Paradiesgarten (Vor dem Stubentor)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Grünfläche
Datum von 1371
Datum bis 1529 JL
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Paradies
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 60674
GND
WikidataID
Objektbezug Paradiesgarten, Mittelalter
Quelle
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Letzte Änderung am 21.04.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Paradiesgarten, gelegen vor dem Stubentor im Gereut (heute 1., Parkring, vor dem ehemaligen Gartenbaugebäude).

Ein Haus samt Garten, genannt Paradies, war 1371 im Besitz des Hans von Tirna († 1388) und wurde 1392 von dessen Söhnen Rudolf und Ludwig von Tirna (ab 1391 um ein angrenzendes Haus samt Stadel und Garten vergrößert) an den herzoglichen Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg verkauft. Da 1395 dessen gesamter Besitz von den Herzögen von Österreich konfisziert wurde, dürfte auch das Besitztum vor dem Stubentor landesfürstlich geworden sein. Vermutlich bei der Anlage des Glacis nach der Osmanenbelagerung 1529 wurde die Anlage eingeebnet. Als Flurname "Paradeis" (Paradies) hielt sich die Bezeichnung noch bis ans Ende des 16. Jahrhunderts für den Bereich des heutigen Park- und Schubertrings; die 1531 errichtet und 1555 verstärkte Braunbastei (Bereich der ehemaligen Gartenbaugründe) trug um 1555-1577 den Namen "Untere Paradeisbastei", die 1531/1539 erbaut und 1551 verstärkte Wasserkunstbastei (bei der Schwarzenbergstraße) 1563 und noch 1597 den Namen "Obere Paradeisbastei". Eine dem Himmelpfortkloster gehörige Mühle "beim" bzw. "im Paradeis" (1409, 1504), die im Bereich des heutigen Schubertrings lag, hieß noch 1577 Paradeismühle.

Literatur

  • Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 26), S. 20
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22), S. 27 und S. 153