Redoutensäle

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Die Tafel Leopolds II. nach der Vermählungsfeier im Redoutensaal, 1790
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.01.2017 durch DYN.krabina
Bildname HMW 019868.jpg
Bildunterschrift Die Tafel Leopolds II. nach der Vermählungsfeier im Redoutensaal, 1790
  • 1., Josefsplatz 3-4

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48° 12' 24.55" N, 16° 22' 0.41" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Redoutensäle (Großer und Kleiner Redoutensaal; 1, Hofburg [zwischen Schweizertrakt und Winterreitschule]; französiche Redoute, ursprünglich so viel wie Wandelhalle, Saal, in weiterer Folge Tanzveranstaltung, Maskenball).

Der erste Bau war ein 1629-1631 errichteter Tanzsaal, der 1651 durch Giovanni Burnacini den Älteren in ein Komödienhaus (Opernhäuser, sub 1) umgestaltet und 1659 durch seinen Sohn Lodovico Ottavio Burnacini umgebaut wurde; nach einem Brand (19. Juli 1699) erfolgte die Wiederherstellung durch Francesco Galli-Bibiena. 1744-1748 kam es nach Plänen von Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey (Ausführung Antonio Galli-Bibiena) zu einer Umgestaltung des Komödien- und Opernhauses (1748 Eröffnung mit einem Maskenball), 1749 wurde ein Verbindungsgang zu den kaiserlichen Gemächern geschaffen. 1759/1760 erfolgte eine neuerliche Umgestaltung durch Nikolaus Pacassi, der 1769-1772 die Fassade gegen den Josefsplatz in der noch bestehenden Form ausführte. Pacassi wurde 1772 von Franz Anton Hillebrand abgelöst, der 1773-1776 die Durchfahrtshalle zur Stallburg ausführte; 1788 wurde eine Galerie eingebaut.

Die Redoutensäle dienten auch für Bankette und Konzerte; am 29. März 1828 gab Niccolò Paganini im Großen Redoutensaal in Anwesenheit von Franz I. sein erstes Konzert in Wien, dem fünf weitere folgten. Anfangs im Kleinen, 1816-1847 und 1851-1869 im Großen Redoutensaal fanden die Gesellschaftskonzerte der Gesellschaft der Musikfreunde statt. 1835 wurde hier die erste "Gewerbeproducten"-Ausstellung abgehalten. Die Redoutensäle wurden 1816, 1840 und 1892/1893 (durch Ferdinand Kirschner) umgestaltet (Einbau der Kästen im Untergeschoß, Verspiegelung der Fenster, Stuck und Goldleisten an der Decke, Einleitung der Elektrizität, Gobelins).

Karl I. wollte die Redoutensäle der Nationalbibliothek überlassen, Alfred Roller ein Theater einbauen (1921 tatsächlich eingerichtet: Theater in der Hofburg), nach 1930 fanden Opernaufführungen sowie Ausstellungen der Österreichischen Nationalbibliothek statt. 1973 baute man die Redoutensäle zu einem Kongresszentrum um (am 18. Juni 1979 Unterzeichnung des SALT-II-Abkommens durch Jimmy Carter und Leonid Breschnjew). In der Nacht vom 26. auf den 27. November 1992 wurde der Große Redoutensaal durch einen Großbrand völlig, der Kleine Redoutensaal teilweise zerstört. Nach längerer Diskussion begann eine denkmalpflegerische Wiederherstellung; am 24. August 1993 beschloss die Bundesregierung, die Redoutensale künftig als Pressezentrum der Regierung zu verwenden, doch sollen sie auch für Theater- und Opernaufführungen sowie Ballveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Literatur

  • Christian Benedik: Die Redoutensäle – Kontinuität und Vergänglichkeit (Kat. Ausst. des Kulturkreises Looshaus und der Albertina im Looshaus, 1993)
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 88
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 48 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 411.
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 17 ff.
  • Silvia Steiner: Redoutensäle: Kontinuität und Vergänglichkeit. In: Parnass. Das Kunstmagazin. Wien: Parnass Verlagsgesellschaft / Linz: Grosser 1981 - lfd. Band 2/1993, S. 117
  • Manfred Wehdorn: Zur Restaurierung und Wiederherstellung der Redoutensäle der Hofburg in Wien. In: ÖZKD 47 (1993), S. 194 ff.