Leon Epp: Unterschied zwischen den Versionen

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Leon Epp, * 29. Mai 1905 Wien, † 21. Dezember 1968 Eisenstadt, Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor, Gattin (1936) [[Elisabeth Epp|Elisabeth Eschbaum]] (* 26. Jänner 1910 Köln).  
 
Leon Epp, * 29. Mai 1905 Wien, † 21. Dezember 1968 Eisenstadt, Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor, Gattin (1936) [[Elisabeth Epp|Elisabeth Eschbaum]] (* 26. Jänner 1910 Köln).  
  
Wurde in München bei Falckenberg ausgebildet und war in den 1930er Jahren als Charakterdarsteller am Kölner Schauspielhaus und ab 1936 am Neuen Wiener Schauspielhaus engagiert; ab 1936 war er neben seiner Tätigkeit als Schauspieler auch Regisseur. 1936 gründete er mit seiner Gattin ein eigenes Kellertheater am Parkring ([[Die Insel|„Die Insel"]]; aus politischen Gründen 1938 geschlossen) und eröffnete dieses nach dem Zweiten Weltkrieg am 30. Mai 1945 wieder (Schließung 1951); 1939-1941 leitete Epp „Die Komödie", 1941-1944 war er Oberspielleiter in Bochum und Graz. 1949 übernahm er die Direktion des Wiener Renaissancetheaters.
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==Biographie==
  
