Penzing (Bezirkswappen)

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Bezirkswappen Penzing (Gouache, 1992)
Daten zum Eintrag
Datum von 1904
Datum bis
Objektbezug Bezirkswappen, Penzing, Wiener Wappen
Quelle
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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Der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl entwarf die Wiener Bezirkswappen 1903/1904 im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der Versorgungsheimkirche. Das Bezirkswappen von Penzing wurde 1987 neu zusammengestellt. Seine Felder gehen auf Wappen, Siegelbilder und Symbole der ehemaligen Vororte und Ortsgemeinden zurück, die 1938 von Hietzing abgetrennt und zu diesem Bezirk zusammengeschlossen worden waren.

HietzingPenzingBreitenseeHütteldorfStroehl 1904 Gesamtwappen.jpg
Über dieses Bild
Hugo Gerard Ströhl legte 1904 ein Gesamtwappen der Stadt Wien vor, in dem er alle von ihm ausgearbeiteten Bezirkswappen vereinte.
Aktuelle Fassung des Bezirkswappens Penzing (2015)

Inhaltliche Beschreibung

Wappen viergeteilt, belegt mit einem Herzschild. Die fünf Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte Breitensee, Hütteldorf, Hadersdorf, Baumgarten und Penzing.

Breitensee

Vor goldenem Hintergrund ist der heilige Laurentius mit seinem Marterwerkzeug, dem Rost, und der Märtyrerpalme auf grünem Boden stehend dargestellt. Er ist der Schutzpatron der Pfarrkirche Breitensee. Bereits im 18. Jahrhundert hatte die Schlosskapelle in Breitensee als Patrozinium den heiligen Laurentius, das nach der Einweihung der neuen Kirche im Jahre 1898 auf diese überging.

Hütteldorf

Vor blauem Hintergrund ist eine Einfriedungsmauer mit offenem Tor, dahinter aufragendem silbernem Turm mit rotem Dach und rechts und links davon zwei roten Dächern dargestellt. Das Wappen entstammt dem Ortssiegel der Gemeinde Hütteldorf.

Hadersdorf

Vor blauem Hintergrund auf einem roten gemauerten Brunnenumrandung über grünem Boden stehend ist Maria mit dem Kind dargestellt. Sie ist die Schutzpatronin der Pfarrkirche Mariabrunn und wurde im Jahre 1851 mit der Errichtung der Gemeinde Hadersdorf in das Ortssiegel übernommen.

Baumgarten

Redendes Wappen. Vor goldenem Hintergrund ist ein Nadelbaum hinter einem Flechtwerkzaun dargestellt.

Penzing

Vor rotem Hintergrund ist ein blauer Reichsapfel mit goldenen Beschlägen und goldenem Kreuz dargestellt. Rechst und links davon befinden sich die Buchstaben "D" und "P". Diese stehen für "Dorf Penzing". Der Reichsapfel entstammt dem Wappen des Wiener Bürgerspitals, das bis ins 1806 die Grundherrschaft in Penzing innehatte.

Wappenkundliche Blasonierung

Quadriert. 1: in Gold auf grünem Hügel der heilige Laurenzius golden nimbiert mit silbernem Gewand und rotem, golden verziertem Übergewand mit schwarzem Rost und grüner Märtyrerpalme; 2: in Blau eine silberne Mauer mit Toröffnung, darüber ein Turm mit rotem Dach, beseitet von je einem über die Mauer ragenden roten Dach; 3: in Blau auf grünem Boden eine rote gemauerte Brunnenumrandung, darauf eine Maria mit silbernem Gewand und Christusknaben; 4: in Gold ein brauner geflochtener Steckenzaun, dahinter ein grüner Nadelbaum; belegt mit einem Herzschild, darin in Rot ein blauer Reichsapfel mit goldenem Beschlag und goldenem Kreuz, beseitet rechts und links von den silbernen Buchstaben "D" und "P".

Entwicklung des Wappens

Da Penzing erst 1938 als eigener Bezirk etabliert wurde, existierte bis zu dem im Mai 1987 im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs erstellten und 1992 umgesetzten Entwurf für diesen kein eigenes Wappen. Einzelne Bestandteile des späteren Penzinger Bezirkswappens gehen das 1903/1904 geschaffene und 1904 publizierte Bezirkswappen Hietzing zurück[1]. Dieses enthielt neben Wappenfelder für Hietzing und Speising auch solche für Breitensee, Hütteldorf, Penzing und Baumgarten. Ströhl ließ den Entwurf auch in ein Wiener Gesamtwappen [2] einfließen lassen, bei dem er sämtliche Bezirkswappen zu einem gemeinsamen Wappenschild vereinte. Die Penzing betreffenden Wappenfelder umfassten Breitensee, Hütteldorf und Penzing, aber nicht Baumgarten. Sie dienten dem Entwurf von 1987 als Vorlage. Dieser sah für das erste Feld den heiligen Laurenzius nach (heraldisch) links gewendet vor, in der Rechten den Palmenzweig, in der linken das Rost haltend. In der aktuellen Fassung von 2015 erscheint er rechtsgewendet. Die Metalle Gold und Silber wurden 2015 durch Gelb und Weiß ersetzt.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
  • Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
  • Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
  • Manuel Swatek: Zeichen der Stadt. Beiträge zur Geschichte der Wiener Wappen und Symbole. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 76 (2020), S. 233-268

Weblinks

Die Bezirkswappen haben im rechtlichen Sinne nie Wappenstatus erlangt. Sie stellen Traditionsgut dar und können als solches verwendet werden.[3]

Einzelnachweise

  1. Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a
  2. Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2
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