Penzing (Bezirkswappen): Unterschied zwischen den Versionen

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1904 hat der Heraldiker  [[Hugo Gerhard Ströhl|Hugo Gerald Ströhl]] die Wiener [[Bezirkswappen]] im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der [[Versorgungsheimkirche]] entworfen. Das Bezirkswappen von [[Penzing]] wurde 1987 neu zusammengestellt. Seine Felder gehen auf Wappen, [[Siegel]]bilder und Symbole der ehemaligen [[Vororte]] und Ortsgemeinden zurück, ab 1938 zu diesem [[Bezirke|Bezirk]] zusammengeschlossen worden waren.  
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==Inhaltliche Beschreibung==
 
==Inhaltliche Beschreibung==
[[Wappen]] viergeteilt, belegt mit einem Herzschild. Die fünf Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vorstädte [[Breitensee (Vorort)|Breitensee]], [[Hütteldorf (Vorort)|Hütteldorf]], [[Hadersdorf]], [[Baumgarten (Vorort)|Baumgarten]] und [[Penzing (Vorort)|Penzing]].
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[[Wappen]] viergeteilt, belegt mit einem Herzschild. Die fünf Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte [[Breitensee (Vorort)|Breitensee]], [[Hütteldorf (Vorort)|Hütteldorf]], [[Hadersdorf]], [[Baumgarten (Vorort)|Baumgarten]] und [[Penzing (Vorort)|Penzing]].
 
===Breitensee===
 
===Breitensee===
 
Vor goldenem Hintergrund ist der heilige Laurentius mit seinem Marterwerkzeug, dem Rost, und der Märtyrerpalme auf grünem Boden stehend dargestellt. Er ist der Schutzpatron der [[Breitenseer Kirche|Pfarrkirche Breitensee]]. Bereits im 18. Jahrhundert hatte die Schlosskapelle in Breitensee als Patrozinium den heiligen Laurentius, das nach der Einweihung der neuen Kirche im Jahre 1898 auf diese überging.
 
Vor goldenem Hintergrund ist der heilige Laurentius mit seinem Marterwerkzeug, dem Rost, und der Märtyrerpalme auf grünem Boden stehend dargestellt. Er ist der Schutzpatron der [[Breitenseer Kirche|Pfarrkirche Breitensee]]. Bereits im 18. Jahrhundert hatte die Schlosskapelle in Breitensee als Patrozinium den heiligen Laurentius, das nach der Einweihung der neuen Kirche im Jahre 1898 auf diese überging.
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Quadriert. 1: in Gold auf grünem Hügel der heilige Laurenzius golden nimbiert mit silbernem Gewand und roter, golden verzierter Übergewand mit schwarzem Rost und grüner Märtyrerpalme; 2: in Blau eine silberne Mauer mit Toröffnung, darüber ein Turm mit rotem Dach, beseitet von je einem über die Mauer ragenden roten Dach; 3: in Blau auf grünem Boden eine rote gemauerte Brunnenumrandung, darauf eine Maria mit silbernem Gewand und Christusknaben; 4: in Gold ein brauner geflochtener Steckenzaun, dahinter ein grüner Nadelbaum; belegt mit einem Herzschild, darin in Rot ein blauer Reichsapfel mit goldenem Beschlag und goldenem Kreuz, beseitet rechts und links von den silbernen Buchstaben "D" und "P".
 
Quadriert. 1: in Gold auf grünem Hügel der heilige Laurenzius golden nimbiert mit silbernem Gewand und roter, golden verzierter Übergewand mit schwarzem Rost und grüner Märtyrerpalme; 2: in Blau eine silberne Mauer mit Toröffnung, darüber ein Turm mit rotem Dach, beseitet von je einem über die Mauer ragenden roten Dach; 3: in Blau auf grünem Boden eine rote gemauerte Brunnenumrandung, darauf eine Maria mit silbernem Gewand und Christusknaben; 4: in Gold ein brauner geflochtener Steckenzaun, dahinter ein grüner Nadelbaum; belegt mit einem Herzschild, darin in Rot ein blauer Reichsapfel mit goldenem Beschlag und goldenem Kreuz, beseitet rechts und links von den silbernen Buchstaben "D" und "P".
 