Über das Burgtheater und das Salzburger Landestheater kam das Ehepaar Epp 1952, zur Zeit des Rücktritts von Direktor [[Paul Barnay]], ans Wiener Volkstheater (Leon als Regisseur und Direktor, Elisabeth als Schauspielerin); Epps Ära als Direktor des Volkstheaters (1952-1968) ging in die Wiener Theatergeschichte ein; er pflegte besonders das zeitgenössische Drama (Sartre, Dürrenmatt, Frisch und andere) bis zu Beiträgen zur Vergangenheitsbewältigung (Hochhuths „Der Stellvertreter"), brach den Boykott von Bert Brecht („Mutter Courage", 1963), realisierte einen anspruchsvollen, auch quantitativ reichhaltigen Spielplan, bekannte sich zum österreichischen Volksstück (Anzengruber, Nestroy, Raimund) und berücksichtigte Klassiker (Shakespeare, Schiller, Goethe); neben dem Haupt- wurde ein anspruchsvolles Sonderprogramm (mit Werken der Gegenwartsliteratur) eingeführt. Mit seinen durchschnittlich 15 Premieren pro Jahr durfte das Volkstheater qualitativ eine führende Position beanspruchen. Epp engagierte unter anderem [[Fritz Muliar]], Heinz Petters und Dolores Schmidinger, holte [[Dorothea Neff]], Hilde Sochor und Martha Wallner ins fixe Engagement zurück und betraute bildenden Künstler (Hubert Aratym, [[Kurt Moldovan]], Wolfgang Hutter) mit Bühnenbildentwürfen, andere mit der Neugestaltung der Programmhefte. Zum Stammensemble zählten weiterhin Margarete Fries, [[Marianne Gerzner]], [[Susi Peter]], Hans Frank, Josef Hendrichs, Harry Fuß, [[Ernst Meister]], [[Hans Putz]], [[Karl Skraup]], Benno Smytt, [[Oskar Wegrostek]], Oskar Willner und [[Otto Woegerer]]. 1957-1960 leitete er (in nicht unproblematischer Doppeldirektion) auch das Theater in Münster/Westfalen. Kainz-Medaille, Skraup-Preis (Regie, 1968/1969).
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Leon Epp wurde 1905 in Wien Margareten mit dem Namen Julius Epp geboren. Ab 1915 besuchte er die Realschule. Nach dem Ende des ersten Weltkriegs begann der damals dreizehnjährige Epp sich für das Theater zu interessieren und besuchte ab etwa 1920/1921 fast ständig Schauspielvorstellungen. Das Geld war damals knapp und oft kaufte er sich mit einem Freund gemeinsam eine Stehplatzkarte. Das Los entschied, wer zuerst hineinging und in der Pause fand dann die Übergabe der Karte statt.
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Im selben Jahr fand auch der erste eigene Auftritt statt. Leon Epp gehörte einer Pfandfindergruppe an, die von seinem väterlichen Freund Viktor Winkler(-Hermaden) geleitet wurde. Im Sommerlager wurde "Hannibals Tod" mit den Jugendlichen inszeniert und Epp spielte den Pandates. Der gerade Fünfzehnjährige fand so großes gefallen am Schauspiel, dass er in der kommenden Zeit keine Gelegenheit ausließ, sich bei diversen Feierlichkeiten oder Schulaufführungen öffentlich zu präsentieren.
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1923 trat er nach der Matura in die von [[Ernst Arndt]] geleitete Klasse für darstellende Kunst der Wiener Akademie ein und studierte dort z.B. gemeinsam mit später bekannten Persönlichkeiten, wie [[Paula Wessely]] oder [[Käthe Gold]]. Arndt wurde übrigens 1942 in Treblinka brutal ermordet, während viele seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler in und mit dem dafür verantwortlichen Terror-Regime Karriere machten. 1924 nach ersten Erfolgen mit der Schauspielklasse tritt Epp sein erstes Engagement in Teplitz am Theater von Franz Höllering an. Bei den letzten Proben zu  "Die letzten Tage der Menschheit" – er spielte den blinden Soldaten – war Karl Kraus persönlich anwesend. 1925 ging er nach München an die Kammerspiele und spielte fortan unter dem Namen Leon statt Julius Epp. München begeisterte ihn jedoch nicht und etwas mehr als ein Jahr schloss er einen Vertrag mit dem Intimen Theater Nürnberg ab. Noch im selben Jahr ging es nach Köln, von da nach Leipzig und dann 1929 wieder retour nach Wien. Jakob Feldhammer und der junge [[Otto Ludwig Preminger]] wollen das Neue Wiener Schauspielhaus eröffnen und engagieren dafür unter anderem Epp. Das Projekt hält jedoch nur knapp zwei Jahre, bis es finanziell nicht weitergeht.
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Nach der Schauspielhaus-Pleite hält er sich mit kleineren Engagements über Wasser. Im April 1936 hatte er ein gründete er ein eigenes Theater, [[Die Insel|"Die Insel"]] am Parkring 6. Zwei Jahre Später sollte die SS im Zuge des Anschlusses das Theater besetzten und im Juni 1938 wurde es endgültig geschlossen. Epp bekam dann einen Vertrag für Regie am Volkstheater – damals "Deutsches Volkstheater" genannt  und ein KdF-Betrieb. Zwischen März und September des Jahres versuchte er "Die Insel" noch zu retten, fuhr sogar nach Berlin und sprach Propagandaministerium vor, selbstredend erfolglos. Er nahm also die Angebote der nun regiemetreuen Theater an, führte Regie und spielte – oft vor dem Bühnenbild [[Gustav Manker|Gustav Mankers]] – kleine und große Rollen in Zeiten des Terrors. 1939-1941 leitete Epp "Die Komödie", 1941-1944 war er Oberspielleiter in Bochum und Graz. Dazwischen gab es auch Wehrmachtstourneen.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg  eröffnete er am 30. Mai 1945 "Die Insel" wieder, die 1951 aus finanziellen Gründen wieder geschloßen werden musste. 1949 übernahm er die Direktion des Wiener Renaissancetheaters. Über das Burgtheater und das Salzburger Landestheater kam Epp 1952, zur Zeit des Rücktritts von Direktor [[Paul Barnay]], als Regisseur ans Wiener Volkstheater.  Seine Frau Elisabeth arbeitete zur selben Zeit dort als Schauspielerin. Epps Ära als Direktor des Volkstheaters (1952-1968) ging in die Wiener Theatergeschichte ein. Er pflegte besonders das zeitgenössische Drama (Sartre, Dürrenmatt, Frisch und andere) bis zu Beiträgen zur Vergangenheitsbewältigung (Hochhuths "Der Stellvertreter"), brach den Boykott von Bert Brecht ("Mutter Courage", 1963), realisierte einen anspruchsvollen, auch quantitativ reichhaltigen Spielplan, bekannte sich zum österreichischen Volksstück (Anzengruber, Nestroy, Raimund) und berücksichtigte auch Klassiker (Shakespeare, Schiller, Goethe). Neben dem Haupt- wurde ein anspruchsvolles Sonderprogramm mit Werken der Gegenwartsliteratur eingeführt. Epp bemühte sich auch, für das Theater neues Publikum zu begeistern und startete schon 1954 gemeinsam mit der Arbeiterkammer die Spielreihe "Volkstheater in den Außenbezirken".
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Mit seinen durchschnittlich 15 Premieren pro Jahr durfte das Volkstheater qualitativ eine führende Position in der Wiener Theaterlandschaft beanspruchen. Epp engagierte unter anderem [[Fritz Muliar]], Heinz Petters und Dolores Schmidinger, holte [[Dorothea Neff]], Hilde Sochor und Martha Wallner ins fixe Engagement zurück und betraute unter anderen die bildenden Künstler Hubert Aratym, [[Kurt Moldovan]] und Wolfgang Hutter mit Bühnenbildentwürfen. Auch sorgte er für eine zeitgemäße Neugestaltung der Programmhefte. Zum Stammensemble zählten weiterhin Margarete Fries, [[Marianne Gerzner]], [[Susi Peter]], Hans Frank, Josef Hendrichs, Harry Fuß, [[Ernst Meister]], [[Hans Putz]], [[Karl Skraup]], Benno Smytt, [[Oskar Wegrostek]], Oskar Willner und [[Otto Woegerer]]. 1957-1960 leitete er (in nicht unproblematischer Doppeldirektion) auch das Theater in Münster/Westfalen.
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1968 verunglückte Leon Epp tödlich. Gustav Manker übernahm in seinem Sinne die Agenden und wurde sein Nachfolger.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
  
