Café Landtmann

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Franz Landtmann
Einlagezahl
Architekt Ernst Meller
Prominente Bewohner
PageID 14887
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 30.10.2013 durch WIEN1.lanm08w15
  • 1., Universitätsring 4
  • 1., Löwelstraße 22
  • 1., Oppolzergasse 6

Frühere Adressierung

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48° 12' 41.56" N, 16° 21' 41.68" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Landtmann (1, Dr.-Karl-Lueger-Ring 4 [ursprünglich Franzensring 14], Löwelstraße 22, Oppolzergasse 6; Bauherren Lieben und Auspitz).

In dem 1872 von Carl Schumann errichteten historistischen Wohnhaus (das dort steht, wo sich seinerzeit auf der Bastei das Palais von Fürst Lubomirski mit seiner bemerkenswerten Loggia befunden hatte) eröffnete Franz Landtmann am 1. Oktober 1873 ein Kaffeehaus, das 1881 Wilhelm Kerrl übernahm (Erweiterung des Lokals in Richtung Oppolzergasse).

1919 war ein gewisser Karl Kraus (bloße Namensgleichheit mit dem Herausgeber der „Fackel") Besitzer; zu den Stammgästen gehörte damals Felix Salten.

Am 13. September 1926 übernahm Konrad Zauner das Café und ließ es 1929 nach Entwürfen Ernst Mellers neu gestalten; der Ecksalon (mit Gipsfiguren als Wandreliefs) entspricht den Grundsätzen der Wiener Werkstätte (die Holzsäulen im Entree schuf Bildhauer Hans Scheibner).

1927 wurde das Gästebuch („Goldenes Buch") angelegt. Prominente Schauspieler, Sänger und Schriftsteller (Rosette Anday, Raoul Aslan, Ewald Balser, Hedwig Bleibtreu, Ferdinand Bruckner, Franz Theodor Csokor, Nora Gregor, Attila und Paul Hörbiger, Ernst Lothar, Hans Moser, Max Reinhardt, Felix Salten, Oskar Werner, Paula Wessely und so weiter), Künstler (Oskar Kokoschka), aber auch Julius Deutsch und Robert Danneberg sowie österreichische Bundeskanzler (unter ihnen Julius Raab), Wiener Bürgermeister (Karl Seitz) und ausländische Politiker verkehrten hier (beispielsweise Attlee und der Herzog von Windsor); zu den durchreisenden Gästen zählten Gary Cooper, Marlene Dietrich, Thomas Mann und J. B. Priestley; hier traf Karl Goldmark Gustav Mahler; in den 1930er Jahren arbeitete im Café Landtmann Jura Soyfer. 1980 wurde das Kaffeehaus renoviert.

1936 gründete Hans Schlesinger für seine Frau, die Tänzerin Cilli Wang, das Kabarett „Fröhlicher Landtmann", da er sich gegenüber dem Burgtheater besseren Erfolg versprach als im „Lieben Augustin" unter dem Café Prückel. Heute befindet sich im Souterrain des Café Landtmann das Theater Die Tribüne.

Literatur

  • Hans Veigl: Wiener Kaffeehausführer. 1989, S. 62 ff.
  • Thomas Martinek: Kaffeehäuser in Wien. 1990, S. 68 ff.
  • Bartel F. Sinhuber: Zu Gast im alten Wien. 1989, S. 58 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 403
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 77