==Entwicklung des Wappens==
 
==Entwicklung des Wappens==
Aufgrund veränderter Bezirksaufteilung existierte bis zu dem im Mai 1987 im Auftrag des [[Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv |Wiener Stadt- und Landesarchivs]] erstellten und 1992 umgesetzten Entwurf kein eigenes Wappen für den Bezirk Penzing. Die einzelnen Bestandteile gehen für Breitensee, Hütteldorf und Penzing auf die Entwürfe von [[Hugo Gerhard Ströhl|Hugo Ströhl]] für ein Wiener Gesamtwappen von 1904<ref>Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2</ref> sowie die im selben Jahr publizierte Form (hier als Teile des Wappens Hietzings und mit dem Bestandteil Baumgarten) zurück<ref> Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a</ref>, die dem Entwurf von 1987 als Vorlage dienten. Dieser sah für das erste Feld den heiligen Laurenzius nach (heraldisch) links gewendet vor, in der Rechten den Palmenzweig, in der linken das Rost haltend. In der aktuellen Fassung von 2015 erscheint er rechtsgewendet.
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Da Penzing erst 1938 als eigener Bezirk etabliert wurde, existierte bis zu dem im Mai 1987 im Auftrag des [[Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv |Wiener Stadt- und Landesarchivs]] erstellten und 1992 umgesetzten Entwurf für diesen kein eigenes Wappen. Einzelne Bestandteile des späteren Penzinger Bezirkswappens gehen auf die Entwürfe von Hugo Gerald Ströhl für ein [[Wiener Gesamtwappen]] von 1904 (Breitensee, Hütteldorf und Penzing)<ref>Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2</ref> sowie das im selben Jahr publizierte [[Hietzing (Bezirkswappen)|Bezirkswappen Hietzing]] (mit Breitensee, Hütteldorf, Penzing und Baumgarten) zurück<ref> Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a</ref>. Sie dienten dem Entwurf von 1987 als Vorlage. Dieser sah für das erste Feld den heiligen Laurenzius nach (heraldisch) links gewendet vor, in der Rechten den Palmenzweig, in der linken das Rost haltend. In der aktuellen Fassung von 2015 erscheint er rechtsgewendet. Die Metalle Gold und Silber wurden 2015 durch Gelb und Weiß ersetzt.  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
*Wien Museum, Inv.Nr. 36963/14: Fassung von Hugo Ströhl (1904)
 
*Wien Museum, Inv.Nr. 36963/14: Fassung von Hugo Ströhl (1904)
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*Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
 
*Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
 
*Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
 
*Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
*Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
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*Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
 
==Links==
 
==Links==
[https://www.wien.gv.at/bezirke/bezirkswappen/index.html#bezirk14 Bezirkswappen Penzing auf wien.at]
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[https://www.wien.gv.at/bezirke/bezirkswappen/index.html#bezirk14 Bezirkswappen Penzing auf wien.at] (Download der aktuellen Fassung)
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
<references />
 
<references />

Version vom 20. Mai 2020, 10:25 Uhr

Bezirkswappen Penzing (Gouache, 1992)
Daten zum Eintrag
Datum von 1904
Datum bis
Objektbezug Bezirkswappen, Penzing, Wiener Wappen
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 20.05.2020 durch WIEN1.lanm08swa

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1904 hat der Heraldiker Hugo Gerald Ströhl die Wiener Bezirkswappen im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der Versorgungsheimkirche entworfen. Das Bezirkswappen von Penzing wurde 1987 neu zusammengestellt. Seine Felder gehen auf Wappen, Siegelbilder und Symbole der ehemaligen Vororte und Ortsgemeinden zurück, ab 1938 zu diesem Bezirk zusammengeschlossen worden waren.

