Paul Barnay

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Daten zur Person
Personenname Barnay, Paul
Abweichende Namensform Horovitz, Paul
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3684
GND 120050544
Wikidata Q1649345
Geburtsdatum 27. März 1884
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 13. Juni 1960
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspieler, Schriftsteller, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Theater, Volkstheater (Institution), Raimundtheater (Institution), Die Insel in der Komödie, Schauspieler, Schriftsteller
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.02.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle
  • 3., Augenbruggergasse 2 (Letzte Wohnadresse)
  • 3., Geologengasse 1 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Intendant der Vereinigten Theater in Breslau (1921, bis: 1933)
  • Direktor des Raimundtheaters (1934, bis: 1936)
  • Direktor des Stadttheaters Reichenberg (1936, bis: 1938)
  • Direktor des Volkstheaters (1948, bis: 1952)

Paul Barnay, * 27. März 1884 Wien, † 13. Juni 1960 Wien, Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller, Theaterdirektor.

Biografie

Paul Barnay maturierte 1902 in Wien (Gymnasium 3., Kundmanngasse 22), ging dann an die Hochschule für dramatische Kunst in Berlin und nahm verschiedene Engagements an. Von 1909 bis 1914 war er Schauspieler und Regisseur in Danzig, von 1918 bis 1821 Direktor des Theaters in Kattowitz, von 1921 bis 1933 Intendant der Vereinigten Bühnen (Thaliatheater) in Breslau. 1933 wurde er durch das NS-Regime seines Amtes enthoben sowie seines Vermögens beraubt und emigrierte vorerst nach Wien. 1934 heiratete er Helene Maria Dietrich (* 11. September 1902).

Von 1934 bis 1936 war er Co-Direktor des Raimundtheaters, ging dann als Direktor an das Stadttheater Reichenberg (1936 bis 1938) und floh 1938 nach Budapest, wo er durch ungarische Faschisten gefangen wurde und bis 1945 in einem Arbeitslager interniert war. Nach Wien zurückgekehrt, war er ab 1945 für zwei Spielzeiten an der Insel in der Komödie bei Leon Epp als Schauspieler und Regisseur tätig war. Von 1948 bis 1952 übernahm er die Direktion des Volkstheaters und war so der unmittelbare Vorgänger Epps an dieser Institution.

Paul Barnay war auch als Schriftsteller erfolgreich (Romane "Die Glocke ruft", "Schlange an Bord" und andere Texte zu Wiener Liedern, Theaterstücke "Der Schneider von Gumpendorf", 1936, "Der Narr der SS", 1947).

Paul Barnay starb in der Nacht von 12. auf 13. Juni 1960 im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und ist am Döblinger Friedhof begraben.

Quellen

Literatur

  • Angela Eder: Zwischen Avantgardetheater und Papierrose. Die Insel in der Komödie 1945-1951. Diss. Univ. Wien 2005, Teil 2: Anhang, Kurzbiografien
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 300
  • Hans Hauenstein: Chronik des Wienerliedes. Klosterneuburg: Jasomirgott-Verlag 1976, S. 268
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 1. Wien: 1958 ff., S. 165
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 2. Wien: 1958 ff., S. 27
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 4. Wien: 1958 ff., S. 165
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Karl Weber: Geschichte des Theaterwesens in Schlesien. Daten und Fakten - von den Anfängen bis zum Jahre 1944. Dortmund: Forschungsstelle Ostmitteleuropa 1980 (Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund: Reihe A, 29)


Paul Barnay im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.