Neustiftgasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Neustiftgasse (7), benannt (1862) nach der Vorstadt [[Neustift (Vorstadt)|Neustift]]; einer der ältesten Verkehrswege des heutigen 7. Bezirks, der bereits um 1100 im Bereich der Vorstadt St. Ulrich entlang des Ottakringer Bachs bestanden haben dürfte; die angrenzende Siedlung Neustift (mit dem 1462 auf einer Insel des Bachs [erst 1840 eingewölbt] gelegenen [[Neudeggerhof]] [7]) ist ab dem 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Um 1550 entstanden Häuser oberhalb der heutigen Kirchengasse, die vor 1621 als Gemeinde Neustift von St. Ulrich abgetrennt wurden (Bezeichnung zwischen Kirchen- und Myrthengasse häufig „Auf dem Garten" beziehungsweise zwischen Myrthen- und Zieglergasse „Auf dem Acker"). Die Neustiftgasse wurde 1780 bis zur Kaiserstraße, 1896 bis zum Gürtel verlängert und war bis 1862 verschiedenartig benannt (Am Platzl oder Herrengasse, [unterer Teil bis zur Kirchengasse], Kapuzinergasse [am Spittelberg, 1770-1862], Stadelgasse [innerhalb der Vorstadt Schottenfeld, benannt nach dem Schottenstadel an der Ecke der Kaiserstraße]); die platzartige Erweiterung vor den Häusern 28-36 beziehungsweise 33-41 hieß bis 1862 Am Strohplatzl (seinerzeit verkauften die Bauern hier zweimal wöchentlich Stroh; auch Am Platzl); bis zur Erbauung der Markthalle fand hier auch der Neustifter Markt statt. Auf dem Areal Nr. 30-36 (Kellermanngasse 1-8, Lerchenfelder Straße 27-37) erstreckte sich bis 1788 der Oberhof mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und Gärten (nach dem Ankauf durch das Schottenstift [1629] hieß er [[Schottenhof (7, Neustiftgasse 30-36)|Schottenhof]]).
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Neustiftgasse (7), benannt (1862) nach der Vorstadt [[Neustift (Vorstadt)|Neustift]].
  
==== Gebäude ====
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Einer der ältesten Verkehrswege des heutigen 7. Bezirks, der bereits um 1100 im Bereich der Vorstadt St. Ulrich entlang des Ottakringer Bachs bestanden haben dürfte; die angrenzende Siedlung Neustift (mit dem 1462 auf einer Insel des Bachs [erst 1840 eingewölbt] gelegenen [[Neudeggerhof]] [7]) ist ab dem 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Um 1550 entstanden Häuser oberhalb der heutigen Kirchengasse, die vor 1621 als Gemeinde Neustift von St. Ulrich abgetrennt wurden (Bezeichnung zwischen Kirchen- und Myrthengasse häufig "Auf dem Garten" beziehungsweise zwischen Myrthen- und Zieglergasse "Auf dem Acker").
* Nr. 1: (Deutsches) [[Volkstheater]]
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* Nr. 2 (Museumstraße 7): [[Trautsonpalais]]
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Die Neustiftgasse wurde 1780 bis zur Kaiserstraße, 1896 bis zum Gürtel verlängert und war bis 1862 verschiedenartig benannt (Am Platzl oder Herrengasse, [unterer Teil bis zur Kirchengasse], Kapuzinergasse [am Spittelberg, 1770-1862], Stadelgasse [innerhalb der Vorstadt Schottenfeld, benannt nach dem Schottenstadel an der Ecke der Kaiserstraße]). Die platzartige Erweiterung vor den Häusern 28-36 beziehungsweise 33-41 hieß bis 1862 Am Strohplatzl (seinerzeit verkauften die Bauern hier zweimal wöchentlich Stroh; auch Am Platzl). Bis zur Erbauung der Markthalle fand hier auch der Neustifter Markt statt. Auf dem Areal Nummer 30-36 (Kellermanngasse 1-8, Lerchenfelder Straße 27-37) erstreckte sich bis 1788 der Oberhof mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und Gärten (nach dem Ankauf durch das Schottenstift [1629] hieß er [[Schottenhof (7, Neustiftgasse 30-36)|Schottenhof]]).