Aktuelle Fassung des Bezirkswappens Penzing (2015)

Inhaltliche Beschreibung

Wappen viergeteilt, belegt mit einem Herzschild. Die fünf Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte Breitensee, Hütteldorf, Hadersdorf, Baumgarten und Penzing.

Breitensee

Vor goldenem Hintergrund ist der heilige Laurentius mit seinem Marterwerkzeug, dem Rost, und der Märtyrerpalme auf grünem Boden stehend dargestellt. Er ist der Schutzpatron der Pfarrkirche Breitensee. Bereits im 18. Jahrhundert hatte die Schlosskapelle in Breitensee als Patrozinium den heiligen Laurentius, das nach der Einweihung der neuen Kirche im Jahre 1898 auf diese überging.

Hütteldorf

Vor blauem Hintergrund ist eine Einfriedungsmauer mit offenem Tor, dahinter aufragendem silbernem Turm mit rotem Dach und rechts und links davon zwei roten Dächern dargestellt. Das Wappen entstammt dem Ortssiegel der Gemeinde Hütteldorf.

Hadersdorf

Vor blauem Hintergrund auf einem roten gemauerten Brunnenumrandung über grünem Boden stehend ist Maria mit dem Kind dargestellt. Sie ist die Schutzpatronin der Pfarrkirche Mariabrunn und wurde im Jahre 1851 mit der Errichtung der Gemeinde Hadersdorf in das Ortssiegel übernommen.

Baumgarten

Redendes Wappen. Vor goldenem Hintergrund ist ein Nadelbaum hinter einem Flechtwerkzaun dargestellt.

Penzing

Vor rotem Hintergrund ist ein blauer Reichsapfel mit goldenen Beschlägen und goldenem Kreuz dargestellt. Rechst und links davon befinden sich die Buchstaben "D" und "P". Diese stehen für "Dorf Penzing". Der Reichsapfel entstammt dem Wappen des Wiener Bürgerspitals, das bis ins 1806 die Grundherrschaft in Penzing innehatte.

Wappenkundliche Blasonierung

Quadriert. 1: in Gold auf grünem Hügel der heilige Laurenzius golden nimbiert mit silbernem Gewand und roter, golden verzierter Übergewand mit schwarzem Rost und grüner Märtyrerpalme; 2: in Blau eine silberne Mauer mit Toröffnung, darüber ein Turm mit rotem Dach, beseitet von je einem über die Mauer ragenden roten Dach; 3: in Blau auf grünem Boden eine rote gemauerte Brunnenumrandung, darauf eine Maria mit silbernem Gewand und Christusknaben; 4: in Gold ein brauner geflochtener Steckenzaun, dahinter ein grüner Nadelbaum; belegt mit einem Herzschild, darin in Rot ein blauer Reichsapfel mit goldenem Beschlag und goldenem Kreuz, beseitet rechts und links von den silbernen Buchstaben "D" und "P".

Entwicklung des Wappens

Da Penzing erst 1938 als eigener Bezirk etabliert wurde, existierte bis zu dem im Mai 1987 im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs erstellten und 1992 umgesetzten Entwurf für diesen kein eigenes Wappen. Einzelne Bestandteile des späteren Penzinger Bezirkswappens gehen auf die Entwürfe von Hugo Gerald Ströhl für ein Wiener Gesamtwappen von 1904 (Breitensee, Hütteldorf und Penzing)[1] sowie das im selben Jahr publizierte Bezirkswappen Hietzing (mit Breitensee, Hütteldorf, Penzing und Baumgarten) zurück[2]. Sie dienten dem Entwurf von 1987 als Vorlage. Dieser sah für das erste Feld den heiligen Laurenzius nach (heraldisch) links gewendet vor, in der Rechten den Palmenzweig, in der linken das Rost haltend. In der aktuellen Fassung von 2015 erscheint er rechtsgewendet. Die Metalle Gold und Silber wurden 2015 durch Gelb und Weiß ersetzt.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
  • Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
  • Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904

Links

Bezirkswappen Penzing auf wien.at (Download der aktuellen Fassung)

Einzelnachweise

  1. Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2
  2. Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a