Krottenbach

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Die Rathstraße mit offenem Krottenbach, um 1900
Daten zum Objekt
Art des Objekts Gewässer
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung Döblinger Bach
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 19
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 21735
GND
WikidataID
Objektbezug Kanalisation, Kanal, Bachkanäle
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Krottenbach-rathstraße-1900.jpg
Bildunterschrift Die Rathstraße mit offenem Krottenbach, um 1900

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48° 14' 50.48" N, 16° 18' 46.45" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Krottenbach (19., vielfach auch Döblinger Bach genannt), einer der 13 Bäche des 19. Bezirkes, die vom Kahlengebirge zum Donaukanal ("Rechter Sammelkanal") fließen. Sie schufen, da das Wasser an den Berghängen eine hohe Strömungsgeschwindigkeit erreicht, tief eingeschnittene Bachbette und richteten früher bei Überschwemmungen oftmals großen Schaden an.

Der Krottenbach ist ein sieben Kilometer langer Bach (Einzugsgebiet elf Quadratkilometer), der die zahlreichen Quellen des Dreimarksteins an der Südseite in Salmannsdorf und die Wasserabflüsse vom Sommerhaidenabhang des Michaelerbergs in Neustift am Walde sammelt, von da an das breite Tal zwischen dem Hackenberg und der Türkenschanze durchfließt und oberhalb des Rudolfinerhauses den Erbsenbach aufnimmt, bildete die Grenze zwischen Ober- und Unterdöbling (ursprünglich Krottendorf), ist jedoch im Unterlauf seit 1889 und seit 1910/1911 auch im Großteil des Oberlaufs eingewölbt. Später wurde der Krottenbach im Mündungsbereich in den Sammelkanal eingeleitet, der das rechte Donaukanalufer begleitet. Der Krottenbach wie auch der Schreiberbach und Nesselbach mündeten bis um 1566 in die Donau, danach bis zum Bau des Kanalsystems in den Donaukanal.

Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden am Krottenbach eine Reihe schöner Döblinger Landhäuser (darunter an der Stelle der späteren Obersteinerschen Irrenanstalt jenes des Adam Albert von Henikstein mit seinem Park). Vor der Einwölbung des Krottenbachs überquerten diesen zahlreiche Brücken (eine davon war die Haspingerbrücke). Durch die Kanalisierung wurde das Landschaftsbild der Gegend völlig verändert, weil der Krottenbach zuvor von der Silbergasse an durch den Wertheimsteinpark offen zur Donau floss (die Bezeichnung "tobel", die auch im Zusammenhang mit dem Ursprung des Namens Döbling genannt wird, weist auf die Wildbachschlucht hin); da die Billrothstraße bei der Silbergasse einst viel höher lag, führte zu letzterer eine Stiegenanlage mit anschließender Steinbrücke über den Krottenbach hinunter, welche benützt werden musste, um von Ober- nach Unterdöbling zu gelangen.

Verlauf des Krottenbaches um 1825

Siehe auch:

Literatur