Hans von Liechtenstein-Nikolsburg

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Daten zur Person
Personenname Liechtenstein-Nikolsburg, Hans von
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15892
GND 1066599777
Wikidata Q73682335
Geburtsdatum 1340 JL
Geburtsort
Sterbedatum 1398 JL
Sterbeort
Beruf Grundbesitzer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm07lin
Begräbnisdatum
Friedhof Maria am Gestade
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Liechtenstein-Nikolsburg Hans von, * circa 1340, † 1398 (Grabstätte wahrscheinlich in der Kirche Maria am Gestade [verschollen]), Grundbesitzer, erste Gattin Agnes, Tochter des Heinrich von Klingenberg, zweite Gattin Katharina von Pottendorf, dritte Gattin Elisabeth von Puchheim. Entstammte einer Adelsfamilie, die schon im 12. Jahrhundert in Niederösterreich (Stammschloss Liechtenstein bei Mödling) ansässig war, ab 1358 ist Liechtenstein-Nikolsburg urkundlich nachweisbar. Er vermehrte den Besitz seiner Familie in Mähren (Nikolsburg; Mikulov, ČR), Niederösterreich und Oberösterreich beträchtlich. Gemeinsam mit Reinhard von Wehingen und den Wiener Bürgern Hans von Tirna, Christoph Sirfeier und Niklas Stainer bildete er ein Konsortium, dem Herzog Albrecht III. und Herzog Leopold III. für die Jahre 1370-1374 alle Einkünfte Österreichs für 17.000 Pfund Pfennig jährlich überließen, um das zerrüttete Landesbudget zu sanieren. Ab 1368 war Liechtenstein-Nikolsburg Hofmeister Albrechts III. Er baute dieses Amt zu einer bedeutenden Position aus. Im Zuge seiner intensiven diplomatische Tätigkeit wirkte er unter anderem bei den habsburgischen Teilungsverträgen 1373 und 1379, während des Kriegs mit Venedig (1370 und 1378) sowie bei der Schaunbergerfehde (1380-1383). 1391 erwarb er durch Tausch mit dem Bischof von Passau das Patronat über die Kirche Maria am Gestade, bereitete die Errichtung eines dortigen Kollegiatkapitels vor und veranlasste 1394 den Bau eines neuen Langhauses nach Plänen des Meisters Michael von Wiener Neustadt. Ende 1394 wurde Liechtenstein-Nikolsburg nach einem Geheimprozeß vorübergehend auf Befehl Albrechts III. inhaftiert und sein Besitz beschlagnahmt; 1395 erhielt er einen Teil zurück. Das Patronat über die Kirche verblieb im Herzoghaus und fiel 1409 wieder an Passau zurück. Liechtenstein-Nikolsburg wohnte Spiegelgasse 23-25.


Literatur

  • Jacob Falke: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein. Band 1. Wien: Braumüller 1868
  • Carl Dilgskron: Geschichte der Kirche unserer Iieben Frau am Gestade zu Wien. Wien: Mayer 1882, S. 41 ff.