* Nr. 3 (Museumstraße 5): [[Spaliermacherhaus]] mit dem ehemaligen [[Café Weghuber]]
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* Nr. 5: „Zu den drei Brüdern"; Sterbehaus von Hofballdirektor [[Michael Pamer]]
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* Bei Nr. 4: [[Mechitaristenkirche]] „Maria Schutz"; in einem Seitentrakt des Klosters bestand das Café Mitterhauser (heute Café Volkstheater)
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== Gebäude ==
* Nr. 6-8 (Mechitaristengasse 1): [[Dreifaltigkeitshof (7)|Dreifaltigkeitshof]] (7)
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* Nummer 1: (Deutsches) [[Volkstheater]]
* Nr. 11 (Gardegasse 15): „Zu den zwölf Aposteln"; 1899-1905 Wohnhaus von [[Helene Odilon]] (Gattin von Alexander Girardi)
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* Nummer 2 (Museumstraße 7): [[Trautsonpalais]]
* Nr. 13 (Faßziehergasse 12): „Zum goldenen Schiff"; im Vorgängerhaus wohnte Barbara Roman, bekannt unter dem Namen [[Schmauswaberl]].
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* Nummer 3 (Museumstraße 5): [[Spaliermacherhaus]] mit dem ehemaligen [[Café Weghuber]]
* Nr. 17: Sterbehaus des Schauspielers [[Viktor Kutschera]].
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* Nummer 5: "Zu den drei Brüdern"; Sterbehaus von Hofballdirektor [[Michael Pamer]]
* Nr. 22: eingemauerter Christuskopf (1862; offenbar 1683 verschüttet) über der Tür zum ersten Hof des Durchhauses zur Lerchenfelder Straße
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* Bei Nummer 4: [[Mechitaristenkirche]] "Maria Schutz"; in einem Seitentrakt des Klosters bestand das Café Mitterhauser (heute Café Volkstheater)
* Nr. 25: „Zum grünen Kleeblatt" (der alte Pfarrhof)
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* Nummer 6-8 (Mechitaristengasse 1): [[Dreifaltigkeitshof (7)|Dreifaltigkeitshof]] (7)
* Nr. 27: „Zur goldenen Weintraube" (Weintraubenrelief über dem Haustor), ein im Baukern aus dem 16. Jahrhundert stammendes und im 18. Jahrhundert umgebautes zweistöckiges Pawlatschenhaus mit bemerkenswertem Hof (1745-1925 im Besitz der Familie Fliesser); barocke Johannes-Nepomuk-Statue in einer Mauernische der Fassade. Wohnhaus von [[Adolf Müller senior|Adolf Müller]]
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* Nummer 11 (Gardegasse 15): "Zu den zwölf Aposteln"; 1899-1905 Wohnhaus von [[Helene Odilon]] (Gattin von Alexander Girardi)
* Nr. 29 (St.-Ulrichs-Platz 5): Schmidthaus (in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbautes zweistöckiges Giebelhaus), stand bis 1802 als Gemeindehaus in Verwendung (benannt nach den nachfolgenden Besitzern, der Familie Schmidt).
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* Nummer 13 (Faßziehergasse 12): "Zum goldenen Schiff"; im Vorgängerhaus wohnte Barbara Roman, bekannt unter dem Namen [[Schmauswaberl]].
* Vor Nr. 30: Schubertlinde (gepflanzt anläßlich des 100. Todestags [[Franz Schubert|Franz Schuberts]] vom Neubauer Männergesangverein und einem Mitglied der Familie Schubert).
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* Nummer 17: Sterbehaus des Schauspielers [[Viktor Kutschera]].
* Nr. 32-34: Steinskulptur eines türkischen Reiters und Gedenktafel (hier soll sich das Zelt [[Kara Mustapha]]s befunden haben; dies trifft allerdings nicht zu, weil das Zelt des Großwesirs auf der Schmelz stand; hingegen war bei St. Ulrich eine türkische Batterie aufgefahren)
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* Nummer 22: eingemauerter Christuskopf (1862; offenbar 1683 verschüttet) über der Tür zum ersten Hof des Durchhauses zur Lerchenfelder Straße
* Auf Nr. 32 wurde im Herbst 1903 durch [[Josef Hoffmann]] und [[Kolo Moser]] mit Unterstützung des Bankiers Wärndorfer das Atelier der [[Wiener Werkstätte]] begründete. Vor dem Haus [[Augustinbrunnen]]
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* Nummer 25: "Zum grünen Kleeblatt" (der alte Pfarrhof)
* Nr. 40 (Döblergasse 2-4): erbaut 1909/10 von [[Otto Wagner]]
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* Nummer 27: "Zur goldenen Weintraube" (Weintraubenrelief über dem Haustor), ein im Baukern aus dem 16. Jahrhundert stammendes und im 18. Jahrhundert umgebautes zweistöckiges Pawlatschenhaus mit bemerkenswertem Hof (1745-1925 im Besitz der Familie Fliesser); barocke Johannes-Nepomuk-Statue in einer Mauernische der Fassade. Wohnhaus von [[Adolf Müller senior|Adolf Müller]]
* Nr. 43: städtische Wohnhausanlage (errichtet 1954-1956 nach Plänen von Alexis Franken); oberhalb des Eingangstors Mosaik von [[Walter Behrens]] (1955; türkische Zeltstadt vor Wien)
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* Nummer 29 (St.-Ulrichs-Platz 5): Schmidthaus (in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbautes zweistöckiges Giebelhaus), stand bis 1802 als Gemeindehaus in Verwendung (benannt nach den nachfolgenden Besitzern, der Familie Schmidt).