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* Elisabeth Epp: Glück auf einer Insel. Leon Epp – Leben und Arbeit. Wien/Stuttgart: Braumüller 1974
 
* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
 
* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
 
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
 
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
 
* Evelyn Schreiner [Hg.]: 100 Jahre Volkstheater. Theater, Zeit, Geschichte. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1989, S. 204 ff.
 
* Evelyn Schreiner [Hg.]: 100 Jahre Volkstheater. Theater, Zeit, Geschichte. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1989, S. 204 ff.

Version vom 12. Juni 2017, 18:08 Uhr

Daten zur Person
Personenname Epp, Leon
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 18184
GND 116516453
Wikidata
Geburtsdatum 29. Mai 1905
Geburtsort Wien
Sterbedatum 21. Dezember 1968
Sterbeort Eisenstadt
Beruf Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.06.2017 durch WIEN1.lanm09kog
Begräbnisdatum 30. Dezember 1968
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Josef Kainz-Medaille der Stadt Wien (Übernahme: 20. September 1962)
  • Karl Skraup-Preis (Übernahme: 22. Dezember 1969)


  • Direktor der "Komödie (1939 bis 1941)
  • Direktor des Volkstheaters (1952 bis 21.12.1968)

Leon Epp, * 29. Mai 1905 Wien, † 21. Dezember 1968 Eisenstadt, Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor, Gattin (1936) Elisabeth Eschbaum (* 26. Jänner 1910 Köln).

Biographie

Leon Epp wurde 1905 in Wien Margareten mit dem Namen Julius Epp geboren. Ab 1915 besuchte er die Realschule. Nach dem Ende des ersten Weltkriegs begann der damals dreizehnjährige Epp sich für das Theater zu interessieren und besuchte ab etwa 1920/1921 fast ständig Schauspielvorstellungen. Das Geld war damals knapp und oft kaufte er sich mit einem Freund gemeinsam eine Stehplatzkarte. Das Los entschied, wer zuerst hineinging und in der Pause fand dann die Übergabe der Karte statt.

Im selben Jahr fand auch der erste eigene Auftritt statt. Leon Epp gehörte einer Pfandfindergruppe an, die von seinem väterlichen Freund Viktor Winkler(-Hermaden) geleitet wurde. Im Sommerlager wurde "Hannibals Tod" mit den Jugendlichen inszeniert und Epp spielte den Pandates. Der gerade Fünfzehnjährige fand so großes gefallen am Schauspiel, dass er in der kommenden Zeit keine Gelegenheit ausließ, sich bei diversen Feierlichkeiten oder Schulaufführungen öffentlich zu präsentieren.

1923 trat er nach der Matura in die von Ernst Arndt geleitete Klasse für darstellende Kunst der Wiener Akademie ein und studierte dort z.B. gemeinsam mit später bekannten Persönlichkeiten, wie Paula Wessely oder Käthe Gold. Arndt wurde übrigens 1942 in Treblinka brutal ermordet, während viele seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler in und mit dem dafür verantwortlichen Terror-Regime Karriere machten. 1924 nach ersten Erfolgen mit der Schauspielklasse tritt Epp sein erstes Engagement in Teplitz am Theater von Franz Höllering an. Bei den letzten Proben zu "Die letzten Tage der Menschheit" – er spielte den blinden Soldaten – war Karl Kraus persönlich anwesend. 1925 ging er nach München an die Kammerspiele und spielte fortan unter dem Namen Leon statt Julius Epp. München begeisterte ihn jedoch nicht und etwas mehr als ein Jahr schloss er einen Vertrag mit dem Intimen Theater Nürnberg ab. Noch im selben Jahr ging es nach Köln, von da nach Leipzig und dann 1929 wieder retour nach Wien. Jakob Feldhammer und der junge Otto Ludwig Preminger wollen das Neue Wiener Schauspielhaus eröffnen und engagieren dafür unter anderem Epp. Das Projekt hält jedoch nur knapp zwei Jahre, bis es finanziell nicht weitergeht.

