Favoritenstraße

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Lustschloß Favorita (Theresianum)
Bezirk 4, 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 15055
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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48° 10' 19.41" N, 16° 22' 44.81" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Favoritenstraße (4, Wieden; 10, Favoriten, Oberlaa-Stadt), benannt nach dem kaiserlichen Lustschloß Favorita (Theresianum), von dem sich der Name des zehnten Bezirks Favoriten ableitete; Verlängerung durch Einbeziehung der Himberger Straße (7. Mai 1903). Die Favoritenstraße ist neben der Wiedner Hauptstraße die wichtigste Ausfallsstraße des vierten Bezirks (Ziel war die Neustädter oder Ödenburger Pforte nach Ungarn); sie trug im Mittelalter die Namen Wimpassinger Weg, später wurde sie Kaiserweg genannt (Favorita, deren Baukomplex bald den Straßenzug beherrschte [Theresianum]). Bis zur Belvederegasse war sie von größeren Barockbauten gesäumt, anschließend führte sie als Feldweg zum „Favorithen-Thor". Im 18. Jahrhundert war der Bereich zwischen Paulanerkirche und Czerninpalais bereits dicht verbaut, beim Favoritentor bestand eine kleinere Häusergruppe mit Kapelle. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts findet sich die Bezeichnung „Favoriten Linien Straße" (Vasquez-Plan, 1830). Im 19. Jahrhundert wurde das Straßenbild durch gründerzeitliche Verbauung verändert, um 1900 die Umgebung der Favoritenstraße zu einer eleganten Wohngegend ausgestaltet (Brahmsplatz, Möllwaldplatz). Der U-Bahn-Bau machte die Favoritenstraße frei von schienengebundenen Verkehrsmitteln; Teile der im zehnten Bezirk verlaufenden Favoritenstraße wurden 1976 (nach Inbetriebnahme der U 1) zu einer Fußgeherzone gestaltet.

Gebäude (4. Bezirk)

  • Nummer 1 (Wiedner Hauptstraße 19): „Zum roten Rössel", ehemalige Pensionsgesellschaft der bildenden Künstler; erbaut 1838 von Baumeister Franz Lössl.
  • Bei zwei (Paulanergasse 6): Paulanerkirche.
  • Nummer 2 (Neumanngasse 2): ehemaliges Paulanerkloster. An seiner Stelle ließ sich Joseph Neumann 1802 von Franz Wipplinger ein vierstöckiges klassizistisches Wohnhaus errichten (Neumann [1764-1849] war Landkutscher und Mitglied des Äußeren Rats).
  • Nummer 4-6: großer späthistoristischer Baublock (erbaut 1911 von F. Bretschneider) mit reicher Gliederung, aufwendiger Innenausgestaltung (Foyer) und reich-gestalteter Dachlandschaft.
  • Nummer 7: ehemaliges Palais Erzherzog Carl Ludwig (Erzherzog-Carl-Ludwig-Palais); im Hintertrakt wurde 1961 das Spielcasino „Le Palais" eröffnet (Casinos Austria AG).
  • Nummer 15: Favorita (Theresianum [Theresianische Akademie]).
  • Nummer 18: Amtshaus für den vierten Bezirk, erbaut 1966-1968 nach Plänen des Stadtbauamts.
  • Nummer 38-40 (Graf-Starhemberg-Gasse 11-13, Waltergasse 5): Um 1710 wurde das Czerninpalais erbaut (später Althanpalais), dessen letzten Rest man erst 1966 abtrug; 1822-1844 war im Schloß die Möbelfabrik Joseph Danhausers untergebracht, die nach dessen Tod (1830) sein Sohn, der Maler J. Danhauser, weiterführte (Danhausergasse), später das Wiedner Krankenhaus. 1955-1957 wurde eine städtische Wohnhausanlage errichtet (Bertha-von-Suttner-Hof; Skulptur „Die Waffen nieder" von Siegfried Charoux).
  • Nummer 47 (Schelleingasse 22): Gedenktafel für Jakob Eschenbacher (sein Haus stand allerdings Favoritenstraße 6).
  • Nummer 64 (Kolschitzkygasse 2-4): Koltschitzkydenkmal von Emanuel Pendl an der Fassade.

Gebäude (10. Bezirk)

  • Nummer 73-75: Modehaus Tlapa.
  • Nummer 96: Hier wurde 1862 die erste Schule Favoritens eröffnet (damals Himberger Straße 30); wegen der zunehmenden Bevölkerungszahl mußten 1866 die Geschlechter getrennt werden (die Mädchenschule wurde Columbusgasse 10 eröffnet). Die in Privathäusern untergebrachten Schulen wurden am 14. Oktober 1871 in das städtische Schulgebäude 10, Keplerplatz 7 übersiedelt.
  • Nummer 108 (Keplerplatz 10): Skulptur des Astronomen und Mathematikers Johannes Kepler (1571-1630) an der Hausecke.
  • Nummer 118: Sparkassengebäude (Zweigstelle der damaligen Zentralsparkasse), erbaut 1975-1979 von Günther Domenig (Eröffnung 26. Juni 1979).
  • Nummer 126: Hier befand sich die erste Bezirkskanzlei.
  • Bei Nummer 175: Beschornerkreuz („Favoritner Pestsäule", 1679).
  • Nummer 178: Relief „Hirte und Schafe" von Franz Barwig an der Hausfassade.
  • Nummer 239-241: Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost und Hansson-Zentrum.

Literatur

  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 232 ff. (nur für den 4. Bezirk)
  • Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 5 ff.
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 14 ff.
  • Dorn, Favoriten
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  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, Register