* Nr. 44: Hier sollte ursprünglich (1873) das [[Raimundtheater]] erbaut werden (die Ausführung kam infolge des Börsenkrachs nicht zustande)
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* Vor Nummer 30: Schubertlinde (gepflanzt anläßlich des 100. Todestags [[Franz Schubert|Franz Schuberts]] vom Neubauer Männergesangverein und einem Mitglied der Familie Schubert).
* Nr. 47: secessionistisches Wohnhaus, erbaut 1903 von Franz Czada (Reliefs „Entstehung des Brots" [Pflügen, Ernten, Säen, Backen])
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* Nummer 32-34: Steinskulptur eines türkischen Reiters und Gedenktafel (hier soll sich das Zelt [[Kara Mustapha]]s befunden haben; dies trifft allerdings nicht zu, weil das Zelt des Großwesirs auf der Schmelz stand; hingegen war bei St. Ulrich eine türkische Batterie aufgefahren)
* Nr. 57: Gedenktafel (enthüllt 1906) für die Mutter [[Josef Lanner]]s, Anna, die im Vorgängerhaus am 15. Jänner 1823 verstarb
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* Auf Nummer 32 wurde im Herbst 1903 durch [[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]] und [[Kolo Moser]] mit Unterstützung des Bankiers Wärndorfer das Atelier der [[Wiener Werkstätte]] begründete. Vor dem Haus [[Augustinbrunnen]]
* Nr. 67-69: Wohnhaus, erbaut 1904/1905 von [[Oskar Laske der Jüngere|Oskar Laske]] (mit für ihn charakteristischen originellen Putzdekor mit Bandelwerk und flachen, grotesken Masken); in die Putzoberfläche vertiefte Ornamentik in der Einfahrt. Im Vorgängerhaus (Nummer 67) bestand im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts ein Theater, in dem Franz Berner mit seiner Kindertruppe Vorstellungen gab; die Bühne ging 1784 an [[Joachim Perinet]] über. Wohnhaus von [[Karl Farkas]]
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* Nummer 40 (Döblergasse 2-4): erbaut 1909/10 von [[Otto Wagner]]
* Nr. 75: Geburtshaus von [[Joseph Fahrbach]] (* 25. August 1804)
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* Nummer 43: städtische Wohnhausanlage (errichtet 1954-1956 nach Plänen von Alexis Franken); oberhalb des Eingangstors Mosaik von [[Walter Behrens]] (1955; türkische Zeltstadt vor Wien)
* Nr. 87: Wohnhaus in Jugendstilformen, erbaut von den Brüdern Alois und Josef Ludwig sowie Karl und Adolf Stöger
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* Nummer 44: Hier sollte ursprünglich (1873) das [[Raimundtheater]] erbaut werden (die Ausführung kam infolge des Börsenkrachs nicht zustande)
* Nr. 95-99: Schottenfelder Oberrealschule (eröffnet 1874); die Schultype entwickelte sich unmittelbar aus der 1770 gegründeten Real-Handlungs-Akademie (die sich bis 1775 1, Stoß im Himmel 3, und bis 1815 im Annakloster 1, Annagasse 3, befand)
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* Nummer 47: secessionistisches Wohnhaus, erbaut 1903 von Franz Czada (Reliefs "Entstehung des Brots" [Pflügen, Ernten, Säen, Backen])
* Nr. 96: Hier schrieb [[Wilhelm Wiesberg]] sein populärstes Lied „Der erste Schnee"
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* Nummer 57: Gedenktafel (enthüllt 1906) für die Mutter [[Josef Lanner]]s, Anna, die im Vorgängerhaus am 15. Jänner 1823 verstarb
* Nr. 121: An der Wende zum 19. Jahrhundert bestand im Haus „Zum Falken" ein Theater, in dem die [[Bodmersche Theatergesellschaft]] spielte.  