Nach der Schauspielhaus-Pleite hält er sich mit kleineren Engagements über Wasser. Im April 1936 hatte er ein gründete er ein eigenes Theater, "Die Insel" am Parkring 6. Zwei Jahre Später sollte die SS im Zuge des Anschlusses das Theater besetzten und im Juni 1938 wurde es endgültig geschlossen. Epp bekam dann einen Vertrag für Regie am Volkstheater – damals "Deutsches Volkstheater" genannt und ein KdF-Betrieb. Zwischen März und September des Jahres versuchte er "Die Insel" noch zu retten, fuhr sogar nach Berlin und sprach Propagandaministerium vor, selbstredend erfolglos. Er nahm also die Angebote der nun regiemetreuen Theater an, führte Regie und spielte – oft vor dem Bühnenbild Gustav Mankers – kleine und große Rollen in Zeiten des Terrors. 1939-1941 leitete Epp "Die Komödie", 1941-1944 war er Oberspielleiter in Bochum und Graz. Dazwischen gab es auch Wehrmachtstourneen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete er am 30. Mai 1945 "Die Insel" wieder, die 1951 aus finanziellen Gründen wieder geschloßen werden musste. 1949 übernahm er die Direktion des Wiener Renaissancetheaters. Über das Burgtheater und das Salzburger Landestheater kam Epp 1952, zur Zeit des Rücktritts von Direktor Paul Barnay, als Regisseur ans Wiener Volkstheater. Seine Frau Elisabeth arbeitete zur selben Zeit dort als Schauspielerin. Epps Ära als Direktor des Volkstheaters (1952-1968) ging in die Wiener Theatergeschichte ein. Er pflegte besonders das zeitgenössische Drama (Sartre, Dürrenmatt, Frisch und andere) bis zu Beiträgen zur Vergangenheitsbewältigung (Hochhuths "Der Stellvertreter"), brach den Boykott von Bert Brecht ("Mutter Courage", 1963), realisierte einen anspruchsvollen, auch quantitativ reichhaltigen Spielplan, bekannte sich zum österreichischen Volksstück (Anzengruber, Nestroy, Raimund) und berücksichtigte auch Klassiker (Shakespeare, Schiller, Goethe). Neben dem Haupt- wurde ein anspruchsvolles Sonderprogramm mit Werken der Gegenwartsliteratur eingeführt. Epp bemühte sich auch, für das Theater neues Publikum zu begeistern und startete schon 1954 gemeinsam mit der Arbeiterkammer die Spielreihe "Volkstheater in den Außenbezirken".

Mit seinen durchschnittlich 15 Premieren pro Jahr durfte das Volkstheater qualitativ eine führende Position in der Wiener Theaterlandschaft beanspruchen. Epp engagierte unter anderem Fritz Muliar, Heinz Petters und Dolores Schmidinger, holte Dorothea Neff, Hilde Sochor und Martha Wallner ins fixe Engagement zurück und betraute unter anderen die bildenden Künstler Hubert Aratym, Kurt Moldovan und Wolfgang Hutter mit Bühnenbildentwürfen. Auch sorgte er für eine zeitgemäße Neugestaltung der Programmhefte. Zum Stammensemble zählten weiterhin Margarete Fries, Marianne Gerzner, Susi Peter, Hans Frank, Josef Hendrichs, Harry Fuß, Ernst Meister, Hans Putz, Karl Skraup, Benno Smytt, Oskar Wegrostek, Oskar Willner und Otto Woegerer. 1957-1960 leitete er (in nicht unproblematischer Doppeldirektion) auch das Theater in Münster/Westfalen.

1968 verunglückte Leon Epp tödlich. Gustav Manker übernahm in seinem Sinne die Agenden und wurde sein Nachfolger.

Literatur

  • Elisabeth Epp: Glück auf einer Insel. Leon Epp – Leben und Arbeit. Wien/Stuttgart: Braumüller 1974
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Evelyn Schreiner [Hg.]: 100 Jahre Volkstheater. Theater, Zeit, Geschichte. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1989, S. 204 ff.