Emerich Ullmann

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Daten zur Person
Personenname Ullmann, Emerich
Abweichende Namensform Ullmann, Emmerich
Titel Dr. med. univ., tit. ao. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 666
GND 140210180
Wikidata Q5370813
Geburtsdatum 23. Februar 1861
Geburtsort Fünfkirchen, Ungarn
Sterbedatum 9. Februar 1937
Sterbeort Wien
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 27.10.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum 13. Februar 1937
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14B, Nummer 14
  • 1., Rathausstraße 15 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ullmann, Emerich, * 23. Februar 1861 Fünfkirchen (Pécs), Ungarn, † 9. Februar 1937 Wien 1, Rathausstraße 15 (Zentralfriedhof), Chirurg.

Biographie

Nach Studien an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1884 ) war Ullmann zunächst Operationszögling und ab 1886 Assistent an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik (Allgemeines Krankenhaus) unter Eduard Albert. Dieser ermöglichte Ullmann zunächst eine Studienreise nach Göttingen, Leipzig, Berlin (zu Robert Koch) und Paris (zu Louis Pasteur). Am Institut Pasteur stellte sich Ullmann 1886 in heroischer Weise als Versuchsperson zur Verfügung, um die Ungefährlichkeit des von Pasteur entwickelten Tollwut-Impfstoffs zu verifizieren. Das Experiment gelang, und Ullmann hat damit wesentlich zur verbreiteten Anwendung des Lyssa-Impfstoffs beigetragen. Ullmann war auf chirurgischem Gebiet sehr produktiv und ideenreich. 1889 entfernte er erstmals von Tuberkulose befallene Samenbläschen (Zentralblatt für Chirurgie 17, 1890, S. 137).

1891 habilitierte er sich für Chirurgie an der Universität Wien (1919 tit. ao. Prof.) und übernahm 1892 das chirurgische Primariat am Hartmannspital. Sein fruchtbarstes Arbeitsgebiet war die experimentelle Organtransplantation. 1901 führte er eine Darmtransplantation am Tier durch, am 1. März 1902 konnte er über die erste sowohl technisch als auch funktionell geglückte Transplantation einer Hundeniere von ihrer physiologischen Lage im Körper zuerst in die Leistenregion und danach (wegen geringerer Infektionsgefahr) in die Halsregion desselben Tiers berichten (Wiener klinische Wochenschrift 15, 1902, S. 281 f.).

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2 Wien: Daberkow 1892
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Wiener medizinische Wochenschrift 87 (1937), S. 251 f.
  • Wiener klinische Wochenschrift 50 (1937), S. 239
  • Erna Lesky: Die erste Nierentransplantation. Emerich Ullmann (1861-1937). In: Münchner medizinische Wochenschrift 116 (1974), S. 108 ff.
  • Felix Largiader: 72 years of organ transplantation. Emerich Ullmann Memorial Lecture. In: European Surgery Research 6 (1974), S. 197 ff.
  • Volker Klimpel: Zum 125. Geburtstag von Emerich Ullmann. In: Zeitschrift für experimentelle Chirurgie, Transplantation und künstliche Organe 2 (1987), S. 177 ff.
  • Helmut Wyklicky: Der Anteil der Wiener Medizinischen Schule an der Erforschung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten. In: Recipe 4 (1979), S. 7 ff.

Weblinks