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* Nummer 67-69: Wohnhaus, erbaut 1904/1905 von [[Oskar Laske der Jüngere|Oskar Laske]] (mit für ihn charakteristischen originellen Putzdekor mit Bandelwerk und flachen, grotesken Masken); in die Putzoberfläche vertiefte Ornamentik in der Einfahrt. Im Vorgängerhaus (Nummer 67) bestand im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts ein Theater, in dem Franz Berner mit seiner Kindertruppe Vorstellungen gab; die Bühne ging 1784 an [[Joachim Perinet]] über. Wohnhaus von [[Karl Farkas]]
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* Nummer 75: Geburtshaus von [[Joseph Fahrbach]] (* 25. August 1804)
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* Nummer 87: Wohnhaus in Jugendstilformen, erbaut von den Brüdern Alois und Josef Ludwig sowie Karl und Adolf Stöger
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* Nummer 95-99: Schottenfelder Oberrealschule (eröffnet 1874); die Schultype entwickelte sich unmittelbar aus der 1770 gegründeten Real-Handlungs-Akademie (die sich bis 1775 1, Stoß im Himmel 3, und bis 1815 im Annakloster 1, Annagasse 3, befand)
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* Nummer 96: Hier schrieb [[Wilhelm Wiesberg]] sein populärstes Lied "Der erste Schnee"
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* Nummer 121: An der Wende zum 19. Jahrhundert bestand im Haus "Zum Falken" ein Theater, in dem die [[Bodmersche Theatergesellschaft]] spielte.  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 13. November 2014, 14:38 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Am Platzl, Herrengasse, Kapuzinergasse, Stadelgasse
Benannt nach Neustift (7)
Bezirk 7
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18519
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Neustiftgasse (7), benannt (1862) nach der Vorstadt Neustift.

Einer der ältesten Verkehrswege des heutigen 7. Bezirks, der bereits um 1100 im Bereich der Vorstadt St. Ulrich entlang des Ottakringer Bachs bestanden haben dürfte; die angrenzende Siedlung Neustift (mit dem 1462 auf einer Insel des Bachs [erst 1840 eingewölbt] gelegenen Neudeggerhof [7]) ist ab dem 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Um 1550 entstanden Häuser oberhalb der heutigen Kirchengasse, die vor 1621 als Gemeinde Neustift von St. Ulrich abgetrennt wurden (Bezeichnung zwischen Kirchen- und Myrthengasse häufig "Auf dem Garten" beziehungsweise zwischen Myrthen- und Zieglergasse "Auf dem Acker").

Die Neustiftgasse wurde 1780 bis zur Kaiserstraße, 1896 bis zum Gürtel verlängert und war bis 1862 verschiedenartig benannt (Am Platzl oder Herrengasse, [unterer Teil bis zur Kirchengasse], Kapuzinergasse [am Spittelberg, 1770-1862], Stadelgasse [innerhalb der Vorstadt Schottenfeld, benannt nach dem Schottenstadel an der Ecke der Kaiserstraße]). Die platzartige Erweiterung vor den Häusern 28-36 beziehungsweise 33-41 hieß bis 1862 Am Strohplatzl (seinerzeit verkauften die Bauern hier zweimal wöchentlich Stroh; auch Am Platzl). Bis zur Erbauung der Markthalle fand hier auch der Neustifter Markt statt. Auf dem Areal Nummer 30-36 (Kellermanngasse 1-8, Lerchenfelder Straße 27-37) erstreckte sich bis 1788 der Oberhof mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und Gärten (nach dem Ankauf durch das Schottenstift [1629] hieß er Schottenhof).


Gebäude

  • Nummer 1: (Deutsches) Volkstheater
  • Nummer 2 (Museumstraße 7): Trautsonpalais
  • Nummer 3 (Museumstraße 5): Spaliermacherhaus mit dem ehemaligen Café Weghuber
  • Nummer 5: "Zu den drei Brüdern"; Sterbehaus von Hofballdirektor Michael Pamer
  • Bei Nummer 4: Mechitaristenkirche "Maria Schutz"; in einem Seitentrakt des Klosters bestand das Café Mitterhauser (heute Café Volkstheater)
  • Nummer 6-8 (Mechitaristengasse 1): Dreifaltigkeitshof (7)
  • Nummer 11 (Gardegasse 15): "Zu den zwölf Aposteln"; 1899-1905 Wohnhaus von Helene Odilon (Gattin von Alexander Girardi)
  • Nummer 13 (Faßziehergasse 12): "Zum goldenen Schiff"; im Vorgängerhaus wohnte Barbara Roman, bekannt unter dem Namen Schmauswaberl.
