Ministerium des Äußeren: Unterschied zwischen den Versionen

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Ministerium des Äußeren (und des kaiserlichen Hauses; 1, Ballhausplatz 2). 1551 stand auf einem vom. Areal des [[Minoritenkloster]]s abgetrennten Grund ein kaiserliches Gebäude, das 1700 von der „Geheimen Hofkanzlei" benutzt wurde ([[Bundeskanzleramt]]). Karl VI. ließ das Haus 1716-1722 neu erbauen, Maria Theresia ließ es 1766 durch [[Nikolaus Pacassi]] umgestalten. In dem schon vorher (1749) der Staatskanzlei überlassenen Palais wohnte viele Jahre Staatskanzler [[Wenzel Anton Dominik Kaunitz|Wenzel Fürst Kaunitz]]. Zur Zeit des [[Wiener Kongress]]es fanden hier die meisten Beratungen der Teilnehmer statt. An die Stelle eines angrenzenden Gebäudes trat 1881/1882 ein Zubau (Ecke Löwelstraße-Metastasiogasse). 1900-1902 erfolgte (im Zug der Demolierung des Klosters 1892-1901) die Erbauung des [[Haus-, Hof- und Staatsarchiv]]s, das, dem Ministerialgebäude angegliedert, mit diesem einen geschlossenen Baukomplex bildet.
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Das k.u.k. Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern,<ref>[http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/135697 Eintrag in Lehmann, 1913, Band 1, S. 151 (= S. 204 der digitalen Darstellung)]</ref> [[1]]., [[Ballhausplatz 2]], war eines der drei gemeinsamen [[Ministerium|Ministerien]] der Doppelmonarchie [[Österreich-Ungarn]]. Es amtierte bis 1918 im heutigen [[Bundeskanzleramt]] am [[Ballhausplatz]]. Nahm der Monarch nicht selbst an einer Sitzung teil, hatte der Außenminister den Vorsitz im Gemeinsamen Ministerrat, an dem neben dem k.u.k. Kriegsminister und dem gemeinsamen Finanzminister auch die beiden Ministerpräsidenten [[Cisleithanien|Cis-]] und Transleithaniens teilnahmen.
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== Literatur ==
 
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Siehe [[Bundeskanzleramt]]
 
Siehe [[Bundeskanzleramt]]

Aktuelle Version vom 2. Dezember 2022, 10:34 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1716
Datum bis 1918
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Wenzel Anton Dominik Kaunitz
PageID 7059
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.12.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Ballhausplatz 2.jpg
Bildunterschrift Ballhausplatz 2
  • 1., Ballhausplatz 2

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48° 12' 30.19" N, 16° 21' 49.61" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das k.u.k. Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern,[1] 1., Ballhausplatz 2, war eines der drei gemeinsamen Ministerien der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Es amtierte bis 1918 im heutigen Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Nahm der Monarch nicht selbst an einer Sitzung teil, hatte der Außenminister den Vorsitz im Gemeinsamen Ministerrat, an dem neben dem k.u.k. Kriegsminister und dem gemeinsamen Finanzminister auch die beiden Ministerpräsidenten Cis- und Transleithaniens teilnahmen.

1551 stand auf einem vom Areal des Minoritenklosters abgetrennten Grund ein kaiserliches Gebäude, das 1700 von der „Geheimen Hofkanzlei" benutzt wurde. Karl VI. ließ das Haus 1716-1722 neu erbauen, Maria Theresia ließ es 1766 durch Nikolaus Pacassi umgestalten. In dem schon 1749 der Staatskanzlei überlassenen Palais wohnte viele Jahre Staatskanzler Wenzel Fürst Kaunitz.

Zur Zeit des Wiener Kongresses fanden hier die meisten Beratungen der Teilnehmer statt. Im Biedermeier residierte hier Clemens Wenzel Lothar Metternich als Staatskanzler.[2] An die Stelle eines angrenzenden Gebäudes trat 1881/1882 ein Zubau (Ecke Löwelstraße-Metastasiogasse). 1900-1902 erfolgte (im Zug der Demolierung des Klosters 1892-1901) die Erbauung des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, das, dem Ministerialgebäude angegliedert, mit diesem einen geschlossenen Baukomplex bildet.

Wie heute war schon seit dem Biedermeier in der Publizistik der Begriff "Ballhausplatz" ein Synonym für die (außen)politische Entscheidungszentrale in Wien. In der Monarchie war hier aber nicht der Sitz des k.k. Ministerpräsidenten.

In der Zwischenkriegszeit und 1945 / 1946 war hier neben dem Amtssitz des Bundeskanzlers auch der Amtssitz des Bundespräsidenten.

Einzelnachweise

Literatur

Siehe Bundeskanzleramt