Papstbesuch von Pius VI. (1782)

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Unterredung Josephs II. mit Pius VI. 1782
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Papstbesuch
Datum von 22. März 1782
Datum bis 31. März 1782
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 57416
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Bildname HMW 062034.jpg
Bildunterschrift Unterredung Josephs II. mit Pius VI. 1782

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Pius VI. (Gianangelo Graf Braschi; *25. Februar 1717 Cesena, † 29. August 1799 Valence [Drôme], Papst ab 15. Februar 1775). Pius VI. war der erste Papst, der Wien besuchte.

Pius, der in Rom entgegen den von Papst Innozenz XII. festgelegten Bestimmungen den Nepotismus noch einmal aufleben und sich trotz der schlechten Finanzlage des Kirchenstaats den riesigen Palazzo Braschi erbauen ließ, wurde außenpolitisch mit der gesteigerten Kirchenfeindlichkeit im Königreich beider Sizilien und im Österreich Josephs II. konfrontiert, die ihn zu Ostern 1782 zu einer Reise nach Wien veranlasste (Abreise von Rom im Februar).

Er wurde von Joseph am 22. März 1782 in Neunkirchen (Niederösterreich) feierlich empfangen und bewohnte in Wien die Appartements der 1780 verstorbenen Maria Theresia in der Hofburg. In den für die Kirche wesentlichen Fragen (Ordensauflassungen, Gleichstellung der Protestanten, Steuern für den Klerus, Verstaatlichung von Klostereigentum, Schließung von Ordensschulen) erzielte er keinen Erfolg.

Gedenktafel an den Papstbesuch in der Peregrinikapelle der Servitenkirche vom 10. April 1782.

Der Papst gab mehrmals am Tag von der Amalienburg aus den päpstlichen Segen, las im Stephansdom die Ostermesse und eine weitere Messe in der Kapuzinerkirche, besuchte am Gründonnerstag und Karfreitag den Gottesdienst in der Augustinerkirche (anschließend das Kloster und seine Bibliothek; der Papstbesuch war das letzte barocke Fest in der Kirche), außerdem das Waisenhaus (3) und die Peregrinikapelle der Servitenkirche (10. April, Gedenktafel) und besichtigte die Harrachsche Gemäldegalerie.

Am 31. März 1782 (Ostersonntag) spendete er von der Balustrade der alten Jesuitenkirche Am Hof (die in ihrer Anlehnung an die Kirche Il Jesù wohl am stärksten römischer Architektur entsprechende Wiener Kirche) den Segen "Urbi et orbi", am 18. April 1782 segnete er das Volk von der Terrasse des Augartenschlosses, und am 20. April 1782 besuchte er Klosterneuburg (Propst Floridus Leeb). Am 22. April verließ Pius Wien, wurde von Joseph II. und dessen Bruder Max Franz bis Mariabrunn geleitet und dort vom Kaiser (nachdem er diesem den erbetenen Segen erteilt hatte) vor der Mariabrunner Kirche verabschiedet.

Büste im Stephansdom von Johann Baptist Hagenauer (1783).

Pius VI. am Ostersonntag 1782 am Platz Am Hof, 1782
Segenspendung von Pius VI. am Ostertag 1782 in der Kirche am Hof.

Literatur

siehe: Papstbesuch