Fensterguckerhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Die erste urkundliche Nennung eines Gebäudes auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1432, als das Haus ''"bei Kernertor gegen der [[Ringamauer|Rinkchmauer]] über"'' verkauft wurde. Nach 1450 kam es in den Besitz des Stifts Altenburg, das es 1517 wieder abstieß. Als der Käufer verstarb, wurde es in drei selbständige Objekte geteilt, die 1697 wieder vereinigt und 1719 auch zusammengebaut wurden (ein 1597 von einem der drei kleinen Häusern abgetrennter Stadel samt Garten wurde Teil des späteren Hauses Stadt 1018 (Kärntner Straße 47).  
 
Die erste urkundliche Nennung eines Gebäudes auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1432, als das Haus ''"bei Kernertor gegen der [[Ringamauer|Rinkchmauer]] über"'' verkauft wurde. Nach 1450 kam es in den Besitz des Stifts Altenburg, das es 1517 wieder abstieß. Als der Käufer verstarb, wurde es in drei selbständige Objekte geteilt, die 1697 wieder vereinigt und 1719 auch zusammengebaut wurden (ein 1597 von einem der drei kleinen Häusern abgetrennter Stadel samt Garten wurde Teil des späteren Hauses Stadt 1018 (Kärntner Straße 47).  

Version vom 1. August 2016, 12:49 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Schwabenburg
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Fenstergucker
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Christoph Willibald Gluck, Carl Maria von Weber
PageID 16702
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Recherche
Letzte Änderung am 1.08.2016 durch WIEN1.lanm08wuc
  • 1., Kärntner Straße 47-49
  • 1., Walfischgasse 1-3
  • Nr.: 1019 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1053 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1081 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

Das Fensterguckerhaus (Stadt 1019) auf dem Stadtplan, Wien (1858)

Fensterguckerhaus (1, Kärntner Straße 49 [sowie ein Teil von 47], Walfischgasse 1 und 3; Konskriptionsnummer 1019), benannt nach dem Fenstergucker (sub 2).

Die erste urkundliche Nennung eines Gebäudes auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1432, als das Haus "bei Kernertor gegen der Rinkchmauer über" verkauft wurde. Nach 1450 kam es in den Besitz des Stifts Altenburg, das es 1517 wieder abstieß. Als der Käufer verstarb, wurde es in drei selbständige Objekte geteilt, die 1697 wieder vereinigt und 1719 auch zusammengebaut wurden (ein 1597 von einem der drei kleinen Häusern abgetrennter Stadel samt Garten wurde Teil des späteren Hauses Stadt 1018 (Kärntner Straße 47).

1761 kaufte Oberst Rocco Freiherr de lo Presti das Haus (bis 1751 Leiter der Opernaufführungen im alten Burgtheater und später als Nachfolger Selliers Pächter des Burgtheaters und des Kärntnertortheaters). Angeblich soll in diesem Haus Christoph Willibald Gluck gewohnt haben. Als das Haus 1808 an den Großhandlungscompagnon Friedrich Edelmann von Schwab verkauft wurde und dieser einen fünfgeschossigen Neubau (Grundfläche: 766 Quadratmeter) errichten ließ, erhielt dieser im Volksmund die Bezeichnung Schwabenburg. Ein prominenter Mieter war 1823 Carl Maria von Weber, der hier für das Kärntnertortheater seine Oper "Euryanthe" vorbereitete. 1835 verlegte Jakob Goldbach sein Kaffeehaus aus der Naglergasse hieher.

1886 wurde das Gebäude abgerissen und durch zwei Neubauten Ludwig Tischlers ersetzt (Walfischgasse 1 und 3; Café Fenstergucker, Johann Baptist Corti). Da gleichzeitig die Walfischgasse leicht versetzt neu angelegt wurde (ihr ehemaliger Verlauf ist noch an den Häusern Walfischgasse 5-9 sichtbar), vergrößerte sich die Grundfläche der neuen Gebäude von 766 auf 853 Quadratmeter. An der Hausfassade war eine Nachbildung des Fensterguckers vom alten Kärntnertor angebracht.


Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Kaffeehaus


Literatur

  • Felix Czeike: Kärntner Straße. In: ders.: Die Kärntner Straße. Wien [u.a.]: Zsolnay 1975 (Wiener Geschichtsbücher, 16), S. 110 ff.
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, Register
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 385-389