Endstation der neu errichteten U-Bahn-Linie U1, die Favoriten mit der Inneren Stadt, dem Praterstern und mit dem 22. Bezirk verbindet. Am 2. September 2017 wurde die Verlängerung der U1 vom Reumannplatz nach Oberlaa in Betrieb genommen. Am gleichen Tag wurden die Straßenbahngleise vom Reumannplatz in die südliche Favoritenstraße stillgelegt. Die bis dahin auch nach Oberlaa verkehrende Linie 67 hat nunmehr ihre Endstation auf dem Reumannplatz und verkehrt von hier nur mehr zum ebenfalls in Favoriten gelegenen Otto-Probst-Platz.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Neugestaltung 2017 bis 2020

Mit der Verlängerung der U1 wurde die Straßenbahn Linie 67 ab dem Reumannplatz eingestellt. Dies ermöglichte eine umfassende Neugestaltung für den zentralen Platz in Favoriten.

Sozialraumanalyse 2016

Bereits 2016 wurden Meinungen und Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer im Rahmen einer Funktions- und Sozialraumanalyse abgebildet. Dabei wurden die unterschiedlichen Ansprüche der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer (zum Beispiel Stammpublikum, Passantinnen und Passanten) des Platzes eingeholt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Platz bereits jetzt gut funktioniert. Seine Vielfältigkeit und Belebtheit wurden als wichtige Qualität hervorgehoben. Konkrete Anregungen für die Neugestaltung konnten ebenfalls herausgearbeitet werden.

Wünsche an die Neugestaltung:

  • Genügend öffentliche Räume ohne Konsumzwang - die Gestaltung soll die verschiedenen Bedürfnisse gerade von Frauen und Männern, Mädchen und Buben berücksichtigen.
  • Bessere Anbindung an das Radwegenetz - zwischen den verschiedenen Einzelteilen des Reumannplatzes sollen breitere Übergangssituationen geschaffen werden.
  • wichtige Blickbeziehungen berücksichtigen - so soll die Lesbarkeit des Platzes als eine zusammenhängende Fläche wie auch eine bessere Orientierung gefördert werden.

Beteiligungsverfahren 2017

Im Herbst 2017 wurden die Wünsche und Ideen aus den verschiedenen Beteiligungsaktionen ausgewertet und daraus ein erster Gestaltungsentwurf erarbeitet. Folgende Vorschläge und Wünsche wurden von den Menschen vor Ort eingebracht:

  • Viel Grün
  • Sichere Gehwege
  • Zwei Plätze
  • Orte der Identität
  • Viele verschiedene Sitzmöbel
  • Wasser zum Erleben
  • Bewegung und Spiel für Alt und Jung
  • Sauberkeit ist wichtig
  • Weniger Autoverkehr
  • Rad- und Lieferverkehr berücksichtigen
  • Haltestellensituation verbessern

Häufig diskutierte Themen:

  • Lift: Ein zusätzlicher Lift von der U1 zum Platz ist leider technisch nicht möglich.
  • WC: Für ein Öffentliches WC wird ein Platz vorgesehen. Für die Errichtung ist allerdings eine zusätzliche Finanzierung notwendig.
  • Bushaltestellen: Die Bushaltestellen waren vorgegeben, sie wurden vorab von den Wiener Linien fixiert.
  • Expedit: Das Expedit der Wiener Linien bleibt erhalten. Die Innenräume sind klein und eignen sich nicht für andere Nutzungen.
  • Radwegenetz: Die Radverkehrslösungen werden im Rahmen weiterer Verkehrsplanungen im Bezirk geklärt.

Beteiligungsaktionen vor Ort Bei vielfältigen Aktionen konnten Menschen im September 2017 den Platz neu entdecken. Im Zentrum stand die ehemalige Gleistrasse der Straßenbahn mitten am Platz. Ob dichten, tanzen, spielen oder Möbel bauen, der neue Freibereich wird der Bevölkerung weiterhin zur Verfügung stehen.

Planungscafé und Runder Tisch Bei einem Planungscafé direkt am Platz wurden Ende September 2017 gemeinsam Ideen für die Neugestaltung entwickelt. Planerinnen und Planer sowie Verantwortliche der Stadtverwaltung und des Bezirkes waren vor Ort. Bei einem runden Tisch im November 2017 konnten alle Interessierten neuerlich Rückmeldungen geben.

Im Sommer 2019 begannen die ersten Bauarbeiten. 2020 wurde der Platz fertiggestellt. Der neue Reumannplatz beinhaltet mehr Grün und einen neugestalteten Spielplatz. Viele neue Sitzmöbel und Angebote für Spiel und Bewegung machen den Platz für alle Altersgruppen attraktiv. Der begehbare Wasserbogen sorgt im Sommer für Abkühlung.

Literatur