Karl Honay

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Karl Honay
Daten zur Person
Personenname Honay, Karl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 2679
GND 126430055
Wikidata Q1731690
Geburtsdatum 22. November 1891
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. Juni 1959
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Feinmechaniker
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 12. Juni 1959
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 27
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Karl Honay.jpg
Bildunterschrift Karl Honay

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Gemeinderates/Abgeordneter zum Wiener Landtag (13.12.1945 bis 05.06.1959)
  • Amtsführender Stadtrat für Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten (24.05.1932 bis 01.10.1933)
  • Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Wohlfahrtswesen und soziale Verwaltung (01.10.1933 bis 12.02.1934)
  • Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Finanzwesen (17.04.1945 bis 20.11.1947)
  • Mitglied des Bundesrates (19.12.1945 bis 05.12.1949)
  • Vorsitzender des Bundesrates (19.12.1945 bis 30.06.1946)
  • Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien (11.11.1947 bis 05.06.1959)
  • Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Personalangelegenheiten, Verwaltungs- und Betriebsreform (20.11.1947 bis 05.12.1949)
  • Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Wohlfahrtswesen (05.12.1949 bis 05.06.1959)
  • Leiter der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend
  • Stellvertretender Vorsitzender des Bundesrates (01.07.1946 bis 05.12.1949)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (24.5.1932 bis 12.2.1934)
  • Amtsführender Stadtrat für Finanzwesen (22.6.1951 bis 10.12.1954)

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 26. Juni 1959)

Karl Honay, * 22. November 1891 Wien, † 5. Juni 1959 Wien, Feinmechaniker, Politiker.

Biografie

Als Arbeiterkind geboren, besuchte Karl Honay nach der Volksschule eine Bürgerschule und erlernte das Feinmechanikergewerbe. Später besuchte er ebenso eine gewerbliche Fortbildungsschule. Bereits als Lehrling kam er mit der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Berührung. Über Veranlassung Viktor Adlers wurde er in die Wiener Arbeiterkrankenkasse berufen, wo er im Referat für Sozialpolitik und Jugendschutz als Beamter arbeitete. Während des Ersten Weltkriegs leitete Honay den Verband der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend, nach dem Führungswechsel im Wiener Rathaus wurde er 1919 mit der Organisation des kommunalpolitischen Büros und des Pressediensts der Stadt Wien betraut. 1920 entsandte man ihn in den neugebildeten gemeinsamen Landtag Wien-Niederösterreich. Bis 1932 leitete er das Sekretariat des Klubs der sozialdemokratischen Gemeinderäte Wiens, gleichzeitig war er Sekretär des Österreichischen Städtebunds und Redakteur der "Österreichischen Gemeinde-Zeitung".

1932 kandidierte Honay für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im 16. Bezirk und war von 1932 bis 1934 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Zugleich fungierte er zunächst als amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten und ab 1933 nach dem Ausscheiden Julius Tandlers als amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe für Wohlfahrtswesen und soziale Verwaltung. Am 12. Februar 1934 wurde Honay ebenso wie Bürgermeister Karl Seitz und die anderen sozdemokratischen Stadträte aus politischen Gründen verhaftet und ins Anhaltelager Wöllersdorf gebracht. Zwischen 1934 und 1945 arbeitete er im Versicherungsgewerbe und engagierte sich in der illegalen Sozialistischen Bewegung im Kampf gegen den autoritären Staat. 1939 wurde Honay von den Nationalsozialisten verhaftet und für acht Monate im Konzentrationslager Buchenwald interniert. 1944 neuerlich verhaftet, war er bis Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kandidierte Honay wieder auf kommunaler Ebene im 18. Bezirk. Er war von 1945 bis 1959 Mitglied des Gemeinderates und Abgeordneter zum Wiener Landtag. In dieser Zeit fungierte er von 1945 bis 1947 als amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Finanzwesen, von 1947 bis 1949 als amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Personalangelegenheiten, Verwaltungs- und Betriebsreform und von 1949 bis 1959 - mit einer Unterbrechung als Finanzstadtrat von 1951 bis 1954 - als amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Wohlfahrtswesen. In dieser Funktion führte er eine Reihe von grundlegenden Reformen in der Jugend- und Altersfürsorge durch. 1947 erstmals gewählt zum Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien, blieb er bis 1959 in diesem Amt. Zudem vertrat Honay Wien auf bundespolitischer Ebene im Bundesrat, dessen Vorsitzender er zunächst war, und ab 1946 bis 1949 stellvertretender Vorsitzender.

Honay wurde 1959 posthum zum Bürger der Stadt Wien ernannt. Anlässlich seines zehnten Todestags wurde die städtische Wohnhausanlage Karl-Honay-Hof nach ihm benannt. Dort erinnert eine Gedenktafel mit einem Porträtrelief von Ferdinand Welz an den früheren Vizebürgermeister.

Quellen

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 86
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 297 f., S. 316
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989
  • Rathauskorrespondenz, 22.05.1969
  • Rathauskorrespondenz, 25.09.1970
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Honay, Karl [Sign: TP-021310]
  • Amtsblatt der Stadt Wien
  • Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963
  • Wolfgang Solt: Personenindex. In: Stichwort Demokratie. 50 Jahre Zeitgeschehen. Politisches Handbuch. Hg. von Josef Rauchenberger. Wien: PR-Verlag 1994
  • Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995

Weblinks