Heinrich Anschütz: Unterschied zwischen den Versionen
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− | |Geburtsdatum=08 | + | |Geburtsdatum=1785/02/08 |
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− | + | Anschütz Heinrich Johann Immanuel, * 8. Februar 1785 Lukkau, Niederlausitz, † 29. Dezember 1865 Wien [[1]], [[Melker Hof (1)]] ([[Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof]]), [[Schauspieler]], Regisseur, Bühnenschriftsteller, zweite Gattin Emilie Butenopp. | |
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− | + | ==Biografie== | |
− | Anschütz Heinrich Johann Immanuel, * 8. Februar 1785 Lukkau, Niederlausitz, † 29. Dezember 1865 Wien 1, | + | Nach Studium an der Fürstenschule zu Grimma und an der Universität Leipzig (seit 1804) ging Anschütz nach dem Tod seines Vaters (der ihn zum Theologen ausbilden wollte) zur Bühne, weil ihn das Auftreten Ifflands, Eßlairs und Kotzebues dazu motiviert hatte. Er debütierte als jugendlicher Held in Kotzebues "Die beiden Klingsberg" in Nürnberg, spielte dann in Leipzig, Danzig, Königsberg und (sieben Jahre lang) in Breslau. 1820 hatte er bei einem Gastspiel in Wien so großen Erfolg, dass ihn [[Joseph Schreyvogel]] engagierte; am 12. Mai 1821 wurde er in den Verband des [[Hofburgtheater]]s ([[Burgtheater (Institution)|Burgtheater]]) aufgenommen, dem er bis zu seiner Pensionierung am 4. Juni 1864 angehörte. |
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+ | Anschütz war ein Freund [[Ludwig van Beethoven]]s, der ihn in seiner Wohnung (damals [[9]]., [[Berggasse]] 17) oftmals besuchte; Anschütz hielt auch am Grab Beethovens die von [[Franz Grillparzer]] verfasste Leichenrede (29. März 1827). 1822 hatte Anschütz zum erstenmal den "König Lear" gespielt, in den folgenden Jahren übernahm er wichtige Rollen in Uraufführungen Grillparzers (unter anderem Ottokar 1825, Ein treuer Diener seines Herrn 1828, Der Traum ein Leben 1834). Anschütz war ein hervorragender Sprechtechniker, brillierte vor allem in Väter- und Heldenrollen; besonders zu nennen sind Lear, Götz, Tell, Nathan, Rudolf von Habsburg, Miller und Wallenstein (in dieser Rolle zeigt ihn das Porträt von [[Franz Eybl]], 1861, in der [[Burgtheatergalerie]]). Anschütz betätigte sich auch als Bühnenschriftsteller und übersetzte die Trauerspiele Racines; seine "Erinnerungen" erschienen postum. Ritter des [[Franz-Joseph-Orden]]s. | ||
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+ | [[Anschützgasse]]. | ||
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+ | == Quellen == | ||
+ | *[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1280471 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Heinrich Anschütz] | ||
+ | *[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrparte/content/pageview/3150917 Wienbibliothek Digital: Partezettel] | ||
+ | *[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbr/name/view/3282201 Wienbibliothek Digital: Heinrich Anschütz] | ||
+ | *[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15772367 Wienbibliothek im Rathaus: Sammlung Heinrich Anschütz] | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
+ | * Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. | ||
+ | * Klemens Dorn: Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1928, S. 255 | ||
* Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23) | * Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23) | ||
− | * | + | * Das Josefstädter Heimatmuseum 36/1964, S. 296 |
+ | * Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 345 | ||
+ | * Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 56 f. | ||
+ | * Gunda Reitter: Der Burgschauspieler Heinrich Anschütz. Diss. Univ. Wien. Wien 1969 | ||
* Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983 | * Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983 | ||
+ | * Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. Wien: Eigenverlag des Museums 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 10 | ||
+ | * Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, S. 225 | ||
+ | * György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 150 | ||
* Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 | * Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 | ||
− | * | + | * Ludwig van Beethoven. Leben, Schaffen, Umwelt. 28. Sonderausstellung September - Dezember 1970. Wien: Eigenverlag des Museums 1970 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 28), S. 54 |
− | + | * Wiener Theater. Bilddokumente 1660 - 1900 aus der Theatersammlung des Historischen Museums. Dezember 1971 - Februar 1972. Wien: Eigenverlag des Museums 1971 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 30), S. 44 | |
− | + | * Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 27.12.1965 | |
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* Wiener Zeitung, 03.01.1866 | * Wiener Zeitung, 03.01.1866 | ||
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+ | Heinrich Anschütz im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,116014180 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus]. | ||
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+ | ==Weblinks== | ||
+ | * [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Ansch%C3%BCtz Wikipedia: Heinrich Anschütz] |
Aktuelle Version vom 3. November 2023, 13:32 Uhr
Anschütz Heinrich Johann Immanuel, * 8. Februar 1785 Lukkau, Niederlausitz, † 29. Dezember 1865 Wien 1, Melker Hof (1) (Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof), Schauspieler, Regisseur, Bühnenschriftsteller, zweite Gattin Emilie Butenopp.
