Johann Schnitzler

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Schnitzler, Johann
Abweichende Namensform
Titel ao. Prof., Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 11772
GND 116848669
Wikidata Q86302
Geburtsdatum 10. April 1835
Geburtsort Nagy-Kanija, Ungarn
Sterbedatum 2. Mai 1893
Sterbeort Wien
Beruf Laryngologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.11.2022 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Alter Israelitischer Friedhof
Grabstelle
  • 1., Burgring 1 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Schnitzler, * 10. April 1835 Nagy-Kanija, Komitat Sanogy, Ungarn, † 2. Mai 1893 Wien 1, Burgring 1 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, erstes Tor), Laryngologe, Vater von Arthur Schnitzler und Julius Schnitzler.

Nach Studium an den Universitäten Pest und Wien (Dr. med. 1860 W.) vervollständigte Schnitzler seine internistische Ausbildung an den beiden medizinischen Universitäts-Kliniken im Allgemeinen Krankenhaus unter Josef Skoda und Johann von Oppolzer, dessen Assistent Schnitzler ab 1863 war. Oppolzer veranlasste ihn auch, sich dem Studium der Laryngologien zu widmen und habilitierte Schnitzler 1864 an der Universität Wien für Perkussion und Auskultation sowie für die Krankheiten der Atmungs- und Kreislauforgane. (1878 tit. ao. Prof., 1880 unbesoldeter ao. Prof.). 1874- 1878 unterrichtete Schnitzler am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien die Fächer Physiologie und Pathologie der Stimme, 1872 zählte er zu den maßgeblichen Mitbegündern der Wiener Allgemeinen Poliklinik (deren laryngologische Abteilung er leitete und an der er ab 1884 bis zu seinem Tod auch als Direktor tätig war). 1892 konnte Schnitzler noch die Eröffnung der Bettenstation der ursprünglich als Ambulatorium geführten Poliklinik vornehmen (9, Mariannengasse 10). Schnitzler war einer der führenden Laryngologen der Zweiten Wiener Medizinischen Schule, der nicht nur über praktisches Können, sondern auch über eine wissenschaftliche Begabung verfügte. Besonderen Bekanntheitsgrad erreichte er als Kehlkopfspezialist; da er zahlreiche Patienten aus Theater- und Bühnenkreisen hatte, kam auch sein Sohn Arthur Schnitzler frühzeitig in ständigen Kontakt zum Theater. 1860 war er Mitbegründer der "Wiener medizinischen Presse", außerdem Chefredakteur der "Internationalen klinischen Rundschau".

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Internationales Centralblatt für Laryngo-Rhinologie 9 (1892/1893), S. 575 ff.
  • Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1893/1894. Wien: Selbstverlag der Universität 1893, S. 11 r.
  • Wiener medizinische Presse 34 (1893), S. 253
  • Jahresbericht der Wiener Allgemeinen Poliklinik 22 (1894), S. 5 f.
  • Hermann Marschik: Die Anfänge der Laryngo-Rhinologie an der Wiener Allgemeinen Poliklinik. In: Wiener medizinische Woche 78 (1928), S. 1579 ff.
  • Eduard H. Majer/ Manfred Skopec: Zur Geschichte der Oto-Rhino-Laryngologie in Österreich. Eine Text-Bild-Dokumentation. Wien: Brandstätter 1985, S. 74 f.
  • Erich E. Deimer: Chronik der Allgemeinen Poliklinik in Wien im Spiegel der Medizin- und Sozialgeschichte. Wien: Göschl 1989, S. 114 ff
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 188