Schloss auf dem Kahlenberg

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1101
Datum bis 1557 JL
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 70341
GND
WikidataID
Objektbezug Kahlenbergerdorf (Herrschaft)
Quelle
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina

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1101 wurde das Schloss von Leopold dem Heiligen als Feste gegen Einfälle aus dem Osten errichtet und diente zugleich der Kontrolle der Donau. Für die entstehende Stadt Wien bot diese eine feste Verteidigung und war in der Folge in fast alle großen stadtgeschichtlichen Ereignisse verwickelt.

Leopold III. verlegte seine Residenz von Mödling hierher. Seine Söhne und deren Nachfolger zogen Wien vor. 1230–1246 diente die Feste als Witwensitz für Theodora, die Gattin Herzog Leopolds des Glorreichen. Diese vermachte sie dem Stift Klosterneuburg, das allerdings gar nicht in den Besitz gelangt zu sein scheint, denn Hermann von Baden zog, da er sich in Wien vor der staufischen Partei nicht sicher fühlte, mit seiner Gemahlin, der Babenbergerin Gertrud, auf diese feste Burg. Bald nach seinem Tod 1250 schein Ottokar II. Přemysl sich ihrer bald bemächtigt zu haben, da 1253 Papst Innozenz IV. ihn und seinen Vater Wenzel zur Rückgabe an das Stift Klosterneuburg aufforderte, vermutlich jedoch ohne Erfolg.

Später war die Anlage Zufluchtstätte für Albrecht I. nach seiner Flucht aus Hofburg. Danach scheint sie wohl verfallen zu sein. 1377 ließ Albrecht III. für sein Schloss Laxenburg die marmornen Bildsäulen aus dem Schloss nach Laxenburg verbringen. Herzog Albrecht V. erneuerte 1431 das Schloss aus Dankbarkeit für die Geburt seine Sohnes Georg sowie die Kapelle, die schon seit den Babenbergern bestanden hatte, zu Ehren des heiligen Georg und stiftete eine wöchentliche Messe. In nächster Zeit wurde das Schloss von Pflegern verwaltet, die rasch wechselnd. Als erster erscheint der Oberforstmeister von Österreich Erhard Doss. Ihm folgte 1462 Matthias Grasser, dessen Kaisertreue im Konflikt Friedrich III./Albrecht VI. (siehe Thronfolgestreit 1457/58 dazu führte, dass Wiener die Anlage stürmten und sie niederbrannten. 1467 erscheint er wieder im Besitz des Schlosses. 1468 geht es an Stephan Kling über. 1477 von Matthias Corvinus zerstört, ergeht 1482 ein kaiserlicher Befehl an Sigmund den Prüschenken, dasselbe wieder aufzubauen. 1483 wird wieder eine Feste erwähnt, sodass der Befehl anscheinend umgesetzt wurde. 1482 ist anfangs Christof Rueber als Pfleger fassbar, im Oktober übernimmt das Amt Achaz Praun. Zur Zeit des Pflegers Hans Zeller wurde die Feste erneut von Matthias Corvinus zerstört. Danach versahen Georg Auer, nach dessen Tod Wolfgang von Fueger (bis 1502) das Pflegeramt. 1529 wurde die Anlage bei der ersten Türkenbelagerung erneut zerstört. Nach dem Abzug der türkischen Truppen ordnete Ferdinand I. an, sooft die Türken wieder heranrücken würden, auf dem Berg Signalfeuer, sogenannte Kreudenfeuer zu entzünden. Taktische Überlegungen verhinderten den Wiederaufbau der Festung (es sollte das Wohl der Stadt nicht nur von einer Festung abhängen). Ferdinand I. ließ ein von einer österreichischen Fürstin Johanna gestiftetes Benefizium Sancti Georgii in die Burgkapelle zu Wien übertragen und einen übrig gebliebenen Turm 1557 sprengen. Der Kahlenberg lag in der Folge über ein Jahrhundert öde. 1679 gelobte Kaiser Leopold I. angesichts der Pest die Kapelle auf dem Kahlenberg wiederzuerrichten (9. August Grundsteinlegung). Ein begonnenner Bau wurde 1683 von den Türken wieder zerstört. Erst ab 1693 konnte die Kapelle zu Ehren des heiligen Leopold neu errichtet werden.

Literatur

  • Topographie von Niederösterreich. Band 5. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1903, S. 9-10