Biografie
Nach Studium an der Fürstenschule zu Grimma und an der Universität Leipzig (seit 1804) ging Anschütz nach dem Tod seines Vaters (der ihn zum Theologen ausbilden wollte) zur Bühne, weil ihn das Auftreten Ifflands, Eßlairs und Kotzebues dazu motiviert hatte. Er debütierte als jugendlicher Held in Kotzebues "Die beiden Klingsberg" in Nürnberg, spielte dann in Leipzig, Danzig, Königsberg und (sieben Jahre lang) in Breslau. 1820 hatte er bei einem Gastspiel in Wien so großen Erfolg, dass ihn Joseph Schreyvogel engagierte; am 12. Mai 1821 wurde er in den Verband des Hofburgtheaters (Burgtheater) aufgenommen, dem er bis zu seiner Pensionierung am 4. Juni 1864 angehörte.
Anschütz war ein Freund Ludwig van Beethovens, der ihn in seiner Wohnung (damals 9., Berggasse 17) oftmals besuchte; Anschütz hielt auch am Grab Beethovens die von Franz Grillparzer verfasste Leichenrede (29. März 1827). 1822 hatte Anschütz zum erstenmal den "König Lear" gespielt, in den folgenden Jahren übernahm er wichtige Rollen in Uraufführungen Grillparzers (unter anderem Ottokar 1825, Ein treuer Diener seines Herrn 1828, Der Traum ein Leben 1834). Anschütz war ein hervorragender Sprechtechniker, brillierte vor allem in Väter- und Heldenrollen; besonders zu nennen sind Lear, Götz, Tell, Nathan, Rudolf von Habsburg, Miller und Wallenstein (in dieser Rolle zeigt ihn das Porträt von Franz Eybl, 1861, in der Burgtheatergalerie). Anschütz betätigte sich auch als Bühnenschriftsteller und übersetzte die Trauerspiele Racines; seine "Erinnerungen" erschienen postum. Ritter des Franz-Joseph-Ordens.
Quellen
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Heinrich Anschütz
- Wienbibliothek Digital: Partezettel
- Wienbibliothek Digital: Heinrich Anschütz
- Wienbibliothek im Rathaus: Sammlung Heinrich Anschütz
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
- Klemens Dorn: Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1928, S. 255
- Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
- Das Josefstädter Heimatmuseum 36/1964, S. 296
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 1. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 345
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 56 f.
- Gunda Reitter: Der Burgschauspieler Heinrich Anschütz. Diss. Univ. Wien. Wien 1969
- Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
- Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. Wien: Eigenverlag des Museums 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 10
- Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, S. 225
- György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 150
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
- Ludwig van Beethoven. Leben, Schaffen, Umwelt. 28. Sonderausstellung September - Dezember 1970. Wien: Eigenverlag des Museums 1970 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 28), S. 54
- Wiener Theater. Bilddokumente 1660 - 1900 aus der Theatersammlung des Historischen Museums. Dezember 1971 - Februar 1972. Wien: Eigenverlag des Museums 1971 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 30), S. 44
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 27.12.1965
- Wiener Zeitung, 03.01.1866
Heinrich Anschütz im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.