Eduard Albert

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Albert, Eduard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18098
GNDGemeindsame Normdatei 119059304
Wikidata Q700775
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Jänner 1841
GeburtsortOrt der Geburt Senftenberg bei Königgrätz
SterbedatumSterbedatum 25. September 1900
SterbeortSterbeort Senftenberg bei Königgrätz
BerufBeruf Chirurg
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.05.2022 durch DYN.jcbrunner
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 5
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
  • 9., Frankgasse 2 (Wohnadresse)
  • 9., Maximilianplatz (9) 7 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Albert, * 20. Jänner 1841 Senftenberg bei Königgrätz (Zamberk, Tschechische Republik), † 25./26. September 1900 ebenda, Chirurg (Zentralfriedhof, Ehrengrab; Grabdenkmal von Adalbert Eduard Saff, 1902)

Biographie

Eduard Albert war Sohn eines Uhrmachers und studierte ab 1861 an der Universität Wien bei Hyrtl, Oppolzer, Rokitansky, Schuh, Skoda und Stricker (Dr. med. 1867).

Zunächst als Operationszögling an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik unter Johann Dumreicher tätig, wurde Albert 1869 Assistent und konnte sich 1872 für Chirurgie habilitieren. Über Antrag Rokitanskys wurde Albert 1873 Ordinarius für Chirurgie in Innsbruck und 1881 gegen den Antrag Billroths Vorstand der ersten Chirurgischen Klinik in Wien. 1875 führte Albert in Österreich die Listersche Karbolantiseptik ein, 1876 gelang ihm die erste Nerventransplantation am Menschen.

1876 erschien seine "Diagnostik der chirurgischen Krankheiten in 20 Vorlesungen" (1912, Herausgeber Karl Ewald), 1877 bis 1880 sein vierbändiges "Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre" (1890/1891).

Alberts Begabung für die räumliche Vorstellung der Gelenkmechanik ließ ihn zum Pionier der Orthopädie werden. Zu seinen Schülern gehörten Adolf Lorenz, Karl Ewald, J. von Hochenegg, C. Maydl, J. Schnitzler und E. Ullmann. In San Pellagio bei Rovigno (Istrien) begründet Albert eine Heilstätte.

Künstlerisch hochbegabt, verfasste Eduard Albert Gedichte und Übersetzungen tschechischer Lyrik ins Deutsche (unter anderem von Jaroslav Vrchlický). Ab 1895 war er Mitglied des Herrenhauses sowie Mitglied der Böhmischen Akademie der Wissenschaften.

In seinem Heimatort widmete man ihm ein Museum, eine Medaille trägt sein Porträt (Münzkabinett). 1909 wurde das Albertdenkmal im Arkadenhof der Universität mit einem Porträtrelief von Artur Kaan enthüllt.

Quellen

Literatur

  • H. Kokešová: Eduard Albert: Ein böhmischer Intellektueller in Wien. Wien: Böhlau 2021
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974−lfd.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Österreichische Ärztezeitung 21 (1966), S. 96
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 449 ff. und Register
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815−1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953− lfd.
  • L. Schönbauer: Eduard Albert. In: Wiener medizinisch Wochenschrift 100 (1950), S. 607 f.
  • L. Schönbauer: Eduard Albert. In: Wiener klinische Wochenschrift 62 (1950), S. 834
  • K. Ewald: Prof. Dr. Eduard Albert (20.01.1841 bis 25.09.1900) und die Chirurgie seiner Zeit. In: Wiener klinische Wochenschrift 91 (1941), S. 79 ff., S. 121 ff.
  • Anton Bettelheim [Hg.]: Führende Geister. Eine Sammlung von Biographien. 75 Bände. Dresden: Ehlermann 1890−1928
  • F. Müller: Publicationen des Hofrath Professor Eduard Albert. In: Wiener klinische Wochenschrift 13 (1900), S. 899 f.
  • A. Lorenz: Eduard Albert †. In: Wiener klinische Wochenschrift 13 (1900), S. 895 ff.
  • K. Gussenbauer: Dem Andenken Eduard Alberts. In: Wiener klinische Wochenschrift 13 (1900), S. 995 ff.
  • J. Senfelder: Eduard Albert als Literaturhistoriker und Dichter. In: Wiener klinische Rundschau 14 (1900), S. 818 f.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889−1892
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884−1888
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 21.09.1950

Links