Piaristen

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"Das Collegium derer P. P. piarum Scolarum" (Piaristenkirche Maria Treu, 8., Jodok-Fink-Platz) 1724
Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1617
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Joseph Calasanz
PageID 9060
GND
WikidataID Q273894
Objektbezug Frühe Neuzeit, Wiener Schulen, Erzdiözese Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Piaristenkriche-Maria-Treu.jpg
Bildunterschrift "Das Collegium derer P. P. piarum Scolarum" (Piaristenkirche Maria Treu, 8., Jodok-Fink-Platz) 1724
  • 8., Jodok-Fink-Platz
  • Ordo clericorum ordinarium pauperum matris Dei scholarum piarum (1617)
  • Patres piarum scholarum (1617)

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48° 12' 38.09" N, 16° 20' 57.21" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Piaristenkirche St. Thekla und Piaristenkloster, 4., Wiedner Hauptstraße 82 (1900)
Plan der Piaristenkirche Maria Treu (1823)
Piaristengasse 45 - Löwenburgkonvikt und kaiserlich - königliches Staatsgymnasium (Portal) (1899)

Piaristen, katholischer Männerorden (Ordo clericorum ordinarium pauperum matris Dei scholarum piarum [Abkürzung SP]; Patres piarum scholarum, "Väter der frommen Schulen"), gegründet 1617 von Joseph Calasanz mit dem Ziel, dem Volk die Wohltaten eines geregelten Schulwesens zu vermitteln (kirchliche Ordensanerkennung 1621).

Die Piaristen kamen 1631 (nachdem sie sich in Spanien und Italien ausgebreitet hatten) nach Nikolsburg, Mähren (1657 nach Horn, Niederösterreich). 1673 entschlossen sie sich, in Wien eine Schule zu gründen, stießen jedoch auf den Widerstand der Jesuiten (obwohl sich diese vornehmlich um den höheren Unterricht kümmerten). Nach vergeblicher Suche (1693 Großarmenhaus, dann Realität in der Leopoldstadt beziehungsweise 1696 in Neubau) erwarben sie am 19. Dezember 1697 ein Grundstück in der Josefstadt.

1698 wurde der Grundstein für das Kollegium gelegt, 1712 begann der Kirchenbau (Maria Treu, Löwenburgkonvikt). Nach Fertigstellung des Kollegiums eröffneten die Piaristen eine Schule (Piaristenschulen). 1751 begründeten sie das Kloster St. Thekla auf der Wiedner Hauptstraße (Theklakirche), das 1755 seine Tätigkeit aufnahm (ebenfalls mit Schule).

1773-1849 übernahmen die Piaristen anstelle der Jesuiten den Unterricht im Theresianum. Die Piaristen waren der einzige Priesterorden, der von seinem Auftrag her auf das Apostolat durch die Schule ausgerichtet ist; sie bemühten sich in Österreich auch um eine besondere Pflege der deutschen Sprache, wobei das Schwergewicht den Gebieten Predigt, Schultheater, Rhetorik und Schriftstellerei galt. 1765 wurde die lateinische durch die deutsche Unterrichtssprache ersetzt, 1775-1805 (aufgrund der "Unterrichtsmethode Gratian Marx") eine Reduzierung auf fünf Klassen vorgenommen; die Mittelschulreform Thuns brachte 1849 die Erhöhung auf acht Klassen. 1870 wurde das Piaristengymnasium in ein k. k. Staatsgymnasium umgewandelt.

Literatur

  • 250 Jahre Piaristenschule Wien VIII. Wien: Selbstverlag 1951
  • Otto Biba: Der Piaristenorden in Österreich. Seine Bedeutung für bildende Kunst, Musik und Theater im 17. und 18. Jahrhundert. In: Jahrbuch österreichische Kulturgeschichte 5 (1975), S. 133 ff.
  • Anton Brendler: Das Wirken der PP. Piaristen seit ihrer Ansiedlung in Wien. Wien: Selbstverlag 1896
  • Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Paderborn: F. Schöningh 1934. Band 2, S. 121 ff.
  • J. Niemeczek: Die Piaristenvolksschule in Wien VIII. Ein Rückblick. Wien: Selbstverlag 1975
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 391 ff.