Khleslplatz

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Der Khleslplatz mit der Altmannsdorfer Kirche (1973)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1894
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Kirchenplatz
Benannt nach Melchior Khlesl
Bezirk 12
Prominente Bewohner Ignaz Franz Castelli
Besondere Bauwerke Altmannsdorfer Kirche, Wiener Tierschutzverein, Dr.-Karl-Renner-Institut
PageID 4231
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.11.2014 durch DYN.gschön
Bildname Khleslplatz.jpg
Bildunterschrift Der Khleslplatz mit der Altmannsdorfer Kirche (1973)
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48° 9' 45.92" N, 16° 19' 18.11" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Khleslplatz (12, Altmannsdorf), benannt (1894) nach Melchior Khlesl; vorher Kirchenplatz. Der Khleslplatz ist seit März 1973 eine denkmalpflegerische Schutzzone (gemeinsam mit dem Spittelberg die erste Wiens). Der alte Altmannsdorfer Ortskern (Dreieckangerplatz aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts mit Kirche, Pfarrhof, Schloß) gehört zu den reizvollsten Ortsbildern, die sich im Wiener Umland erhalten haben.

Gebäude

Altmannsdorfer Kirche (Pfarrkirche „Zum heiligen Oswald").

  • Nummer 1: ehemaliges Gemeindegasthaus (zuvor Halterhaus). Der Herrschaftsbesitzer Johann Baptist Hoffmann erwarb 1828 das Halterhaus von der Gemeinde Altmannsdorf und ließ an seiner Stelle von Baumeister Reischl im selben Jahr das einstöckige Haus errichten; die schmiedeeiserne Laubkrone erinnert an seine Funktion als Gemeindegasthaus (eröffnet am 1. Oktober 1828). Das Gasthaus wurde 1828-1848 von Leopold Fessner geführt, ab 1850 von Josef Zierer, der es vergrößerte.
  • Nummer 2: Architekturspolien am Eingangstor.
  • Nummer 3: schindelgedeckter Taubenschlag im Hof.
  • Nummer 6: Tierschutzhaus. 1802 erwarb Johann Silier das Gebäude (das durch den Milchmeier Johann Sageder aus zwei älteren Häusern zusammengebaut worden war) und richtete hier die bekannte Meierei Silier ein. 1935 übernahm der (über Initiative von Ignaz Castelli gegründete) Wiener Tierschutzverein das Gebäude und richtete hier ein Tierschutzhaus ein. Im Hof steht die Steinskulptur des heiligen Franz von Assisi, des Schutzpatrons der Tiere, von Josef Josephu (1982).
  • Nummer 7: Der Hof stand ursprünglich im Besitz des Heiligengeistspitals vor dem Kärntnertor, ging jedoch nach der 1. Türkenbelagerung (1529) an das Wiener Bistum über („Bischofshof'), das das Gebäude am 29. Mai 1721 an die Augustiner verkaufte. 1784 erwarb Johann Zierer das Gebäude. 1877 wurde das Pfarrheim eingerichtet.
  • Nummer 8 (Hetzendorfer Str. 10): Im Hof befindet sich ein alter Taubenschlag.
  • Nummer 10: Pfarrhof Altmannsdorf. Das ursprünglich dem Schottenstift unterstandene Gebäude wurde 1736 von den Augustinern erworben, kam 1783 nochmals an die Schotten, 1784 jedoch an die Gemeinde Altmannsdorf. Als Ersatz für den Pfarrhof (1783) und das Armenhaus (1856?) wurde 1859 der einstöckige Pfarrhof errichtet. Über dem Eingang Statuen des heiligen Johannes des Täufers und der heiligen Anna (die ursprünglich das Kirchenportal flankiert hatten).
  • Nummer 11: sogenanntes Gröllsches Haus. Hier wurde 1783 die erste (einklassige) Altmannsdorfer Schule eröffnet, die Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Umbau des angrenzenden Pfarrhofs ihr heutiges Aussehen erhielt. 1875-1905 war die nunmehr mehrklassige Schule im Haus Hetzendorfer Straße 9 untergebracht, 1905 übersiedelte sie in den Neubau Rothenburgstraße. In der Nische neben dem Haus eine Johannes-Nepomuk-Statue.
  • Nummer 12 (Oswaldgasse 120, Hoffingergasse 26-28): ehemaliger Wirtschaftshof der Beschuhten Augustiner, wiedererrichtet nach 1683 aus Resten des bereits vorher bestandenen Augustinerhofs. Der Gutshof wurde 1812 (nach der Ordensauflösung) zum Religionsfonds eingezogen und 1818 an Johann Baptist Hoffmann verkauft, der ihn zu einem Biedermeierlandhaus umgestalten ließ und als „Schloß Altmannsdorf' bezeichnete (1819 erwarb Hoffmann die Herrschaft Altmannsdorf); in einer Nische an der Platzfront wurde die Steinfigur der heiligen Anna angebracht. 1974 wurde die Liegenschaft für das Dr.-Karl-Renner-Institut erworben.

Literatur

  • Erika Appel: Vom Oswaldhof zum Dr. Karl Renner-Institut. In: Meidling. Blätter des Bezirksmuseums. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Meidlinger Heimatmuseums 27, 1991 (fehlerhaft)
  • Wolfgang Mayer: Der Khleslhof in Altmannsdorf. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 41, 1986, S. 130 ff.
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 29 ff.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Meidling. Vom Wienfluß zum Wienerberg. Wien: Mohl 1992, S. 185. Hinweise von Hans W. Bousska.