  • Nummer 17: Sterbehaus des Schauspielers Viktor Kutschera.
  • Nummer 22: eingemauerter Christuskopf (1862; offenbar 1683 verschüttet) über der Tür zum ersten Hof des Durchhauses zur Lerchenfelder Straße
  • Nummer 25: "Zum grünen Kleeblatt" (der alte Pfarrhof)
  • Nummer 27: "Zur goldenen Weintraube" (Weintraubenrelief über dem Haustor), ein im Baukern aus dem 16. Jahrhundert stammendes und im 18. Jahrhundert umgebautes zweistöckiges Pawlatschenhaus mit bemerkenswertem Hof (1745-1925 im Besitz der Familie Fliesser); barocke Johannes-Nepomuk-Statue in einer Mauernische der Fassade. Wohnhaus von Adolf Müller
  • Nummer 29 (St.-Ulrichs-Platz 5): Schmidthaus (in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbautes zweistöckiges Giebelhaus), stand bis 1802 als Gemeindehaus in Verwendung (benannt nach den nachfolgenden Besitzern, der Familie Schmidt).
  • Vor Nummer 30: Schubertlinde (gepflanzt anläßlich des 100. Todestags Franz Schuberts vom Neubauer Männergesangverein und einem Mitglied der Familie Schubert).
  • Nummer 32-34: Steinskulptur eines türkischen Reiters und Gedenktafel (hier soll sich das Zelt Kara Mustaphas befunden haben; dies trifft allerdings nicht zu, weil das Zelt des Großwesirs auf der Schmelz stand; hingegen war bei St. Ulrich eine türkische Batterie aufgefahren)
  • Auf Nummer 32 wurde im Herbst 1903 durch Josef Hoffmann und Kolo Moser mit Unterstützung des Bankiers Wärndorfer das Atelier der Wiener Werkstätte begründete. Vor dem Haus Augustinbrunnen
  • Nummer 40 (Döblergasse 2-4): erbaut 1909/10 von Otto Wagner
  • Nummer 43: städtische Wohnhausanlage (errichtet 1954-1956 nach Plänen von Alexis Franken); oberhalb des Eingangstors Mosaik von Walter Behrens (1955; türkische Zeltstadt vor Wien)
  • Nummer 44: Hier sollte ursprünglich (1873) das Raimundtheater erbaut werden (die Ausführung kam infolge des Börsenkrachs nicht zustande)
  • Nummer 47: secessionistisches Wohnhaus, erbaut 1903 von Franz Czada (Reliefs "Entstehung des Brots" [Pflügen, Ernten, Säen, Backen])
  • Nummer 57: Gedenktafel (enthüllt 1906) für die Mutter Josef Lanners, Anna, die im Vorgängerhaus am 15. Jänner 1823 verstarb
  • Nummer 67-69: Wohnhaus, erbaut 1904/1905 von Oskar Laske (mit für ihn charakteristischen originellen Putzdekor mit Bandelwerk und flachen, grotesken Masken); in die Putzoberfläche vertiefte Ornamentik in der Einfahrt. Im Vorgängerhaus (Nummer 67) bestand im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts ein Theater, in dem Franz Berner mit seiner Kindertruppe Vorstellungen gab; die Bühne ging 1784 an Joachim Perinet über. Wohnhaus von Karl Farkas
  • Nummer 75: Geburtshaus von Joseph Fahrbach (* 25. August 1804)
  • Nummer 87: Wohnhaus in Jugendstilformen, erbaut von den Brüdern Alois und Josef Ludwig sowie Karl und Adolf Stöger
  • Nummer 95-99: Schottenfelder Oberrealschule (eröffnet 1874); die Schultype entwickelte sich unmittelbar aus der 1770 gegründeten Real-Handlungs-Akademie (die sich bis 1775 1, Stoß im Himmel 3, und bis 1815 im Annakloster 1, Annagasse 3, befand)
  • Nummer 96: Hier schrieb Wilhelm Wiesberg sein populärstes Lied "Der erste Schnee"
  • Nummer 121: An der Wende zum 19. Jahrhundert bestand im Haus "Zum Falken" ein Theater, in dem die Bodmersche Theatergesellschaft spielte.

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 309 ff.
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 41 f.
  • Wolfgang Mayer: Spittelberg. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 27), S. 36
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S.98 ff.
  • Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten 6/7, S. 78 ff.
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 87 ff.
  • Mitteilungen, Berichte, Notizen aus dem Bezirksmuseum Neubau 10/1983, S. 15 f.