Tafel Bruno Furch und andere Spanienkämpfer

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Tafel Bruno Furch und andere Spanienkämpfer, 13., Ranzenhofergasse 23
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet Bruno Furch, Franz Hahs, Karl Honay
Datum von 2012
Datum bis
Stifter Stadt Wien, Volkshochschule
Art des Stifters Stadt Wien, Bildungseinrichtungen
Architekt
Standort Straßenraum
Ortsbezug Wohnort
Bezirk 13
Historischer Bezug Austrofaschismus und Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Haft, Februar 1934, Exil
Gruppe GegnerInnen
Geschlechtsspezifik Männer
PageID 52374
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Letzte Änderung am 15.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Tafel Bruno Furch und andere Spanienkämpfer, 1130 Ranzenhofergasse 23.jpg
Bildunterschrift Tafel Bruno Furch und andere Spanienkämpfer, 13., Ranzenhofergasse 23
  • 13., Ranzenhofergasse 23

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48° 10' 26.48" N, 16° 16' 40.19" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 28. September 2012 wurde in der Gemeindebausiedlung Lockerwiese im Bezirk Hietzing die Freiluftausstellung "Geschichten aus der Lockerwiese" präsentiert. Die Ausstellung – bestehend aus 21 Informationstafeln – thematisiert unter anderem das Schicksal der hier lebenden Personen während des Zweiten Weltkriegs. Eine der Tafeln befindet sich in der Ranzenhofergasse 23 und ist den drei Spanienkämpfern Bruno Furch, Franz Hahs und Karl Honay gewidmet, die nach dem Krieg in der Siedlung lebten.

Der Text der Tafel lautet:

"Geschichten aus der Lockerwiese

Bruno Furch und andere Spanienkämpfer

Bruno Furch (geb. 1913) war von frühester Kindheit an in der Arbeiterbewegung
tätig. Bereits in den 30er-Jahren organisierte er für die sozialistische Arbeiterjugend
in Speising Diskussionen mit dem kommunistischen Jugendverband. Im Februar
1934 wurde er Kommunist. Als entschiedener Gegner der Annexion Österreichs
flüchtete er im März 1938, ging nach Spanien und schloss sich den internationalen
Brigaden an. Nach dem Fall der spanischen Republik wurde er erst in Frankreich
interniert, dann ins KZ Dachau und später nach Flossenbürg gebracht. Er überlebte
auch das Lager Flossenbürg. Auf dem Todesmarsch zurück nach Dachau im April
1945 setzte er sich von seiner Kolonne ab. Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist
der 'Volksstimme'. In der Parteikrise von 1968 war er auf der Seite der Hardliner, wurde
1970 ins Zentralkomitee der KPÖ gewählt und war bis zu seiner Pensionierung
stellvertretender Chefredakteur der Zeitung. Seit seiner Hochzeit 1949 mit Friederike,
die ebenfalls im KZ war, lebte er in der Lockerwiese. Er sprach mehrere Sprachen,
unter anderem Spanisch und Portugiesisch, reiste viel und malte aus Leidenschaft.

Franz Hahs (geb. 1914) kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Franco-
Armee, wurde 1939 schwer verwundet und kam in faschistische Gefangenschaft in
Barcelona und Burgos. Er wurde der Gestapo übergeben und war ab März 1942 in
den Konzentrationslagern Dachau, Lublin, Auschwitz und Mauthausen. Er überlebte
und blieb bis zu seinem Tod 1997 in der Lockerwiese.

Karl Honay (geb. 1907) wurde ebenfalls in Spanien verwundet und war zwischen
1943 und 1945 im KZ Dachau inhaftiert. Nach dem Krieg lebte er in der Egon-
Schiele-Gasse."

Das Projekt "Geschichten aus der Lockerwiese" ist ein Kooperationsprojekt der Volkshochschule Hietzing und dem wohnpartner-Team 13_23. Für Recherche und Text zeichnete Robert Streibel, Historiker und Direktor der Volkshochschule Hietzing, verantwortlich. Eröffnet wurde die Ausstellung von Bezirksvorsteher Heinrich Gerstbach, Bezirksvorsteher-Stellvertreter Reinhard Feistritzer und Gemeinderat Gerhard Schmid.

Literatur