Walter Davy

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Daten zur Person
Personenname Davy, Walter
Abweichende Namensform
Titel Prof. Mag
Geschlecht männlich
PageID 37389
GND 135907810
Wikidata Q1430480
Geburtsdatum 20. Dezember 1924
Geburtsort Wien
Sterbedatum 14. September 2003
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler, Regisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Schauspieler, Regisseur, Theater der 49
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 30.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 18. September 2003
Friedhof Lainzer Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 9. November 1958)
  • Professor (Verleihung: 1968)
  • Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung (Verleihung: 1978, Übernahme: 29. März 1979)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1985, Übernahme: 14. Februar 1986)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 29. Juni 1995)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 14. Dezember 1999, Übernahme: 19. Dezember 1999)


Walter Davy, * 20. Dezember 1924 Wien, † 14. September 2003, Schauspieler, Regisseur.

Biografie

Walter Davy hatte bereits ein Schauspiel- und Regiestudium begonnen, als er im Zweiten Weltkrieg zum Fronteinsatz eingezogen wurde. Schon nach einem Tag erlitt er so schwere Verletzungen, dass das rechte Bein amputiert werden musste. Er geriet in britische Kriegsgefangenschaft und kehrte 1946 nach Österreich zurück, wo er sein Studium am Max-Reinhardt-Seminar abschließen konnte.

Anschließend engagierte ihn Erhard Buschbeck als Regieassistent Berthold Viertels ans Burgtheater. Daneben stieg Davy auch als Produzent beim Sender Rot-Weiß-Rot ein. Für das Radio entwickelte Davy Sendeformate wie die "Radiofamilie" und die Satiresendung "Der Watschenmann". Der beißende Spott dieser Hörfunkreihe führte später zu einer Anklage Davys und seines Co-Autors Wolf Neuber: Mitglieder der "Liga gegen entartete Kunst" hatten gegen den Ankauf eines Bildes von Ernst Fuchs für die Privatsammlung der Familie Mautner-Markhof protestiert. "Der Watschenmann" bezeichnete sie darauf als "Würstchen, denen Mautner ein Kisterl Senf schicken solle". Der damaligen Rechtsauffassung nach erfüllte das den Tatbestand der Verspottung und beide Angeklagten wurden zu einer Geldstrafe verurteilt.

1950 erhielt Davy eine Fixanstellung am Burgtheater. Im selben Jahr heiratete er seine Studienkollegin Gerda Falk. Das Paar bekam vier Kinder.

Nachdem Davy an kleineren Bühnen bereits als Regisseur gearbeitet hatte, betraute ihn das Burgtheater mit einigen wenigen Inszenierungen. Obwohl seine Regiearbeiten, wie beispielsweise Anton Wildgans' Trauerspiel "Armut" am Akademietheater, positiven Widerhall bei Publikum und Presse fanden, löste das Burgtheater 1954 seinen Vertrag auf und Davy arbeitete vermehrt in Deutschland als freiberuflicher Regisseur.

1963 führte Davy erstmals im Fernsehen Regie. Von 1968 bis 1988 war er "TV-Oberspielleiter" beim ORF und Leiter der Hauptabteilung Fernsehspiel. Unter anderem arbeitete er dabei mit Regisseuren wie Axel Corti, Michael Kehlmann und Wolfgang Glück zusammen. Außerdem schrieb Davy Drehbücher und Hörspiele. 1990 erhielt er einen Lehrauftrag am Reinhardt-Seminar.

Einer breiten Öffentlichkeit wurde Walter Davy als Dezernatsleiter Paul Schremser in der Fernsehserie "Kottan ermittelt" bekannt. Auch nach seiner Pensionierung wirkte Davy noch in Fernsehserien wie "Trautmann" und "Julia – eine ungewöhnliche Frau" mit. Als Bühnenschauspieler trat er zum letzten Mal 1997 in einem Krimi von Agatha Christie auf.

Quellen

Literatur

Weblinks